Warum glauben AfD - Wähler, dass es diesmal anders als vor 80 Jahre war, wird?

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich bin kein AfD-Wähler, bezweifle aber auch, dass selbst unter deren Führung es nicht zu sowas kommen würde. Dazu ist die Welt und auch Deutschland heute "zu wach". Zu viele Leute würden sich extrem dagegen sträuben. Einen Bürgerkrieg würde ich für vorprogrammiert halten, wenn es so wäre.

Davon ab, würde die AfD alleine in Deutschland regieren, wäre ich trotzdem stark mit dem Gedanken am Spielen, Deutschland zu verlassen.

Vor 80 Jahren war 1944. 1944 befanden wir uns im Krieg mit der Sowjetunion. Die gibt es nicht mehr. Wüsste sonst keinen Unterschied, außer das die Wiener Schiedssprüche und der Rest mit der Tschechoslowakei nicht funktionieren würde. Österreich könnte man theoretisch heute auch noch anschließen. Krieg mit Polen ist auch nicht unmöglich. Ich glaube aber, dass der Faktor dass man sich mit einem non-existenten Staat nicht im Krieg befinden kann hier entscheidend ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Du meinst eher vor 90 Jahren denke ich? Nun, ich bin zwar kein AfD-Wähler, aber ich finde vielmehr die Vergleiche zu der damaligen Zeit absurd und erschreckend. Hier nur ein paar Gründe:

Weil die AfD Rechtspopulisten sind, und keine Nationalsozialisten

Weil die BRD ein völlig anderes Rechtskonstrukt ist als das deutsche Reich mit entsprechenden Mechanismen.

Weil die BRD in ein Rechtsgefüge und die internationale Gemeinschaft eingebunden ist und nicht isoliert

Weil wir uns nicht am Rande eines Bürgerkriegs mit regelmäßigen Straßenkämpfen befinden wie im deutschen Reich.

Weil die AfD nicht von Anfang an, wie die NSDAP, mit der Forderung nach Raumgewinn für das Volks aufgetreten ist.

Weil die Bevölkerung (in sehr großer Mehrheit) auch keinerlei Interesse an einer Expansionspolitik hat.

Weil die AfD keine antisemitischen Forderungen im Parteiprogramm hat (im Gegensatz zur NSDAP).

Weil die AfD keine anti-kapitalischen bzw. sozialistischen Forderungen vertritt (wie die NSDAP).

Weil die AfD nicht offen für dne Aufbau eines autoritären Staates mit staatlich kontrollierter Presse wirbt (wie die NSDAP).

Weil die AfD nicht verspricht ihre Forderungen rücksichtlos, ggf. auch mit Gewalt, diese Ziele durchzusetzten (wie die NSDAP).

Die Liste könnte man noch ewig fortsetzen. Festzuhalten ist, die AfD ist eine völlig andere Partei mit inhaltlich kaum Gemeinsamkeiteten zur NSDAP, die BRD ist ein völliges anderes Konstrukt als das deutsche Reich, und die heutige Gesellschaft ist eine völlig andere als damals.

Damit sind solche Vergleiche von AfD und NSDAP einfach nur absurd und schaden dem ganzen Diskurs nur weil sie nicht auf Fakten sondern Emotionen basiert, man könnte es in meinen Augen auch shcon als Hetze bezeichnen. Würde mir wünschen, alle, egal ob links oder rechts, würden mal etwas durchatmen und rhetorisch nen Gang zurückschalten.

Eine AfD ist keine NSDAP, genausowenig wie die Grünen der Untergang des Abenlandes sind. Wie gesagt, einfach mal alle nen Gang zurückschalten und durchatmen.

Amtszeit dauert 4 Jahre und die anderen parteien sind so langsam das erst wieder alles gut wird, wenn auch diese 4 Jahre mit einer einheitlichen mehrheit durch die afd ausgehebelt werden kann. Die anderen Parteien begünstigen das durch die verweigerte zusammenarbeit. Also sind wieder mal die politiker schuld und nicht die wähler

Woher ich das weiß:Hobby – AdvokaT des Teufels

Weil es anders werden wird, d.h. aber nicht unbedingt weniger verheerend. Wenngleich ich nicht glaube, dass die AfD einen Krieg vom Zaun brechen wird oder Lager aufbauen will, in die sie alle Moslems verschleppen und dann umbringen wird oder auch nur friedlich hier lebende Ausländer behelligen will. Das ist jedenfalls der Tenor, den ich von deren Fans allerorten lese - Ausnahmen gibt es allerdings auch und nicht so wenige, wie viele von denen denken!

Man könnte mit derselben Berechtigung fragen, wieso Wähler der Grünen, der Linke, des BSW oder mittlerweile wieder SPD denken, es würde anders als unter Stalin.

Wagenknecht lobt ja die Zeit unter Stalin und ist nach wie vor begeistert vom Sowjetsystem.