Warum gibt es Leute, die pleite sind, obwohl sie viel verdienen?
Hab ein Post auf Reddit gesehen wo jemand sagt aus den USA er verdient so 200.000 und ist trotzdem "broke". Oder ein anderer Post wo mehrer sagten sie verdienen 150.000 in der Schweiz und sie meinten es ist trotzdem zu wenig.
Das ist doch Schwachsinn? Das ist viel, auch in den USA oder Schweiz. Wie kann das sein das sie trotzdem Pleite sind?
Wieso gibt es Gutverdiener, die trotzdem ständig Pleite sind? Gibts sicher auch in Deutschland, oder?
Diese Leute haben teilweise weniger Geld gespart als ich, obwohl ich Unterschicht bin.
Also die Verdienen das im Jahr natürlich, nicht monatlich.
2 Antworten
In den USA sind die Wohnpreise in manchen Regionen halt absurd.
5.000 $ für ein einfaches Apartment sind in San Francisco oder Seattle keine Seltenheit. Dann noch 1000 $ für ein Fahrzeug weil ja kein öffentlicher Verkehr existiert und du bist schon 6.000 $ los. Wenn man dann noch geschieden ist und Unterhalt zahlen muss, ist man vielleicht schon bei 10.000 $ ohne einen Bissen gegessen zu haben.
Und Lebensmittel sind dort auch nicht gerade günstig. Dazu noch 2-3 Versicherungen (insbesondere Krankenversicherung) und du hast Ausgaben von 12.000 $. Und dein tolles Gehalt ist futsch und du rutscht ins Minus
Du kannst die USA nicht ganzheitlich betrachten.
Die Lebenshaltungskosten sind in Alabama ganz anders als in Kalifornien oder New York. Und selbst innerhalb eines Bundesstaats gibt es massive Unterschiede. New York City hat ganz andere Kosten als Buffalo. Ebenso kannst du San Francisco nicht mit Fresno vergleichen.
Du würdest ja auch nicht sagen, dass die Lebenshaltungskosten von München und Debrecen identisch sind. In den USA sind die Unterschiede exorbitant, wahrscheinlich stärker als innerhalb der EU.
Und wenn du mein Beispiel ansiehst, dann solltest du dort nicht rauslesen, dass die Lebenshaltungskosten die einzige Ursache sind, sondern viele Faktoren zusammenkommen.
Es ist aber absurd zu behaupten, die Lebenshaltungskosten würden Richtung $200.000 gehen!! Damit bist du auch in SF weit über dem Durchschnitt.
Aber impliziert. Und das Argument liest man doch ständig, dass in Amerika doch auch alles so viel teurer sei. Ja, die USA und insbesondere Städte wie SF, LA oder NYC sind sehr teuer, aber nicht so teuer als dass man sich dort bei einem Gehalt von $200.000 irgendwelche Sorgen machen müsste!!
Auch nicht impliziert.
Grundsätzlich ist man bei 200k auch nicht sorgenfrei. Eine langwierige, teure Krankheit und du bist auch bei 200k pleite. Die Selbstbehalte bei Versicherungen dort sind absurd hoch, dazu eine begrenze Anzahl an Sick Leave Tagen bevor du kein Gehalt mehr bekommst und Krankengeld gibt es auch nicht.
Und Krankheiten sind der Nr. 1 Grund in den USA für Insolvenzen. Und der Großteil der Leute sind versichert gewesen.
Ja, und die unversicherten Tornado- oder Waldbrandschäden und dann der unversicherte Verkehrsunfall.. das gibt es alles, keine Frage, aber das ist nicht der Grund, warum viele "ständig Pleite" sind. In den aller aller meisten Fällen ist es finanzielle Inkompetenz. Auch in Deutschland und jedem anderen Land. Amerikaner sind oft extrem konsumorientiert und geben unendliche Summen für dummes Zeug aus - und das meistens auch noch auf Pump. Wer weit über dem Durchschnitt verdient - und mit 200k verdient man in den USA weit über dem Durchschnitt/Median (auch in SF) - macht irgendwas falsch!
Ansonsten würden die Durchschnittsverdiener ja komplett untergehen, was aber nicht der Fall ist und die Armutsquote ist in den USA auch nicht wesentlich höher als in anderen westlichen Staaten.
So schlimm ist das Leben in den USA nämlich auch nicht, wie oft von Deutschen behauptet.
Du interpretierst zuviel in meine Aussagen hinein.
Ja, es gibt viel finanzielle Inkompetenz auf der Welt. Davon ist weder Europa noch die USA ausgenommen.
Aber gerade in den USA kann man vieles richtig machen (tolle Ausbildung, private Krankenversicherung, Geld sparen) und trotzdem schnell pleite gehen. Da reicht eben eine Krankheit. Denn die privaten Krankenversicherungen sind ein Rip-Off. Und wenn man im teuersten Gesundheitssystem der Welt krank wird und erstmal 50.000 $ Selbstbehalt pro Jahr bezahlen muss, bevor die Versicherung einen einzelnen Cent ausgibt (aber 1500 $ kostet), dann kann man sehr schnell Pleite gehen, obwohl man finanzielle Kompetenz aufweist.
Dort ist aber der 150k Job. Und wenn man beispielweise in der IT arbeitet, dann gibt man momentan den Job nicht so einfach auf. Es wurden hunderttausende Jobs in der IT in der Bay Arra gestrichen. Wenn du den Job aufgibst, hast du keine Garantie einen neuen zu finden, insbesondere nicht mit einer ähnlichen Bezahlung
aber was bringt es wenn du eh alles wieder ausgibst nur um dort leben zu können?
Glaubst du als Arbeitsloser kommst du in den USA weiter als mit einem 150k Job?
Da gabs mal eine schöne Folge von „Two and a Half Men”, in der Charlies Buchmacher ihm an einem Pappbecher erklärt, warum Charlie kein Geld mehr hat. Dazu durchlöchert er den Becher und gießt dann Wasser (Geld) hinein, um Charlies Ausgaben zu veranschaulichen.
auf reddit sind sowieso alle broke, egal wie sehr sie verdienen, und die denken auch mit über 100.000 im Jahr ist ihr Gehalt zu niedrig.
(Meistens IT)
Wie können dann dort Menschen mit 30 oder 40k überleben?
Das Argument "in den USA sind die Lebensunterhaltskosten höher" zieht hier einfach nicht. Die Leute sind Pleite, weil sie Inkompetent im Umgang mit ihren Finanzen sind.