Warum gibt es im Osten so viele Rechte? Die waren doch Genossen mit dem ganzen Balkan und Asien in der Udssr oder?

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Im Zeitraum der Wiedervereinigung war der Anteil rechts orientierter Bürgeranteile in beiden Teilrepubliken noch relativ ähnlich , wobei es in der DDR zu Zeiten des SED - Regimes wegen der massiven Strafandrohungen für republikfeindliche Gesinnungen und Hadlungen nur bei weitem nicht so offen wie im Westen "ausgelebt" werden konnte .

Eine deutliche Konzentration rechtsorientierter Bürgeranteile ergab sich in den neuen Bundesländern allerdings aus der anschließenden Abwicklung der dortigen Wirtschaft , des Betriebswesens und der finanziell bis heute andauernden Ungleichheit gegenüber den alten Bundesländern .

Die "blühenden Landschaften" haben sich in weiten Teilen dort nicht ergeben ; sogar teils ganz im Gegenteil durch Awicklung vieler DDR-Groß / und Traditionsbetriebe . Die damaligen Sparrücklagen wurden teils massiv entwertet , Rentenerwartungen fielen deutlich , zunehmende Altersarmut , regional hohe Arbeitslosigkeit und nicht selten schlechtere Arbeitsbedingungen . Lohn- / und Rentengleichheit ist auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung noch nicht erreicht .

Damit ist es nicht abwegig , nach Jahrzehnten eines strengen Einheitsregims in Planwirtschaft und sich nicht erfüllter Hoffnungen durch ein sozialdemokratisches System "der Mitte" relativ gehäuft auf politische Verstimmungen zu treffen .

Aus Sicht einiger Anteile der Wählerschaft klappte weder das " alte Links " , noch die derzeitige "Mitte" .... da bleibt dann ja nur noch rechts - konservativ in Form der AFD , oder ganz rechts dann noch NPD & ähnlich .

Die sogenannten "Vertragsarbeiter" aus den sozialistischen Bruderstaaten waren auch in der ehemaligen DDR nicht bei allen Bürgern sonderlich beliebt . Man durfte es dort halt nur nicht offen aussprechen .

Zum einen waren die nicht alle freiwillig "Genossen", zum anderen hat die "Neue Rechte" die neuen Bundesländer nach der Wiedervereinigung quasi gekapert.

Sportvereine, Jugendclubs uvm. war plötzlich weggebrochen, und die Neue Rechte hat massiv unter den Jugendlichen rekrutiert, natürlich zuerst ohne die Maske fallen zu lassen.

Ich habs selbst noch erlebt, wie die vor den Schulen Werbung gemacht haben, Geschenke verteilt haben und sich den Minderjährigen als "Freunde" angedient haben.

Böhmermann, man kann ja von dem halten was man will, hat mal ne gute Sendung darüber gemacht.

Andererseits hatte zb. mein Wahlkreis hier, im reichen Bayern, trotz CSU zur Europawahl mit 23% für die AfD gestimmt, in Teilen Hessens gab es sogar Wahlkreise mit 27%.

Die sind nicht "rechter" als der Westen.

Aber der Osten ist arm und sieht sich als vernachlässigt und verachtet. Gibt ja auch genügend Witze oder Häme gegen Ossis oder die Unterschicht. Die ja wiederum gehäuft im Osten ist.

Die Liebesbezeigungen gegen Ausländer und Flüchtlinge, die demonstrierte Solidarität, macht sie eifersüchtig. Etwa: "und warum tut ihr nichts für uns?"

Vor 20 Jahren waren die Ossis noch links. Da schnitt dort meist die Partei "die Linke" als zweit- oder gar erststärkste Partei ab. Seit die überall mit regiert und sich immer anpasst, ohne dass sich was ändert, suchen sie nach einer neuen Protestalternative.

Wer protestieren will, wählt einfach den, den die anderen am meisten ablehnen und ausgrenzen. Ist doch klar.

Sobald jemand kommt und ein besseres Angebot macht, sind sie nicht mehr rechts. Schau dir an, wie die Ossis Sarah Wagenknecht lieben. Die könnte Bundeskanzlerin der Ossis werden, wenn sie allein anträte.

Dreißig Jahre Bundesrepublik haben das gemacht.

Je schlechter es einer Region/Land wirtschaftlich geht, desto extremistischer werden die Menschen. Das ist in Ostdeutschland nicht anders.