Warum sind viele Menschen im "Osten" so rechts?

13 Antworten

Weil Sie sehr frustriert über die Vergangenheit sind und viele durch den Mauerfall Ihre Arbeitsplätze und super Löhne verloren. Deshalb sagen Sie ja auch ziemlich oft: Früher war alles besser! ....und dann beginnen Ihre Geschichten wie Sie damals in der heiligen DDR ein tolles Leben geführt haben und wie viel sie verdient haben. 

Daher sind auch noch heute viele, die die Wende und ihre Folgen miterlebten ziemlich frustriert und wollen das dem Staat zeigen dass sie unzufrieden sind. Man versteift sich aufs alte und früher waren halt auch noch keine Schwarzen hier. 

Es ist also einerseits ein Zeichen des Protestes gegen den Staat, sowohl auch einfach die Frustration und die konservative Einstellung der Menschen dort.

Dies Menschen dort haben seit Kriegsende, den Sozialismus in Reinkultur erlebt und leben muessen.Als sie dann bei der Wiedervereinung, ich sage ausdruecklich der beiden deutschen Reststaaten und nicht Deutschland, Ihre Wuensche nicht erfuellt sahen, vor allen Dingen politisch, fingen sie an zu denken.Dabei kamen sie darauf, das es ja wohl auch noch einen dritten Weg geben muesste,naemlich den Weg des Nationalstaates, mit seiner eigenen Kultur, seinen Traditionen und seinem Stolz.Das hat durchaus eine Berechtigung, denn wir sind umrandet von Staaten, die ein aehnliches Schicksal hatten, denen auch diese Rechte abgesprochen wurden, die aber wieder zu sich selbst gefunden haben.

Tareq A.

Die Medien (die sich übrigens fast ausschließlich in westdeutschem Besitz befinden) gehen hier nach dem Prinzip "teile und herrsche" vor. Die Bevölkerung wird gegeneinander aufgehetzt, damit sie nicht auf "dumme" Gedanken kommt. Das betrifft aber nicht nur die politische Ausrichtung. Der Ossi wird in den Medien (selbst in Spielfilmen) seit Jahrzehnten als ein bißchen blöde dargestellt. Daß das Bildungsniveau selbst heute noch im Osten signifikant höher ist und dort (im Gegensatz zum Westen) selbst die Arteitslosen oft Akadamiker sind, erfährt der Leser nicht. Siehe Diagramm rechts unten:

http://www.innovationsstrategie.sachsen.de/mensch-und-gesellschaft.html

Diese Hetze führt so weit, daß extrem viele Westdeutsche es bis heute(!) nicht geschafft haben, mal die ehemalige Grenze zu überqueren. Das ist geradezu absurd.

Ja, es gibt Unterschiede bzgl. Rechtsradikalismus. Die sind aber nicht so groß, daß der Tunnelblick der Medien gerechtfertigt wäre. Sieht man sich z.B. die letzten Bundestags-Wahlergebnisse der NPD an, stellt man fest, daß der Anteil im Westen etwa bei 1-2 von 100 und im Osten 2-3 von 100 Wählern beträgt. Das ist verschwindend gering, korreliert gleichwohl mit dem Anteil der Arbeitslosen, der im Osten immer noch doppelt so hoch ist. Gleichzeitig hat die Linke im Osten den Charakter eine Volkspartei und kommt auf Wahlergebnisse (oft über 30%), von denen die Linke West nur träumen kann. Daß die Linke fremdenfeindlich ist, wäre mir neu.

Es gibt im Westen eine starke rechte Szene (Bayern, NRW / Hogesa, ProNRW, ProKöln usw, usw.), und es gibt keinen Grund, in dieser Sache nur nach Osten zu blicken.

Wer von uns kennt denn die Brandanschläge (alle 2015!) von Wertheim (BW), Bad Aibling (BY), Gersheim (Saarl), Witten (NRW), Salzhemmendorf (Nds), Unterweissach (BW), Neustadt a.d. Waldnaab (BY), Niederstedem (RP), Balingen (BW), Remchingen (BW), Walfdaschaff (BY), Reichertshofen (BY), Prien (BY), Pasing (BY), Wallersheim (BY), Limburgerhof (RP), Hepberg (BY), Harleshausen (HE), Coesfeld (NRW), Escheburg (SH) Heiligenhaus (NRW, 5 Brände in 12 Tagen) usw. usw.?

Warum sind uns diese Namen nicht geläufig? Warum schaffen es diese Meldungen meist nur bis in die Lokalpresse?

Nicht selten wird argumentiert: "Ja, aber bei uns protestieren die Menschen dagegen." Das tun sie im Osten auch. Nach Lichtenhagen gingen erst 3000 und ein paar Tage später 20.000 Menschen auf die Straße. Nach Heidenau 5000. Aus Suhl hat man mit Demonstration die rechte Szene vertrieben usw. usw.


icol90  07.10.2016, 17:48

Und bei wie vielen dieser Brände im Westen kam später raus,dass sie gar nicht einen "rechtsradikalen" Hintergrund haben? 

                     Das Asylheime brennen-gerade in der heutigen Zeit-ist weder im Osten noch im Westen ein klares Zeichen für Rechtsradikalismus.Wenn in Offenbach am Main ein Asylheim brennt,denkt man eben gleich:"Das waren andere Ausländer,die Streit mit den Asylanten hatten".Wenn es im Osten ist,denkt man gleich:"Es waren Nazis".Und es ist sicherlich was dran.

Wie oft brannten Asylheime wegen Streit unter Flüchtlingen,Streit unter Security Leuten etc.Selbst der Brand in Mittelfranken(Vora)war kein rechtsradikaler Hintergrund nachweislich,obwohl Hakenkreuze an die Wand gemalt wurden.

Wie viele Asylbewerber wurden denn im letzten Jahr in den alten Bundesländern von Bio-Deutschen aufgrund ihrer Herkunft angegriffen?Vielleicht hast du dazu eine Statistik,das wäre deutlich interessanter,als meist anonyme Anschläge von wer weiß wem.

Ich hatte noch nie im Westen sog.Nazis gesehen.Was nicht heißt,dass es sie nicht gibt,aber ich würde 10 000 Euro wetten,dass es im Osten deutlich mehr gibt.

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666Phoenix  22.09.2015, 12:01

Und nicht vergessen: die Führungsclique der "Rechten" kommt mehrheitlich aus dem Westen!

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Hegemon  22.09.2015, 03:22

Sorry, hab wohl Jena mit Suhl verwechselt.

"dass die radikalere linke Szene einfach so stark ist, dass die Rechten da kein Land mehr sehen."

https://www.akruetzel.de/?p=3608

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Warum immer diese Pauschalurteile?

Hier ein Artikel aus dem Münchner Merkur vom 21.09.2015.

rechte Gewalt - (Politik, Rassismus, Nazi)