Warum gab es früher Kreuzzüge, obwohl man im Christentum nicht töten darf?

8 Antworten

Einfache Antwort: Weil zur Zeit der Kreuzzüge das wahre Christentum schon lange nicht mehr bestand. Die katholische Kirche hatte und hat sich nicht nur in Bezug auf das Töten vom ursprünglichen Glauben entfernt, sondern in vielem anderen ebenfalls (nicht zuletzt auch grundlegenden Glaubenslehren). Eine Kirche, die so etwas tut, kann nicht die Billigung Gottes haben!

LG Philipp

Zunächst ging es ums Heilige Land, das von Muslimen erobert wurde. Dabei kam es u. a. zu Übergriffen auf Christen. Man wollte das Heilige Land zurückerobern. Allerdings waren die Kreuzritter unglaublich brutal und töteten auch Juden.

Im Namen Gottes ermordeten die Kreuzfahrer alle Bewohner der Heiligen Stadt. Das Blutbad rechtfertigten sie mit dem Aufruf des Papstes, die Stadt den Ungläubigen zu nehmen. Wer kein Christ war, also den Papst nicht anerkannte, war eine verlorene Seele, kein Mensch. Die siegreichen Kreuzfahrer hatten also keine Skrupel, als sie alle Muslime ermordeten. Das Massaker im Jahr 1099 ist der traurige Höhepunkt des Ersten Kreuzzugs.

Quelle (ab 2:55)

Das Töten ist jedoch verboten im Christentum.

Warum gab es früher Kreuzzüge, obwohl man im Christentum nicht töten darf?

Weil insbesondere zu Zeiten der Kreuzzüge, Inquisition(en); Hexen- und Ketzerverfolgungen und so weiter gelinde ausgedrückt nicht gerade viel wert auf die Werte Jesu gelegt wurde, und in so manchen angeblich christlichen Konfessionen ist das auch heute noch so, wo entweder die Kirchenlehre sich klar vom Inhalt der Evangelien unterscheidet oder eine Bibel verwendet wird, die sich stark von dem Inhalt ansonsten im Sinn einiger Bibelübersetzungen unterscheidet, nur um der Lehre der betreffenden Konfession besser zu entsprechen.

Aus dem Grund, dass Praktiken wie beispielsweise die Kreuzzüge unvereinbar mit christlichen Werten sind, fanden solche Dinge recht bald ihr Ende, als die Bibel endlich aus dem Lateinischen übersetzt und später mit dem Buchdruck der Allgemeinheit mehr oder weniger zugänglich wurde, statt nur dem Klerus zugänglich zu sein.

Genau heißt das 5. Gebot, du sollst nicht morden.
Darum sind auch Soldaten, die gegen Angriffe verteidigen oder gar gegen ihren Willen in den Krieg geschickt werden keine Mörder.
Ursprünglicher Anlass für die Kreuzzüge war, dass heimkehrender Pilger aus dem Heiligen Land immer mehr über dortige Greueltaten berichteten und man dagegen was unternehmen wollte. Wie immer versuchen dann auch andere Leute, eigene Interessen damit zu verbinden. Die kriegerische Verbreitung des Islam einzudämmen, war auch ein Grund.

Das ist einer der vielen Widersprüche im Christentum. Es fing ja schon bei Paulus an, der die Lüge für erlaubt hielt, wenn sie einem höheren Zweck dient. Papst Urban erlaubte das Töten, weil es ebenfalls einem höheren Zweck diente, nämlich er Rückeroberung des Heiligen Landes.

Außerdem gab es in der Gesellschaft einen großen Männerüberschuss, die auf Grund des Erbrechts keine Aussicht auf Besitz und Ansehen hatte. Da schien es besser, diese mit einer Aufgabe im Ausland zu beschäftigen. Schließlich waren die Kreuzzüge auch Beutezüge.

Mit heiligen Kriegen hatte die Gottesmänner nie Probleme.

"Was hat man denn gegen den Krieg? Etwa dass Menschen, die doch einmal sterben müssen, dabei umkommen"?

(Augustinus, 354-430, abendländischer Theologe u. Kirchenlehrer)



"In solch einem Krieg ist es christlich und ein Werk der Liebe, die Feinde getrost zu würgen, zu rauben, zu brennen und alles zu tun, was schädlich ist, bis man sie überwinde. Ob es wohl nicht so scheint, dass Würgen und Rauben ein Werk der Liebe ist, weshalb ein Einfältiger denkt, es sei kein christliches Werk und zieme nicht einem Christen zu tun: so ist es doch in Wahrheit auch ein Werk der Liebe".

(Martin Luther über 'Heilige Kriege')