Warum gab es damals so viel Juden hass?

6 Antworten

Hass auf Juden hat es immer schon gegeben. Mal mehr ausprägt, mal weniger. Die Nazis haben es allerdings durch ihre Propaganda geschafft, Antisemitismus als Gemeinsamkeit des „deutschen Volkes“ zu etablieren, indem die Juden zum Feindbild Deutschlands erkoren wurden.

Begründet wurde das mit pseudowissenschaftlichen Behauptungen des Einnehmens einer deutschen Opferrolle gegen das vermeintlich jüdisch dominierte Finanzgeschäft. Hauptsächlich also Mythen, hinter denen die Deutschen als Volkskörper versammelt werden sollten.

Weil sie eine Minderheit waren, die anders waren als die anderen Europäer und auch Unterstellungen typisch menschlich sind, vor allem, wenn diese fremd wirken wie die orthodoxen Juden vom Aussehen (hat ja auch Hitler in Wien verstört) oder erfolgreich wie die angepassten liberalen Juden. Sicherlich gab es auch jüdische Geschäftsleute, die andere ausgenutzt haben, vor allem bei Geldgeschäften, wenn diese verzweifelt waren.Selbst Marx als geborener Jude hat dies kritisiert. Ich glaube aber, es war die Minderheit von Juden. Man muss allerdings sagen, dass es den Zigeunern, Menschen mit Behinderungen und Obdachlosen keineswegs besser erging. Intoleranz und negative Zuschreibungen und Unterstellungen waren halt weit verbreitet, vor allem bei Krisen, leider teilweise noch immer, Im Mittelalter wurden sie auch als Mörder von Jesus angefeindet, was natürlich auch eine Verallgemeinerung war und auch Doppelmoral.

Woher ich das weiß:Hobby

Das ganze ist KEIN Produkt des Nationalsozialismus, sondern reicht tatsächlich mehr als 2000 Jahre zurück.

Denn:

  • Es waren zwar die Römer, welche den Menschen Jesus von Nazareth gekreuzigt haben - aber es waren laut Bibel die Juden, welche die Römer dazu gedrängt haben.
  • Sprich: Menschen jüdischen Glaubens werden seit mehr als 2000 Jahren in der Hauptsache durch die christlichen Kirchen zu den Sündenböcken für den Tod ihres eigenen Messias gemacht.
  • Man kann daher den "Hass" auf Menschen Jüdischen Glaubens voll und ganz auf die römisch-katholische Kirche zurückführen!

Dieser hass wurde durch die Kirchenvertreter im Laufe der Jahrhunderte immer wieder geschürt. Jüdische Gläubige wurden für alles und jedes verantwortlich gemacht, was den "Christen" wiederfahren ist: Kriege, Seuchen, Hexen und so weiter.

Dann kommt noch etwas hinzu. Die Bibel lässt berichten, dass Jesus von Nazareth in Jerusalem die Geldverleiher aus dem Tempel geworfen hat, weil er ihre Tätigkeit als unmoralisch und ausbeuterisch angesehen hat.

Natürlich waren die Geldverleiher im Jerusalemer Tempel wohl mehrheitlich jüdischen Glaubens - was im Israel zu den Zeiten nun wohl mehr als nur normal war. Man darf nämlich nicht vergessen: Auch Jesus von Nazareth war ein Mensch Jüdischen Glaubens ;-)

Aber wie auch immer: Dieses Ereignis, welches durch die Bibel (der römisch-katholischen Kirche) hochgepuscht wurde, hat sich das Bild gefestigt: Menschen Jüdischen Glaubens sind in Sachen Geld unmoralisch, skrupellos und ausbeuterisch veranlagt.

Und dieses Bild ("Mörder von Jesus", und "halsbabschneiderische Geldverleiher") hat sich 2000 Jahre lang durch die Geschichte gezogen, wurde fleissig ge- und befördert und immer wieder hochgekocht.

Dazu kommt, dass es sehr viele einflussreiche Bankiersfamilien gab und gibt, welche dem jüdischen Glauben angehören - die Fuggers, die Rothschilds und noch einige andere.

Und genau DAS hat Adolf Hitler dann in seiner Festungshaft aufgegriffen und in "Mein Kampf" im wahrsten Sinne des Wortes verewigt. Er hat nichts anderes gemacht, als Klischees und Vorurteile zu bedienen und weiterzuverbreiten!

Er hat sich einer katholisch-christlichen Doktrin bemächtigt und immer weiter ausgewalzt! Und da Hitler die Fähigkeit dazu besaß, Menschen von seiner Einstellung zu überzeugen - und zudem noch den Meister der Propaganda Joseph Goebbels an seiner Seite hatte - ist es ihm und seiner Regierung gelungen, ein ganzes Volk GEGEN Menschen Jüdischen Glaubens aufzuwiegeln.

Übrigens:

In der Zeit bis zum Kriegseintritt der US-Regierung wurde auf der anderen Seite des Atlantiks Hitlers Einstellung zum Jüdischen Glauben und seinen Gläubigen durchaus unterstützt. Man gewährte den Flüchtlingen aus dem Deutschen Reich zwar Zuflucht - hatte aber nicht wirklich viel übrig für jene Flüchtlinge, welche jüdischen Glaubens gewesen sind.

Man darf nicht vergessen: Die USA ist mehrheitlich christlich-fundamentalistisch orientiert. Dazu gehört - wie ich zuvor dargelegt habe - natürlich auch die eingeprägte Abneigung der Christen gegenüber den Menschen Jüdischen Glaubens.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!

Bodesurry  06.10.2023, 19:41

Da sieht man wieder, wie falsch die Informationen in der Bevölkerung waren. Die Fugger waren keine Juden.

https://jhva.wordpress.com/tag/fugger/

Zum Geldverleih hat man die Juden im Mittelalter gezwungen. Die Christen durften keine Zinsgeschäfte verüben.

Es wanderten wenig Juden nach den USA aus.

Kaum ein Land fand sich bereit, seine Einreisebestimmungen für Flüchtlinge zu lockern. Die Vereinigten Staaten erhöhten die Quote für deutsche Einwanderer – die in Relation zur Zahl der Amerikaner mit deutschen Wurzeln stand – um die Quote des nicht mehr existierenden Österreichs. Daraus resultierte jedoch keine strukturelle Verbesserung der Aussichten für jüdische Flüchtlinge aus Deutschland.

Bis Josef Goebbls seine Propaganda wirksam vollzogen hatte, war die Abneigung gegen Juden gar nicht so gross. Jüdische Aerzte, Unternehmer, Anwälte, Hausierer... waren zum Teil beliebt. Das zeigen auch Biografien aus jener Zeit. Der Boykott der jüdischen Geschäfte wurde nicht so gut befolgt, wie es sich die Nazis wünschten.

Das kann man sich bei allem Fragen und hat wahrscheinlich auch verschiedene Gründe

Der größte Grund dabei ist aber Dummheit...wie heute auch noch

Neid, Missgunst, Machtstreben, verschmähte Liebe....

Die Nazis sind zuerst mit ihrem Judenhass ziemlich gescheitert. Der Boykott der jüdischen Geschäfte wurde zuerst nur mässig befolgt.

Dann hat die perfide Propaganda von Josef Goebbels und die Reden von Hitler immer mehr Wirkung gezeigt. Vorurteile wurden geweckt oder verstärkt. Das hat schon sehr früh angefangen.

Die Autorin des Buches „Daniel, mein jüdischer Bruder“ erzählt, dass sie als Schülerin der 1. Klasse in der Schule ein Buch durchnahmen mit dem Titel „Der Giftpilz – ein Stürmerbuch für Jung und Alt“. Darin waren Juden mit betont hässlichen Gesichtern abgebildet. Sie hatten hervorquellende Augen, dicke, krumme Nasen und die Männer trugen struppige Vollbärte. Sie zeigen alle einen hinterhältigen und verschlagenen Gesichtsausdruck. Ihr Körperhaltung waren gekrümmt und einige hatten einen Buckel.

Im weiteren erzählt die Autorin, dass die Lehrerin ein grosses Plakat zeigte, auf der ein angeblicher Judenjunge dargestellt war. Der Junge hatte ein hässliches Gesicht, schmuddelige Kleider und struppiges Jahr. Er sei ein Dieb, sagte die Leherin, und würde aufrührerische Reden gegen gute, „arische“ Menschen führen. So wie er seien alle Judenkinder, man müsse sich vor ihnen in Acht nehmen.  Die Schülerin wagte gegen eine solche Darstellung zu protestieren. Sie sagte, die Juden, die sie kenne, die würden diesem Bild nicht entsprechen. Darauf bekamen sie und ihre Eltern ziemliche Probleme.