Warum etwas tun worauf man kein Bock hat?
Hei,
gerade beschäftige ich mich mit dieser Frage. Es fällt mir sehr schwer Motivation aufzubringen für Dinge die mich überhaupt nicht interessieren. Muss ich diese Dinge trotzdem tun, fühle ich mich danach einfach nur ausgelaugt & lustlos. Oder aber wenn ich an etwas arbeiten muss, worauf ich gar keine Lust mehr habe. Ich kenne jemanden, der ganz ehrlich ist wenn er auf ein Projekt gar kein Bock hat & es ihn nicht weiter bringen würde. Er macht diese Aufgabe dann nur so halbwegs oder gar nicht. Wenn er aber an etwas interessiert ist, blüht er total auf & alles läuft wie am Spieß. Ich finde das irgendwie total inspirierend.
Warum machen wir also ständig Dinge auf die wir keine Lust haben? Und gestalten unser Leben nicht einfach so, dass wir nur Dinge tun die wir mögen?
6 Antworten
Das ist Uralt, trotzdem mal ein Gegenentwurft.
Unlust und Dinge nicht machen zu wollen sind als Gefühlslagen erstmal zu akzeptieren. Im zweiten Schritt auch mal nein zu sagen - das klingt gut und sinnvoll. Ich würde sogar sagen, dass das wichtig ist. Man kann zwar nicht zu ALLEM & IMMER nein sagen, das ist zu oft. Aber wenn man IMMER zu ALLEM "gehorsam+brav" ja sagt, dann ist das zu viel. Ein dröges Leben, ohne große Motivation, das völlig reaktiv und passiv ist.
Man gibt Dinge auf die man Lust hat im Leben und es gibt auch Dinge auf die man keine Lust hat. Nein zu sagen ist ja auch ein für die eigenen Bedürfnisse einstehen. (Auch Feuerwehrmänner dürfen keine Lust haben und man könnte ja einen Kollegen Fragen ob er nicht die Schicht übernehmen mag)
Ich Halte ich es für Sinnig sich das zu sagen. "Darauf habe ich heute gar keinen Bock!" --> Weil dann gibt es sinnvollere Folgefragen als "achja ich muss das machen, schließlich müssen Feuerwehrmänner ja auch" z.B. "muss ich wirklich?" "Hab ich Morgen mehr Lust (also habe ich heute andere Bedürfnisse" "Bin ICH derjenige der das machen muss"
Nicht was du tust ist das Problem, sondern wie du es tust.
Natürlich, wenn du bereits im Voraus festgelegt hast, was interessant ist und was nicht, was Spaß machen kann und was nicht, dann wirst du immer lustlos sein bei allem, was du als nicht interessant und unspaßig einstufst. Doch ob du etwas aus freien Stücken tust, oder es als Pflicht siehst - das ist dein Werk.
So konnte ich meine Erfahrung bei meiner Arbeit komplett zum Positiven verändern, ohne dass sich die Arbeit geändert hätte. Einfach nur, weil ich erkannt habe, dass ich selbst die Ursache war für die Unlust. Genau das kann ich auch bei allen anderen Tätigkeiten machen. Dazu gehört aber eine Menge Achtsamkeit, um nicht in den Schleifen des eigenen Kopfes gefangen zu sein.
Echte Freiheit ist nicht, das zu tun, was du magst, sondern mit Freude das tun zu können, was gerade ansteht.
Wenn Kanalarbeiter für ihren Job keinen Bock hätten würde dir die Kacke bis ins Badezimmer laufen.
Wenn Sanitäter oder Feuerwehrleute, nur wenn sie Bock hätten, etwas arbeiten würden, gäbe es viele Tote.
Man hat eine Aufgaben und muss sie gut machen, immer.
das leben ist kein ponyhof.....
Wir machen unspaßige, langweilige, dröge Erledigungen.... eben weil sie getan werden müssen. Ob Lebensmittel einkaufen, Wäsche waschen/ aufhängen/ legen/ wegräumen, Staubsaugen, fegen, das Katzenklo reinigen, die Haare bürsten, Steuererklärung, Termine vereinbaren, etc pp....
All das (und noch viel mehr) muss einfach erledigt werden. Wenn man das nicht macht versumpft man im Dreck, noch dazu im Chaos. Ja, is so.
Als Kind/ Jugendlicher hat man es da noch wesentlich einfacher als in der Erwachsenenzeit. Denn als Kind/ Jugendlicher hat man weit weniger Dinge zu erledigen.