Warum definiere ich mich nur über meinen materiellen Besitz und beneide andere?
Hallo Zusammen,
ich habe eine etwas "philosophisches" Problem, welches in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund meiner Persönlichkeit gerückt ist. Ich definiere mich zum Großteil nur noch über materiellen Besitz und versuche dauernd das neueste, beste und schönste zu besitzen. Aufgrund dessen bin ich auch sehr neidisch auf Bekannte und Freunde, die finanziell besser dastehen als ich und z.b. ein besseres Auto fahren.
Was kann ich an meiner Denkweise ändern und kennt jemand einen Ansatz, sich wieder anders zu definieren?
Danke und Grüße
6 Antworten
Du musst erstmal erkennen, das die, die mehr haben oder reicher sind, auch nicht gluecklicher sind, sie haben genau die gleichen Probleme, koennen sich aber besser mit materiellen Dingen ablenken, denn die latente Unzufriedenheit kriegen sie damit natuerlich auch nicht in den Griff, diese Leere und Unausgefuelltheit. Deswegen das Streben nach dem Gluecksgefuehl, es dauert nur kurze Momente und dann ist es schon wieder weg, du kannst es einfach nicht halten, genauso wie du einen Hoehepunkt nicht halten kannst, du faellst wieder in die Dualitaet zurueck. Die Werbefritzen wissen natuerlich genau um die Suche nach dem Etwas und verpacken es in ihre Werbung, dass du nun fuer alle Zeit gluecklich bist, wenn du das Teil nur in den Haenden haelst. Karl Lagerfeld hat richtig gesagt: Ich liebe es Dinge zu kaufen, aber sie zu besitzen ist die Hoelle (sinngemaess). Ja, danach muss man auf den ganzen Krempel auch noch aufpassen! Auch reiche Menschen, sehr Reiche und beruehmte Menschen, die scheinbar alles haben, Aussehen, Ruhm und viel Geld, begehen Selbstmord oder nehmen Drogen. Wieso? Weil sie die Illusion durchschaut haben, sie koennen sich alles kaufen, werden von ihren Mitmenschen angehimmelt und sehen blendend aus, aber ein permanentes Gluecksgefuehl will sich einfach nicht einstellen. Fuer sie ist es sogar schlimmer, stell dir vor, du kannst dir alles kaufen und bist trotzdem depressiv und unsgefuellt. Genug gesprochen, nun, dieses Glueck wonach alle suchen, koennen sie nicht im Aussen, in der materiellen Welt finden, so sehr sie auch danach suchen. Sie koennen es nur in sich selbst finden, in ihrem inneren. Dort ist die Glueckseligkeit versteckt, aber immer im Hintergrund praesent. Die Religionen kuendigen teilweise davon, meistens aber gibt es keinen klaren Aussagen dazu. Du findest dein Glueck in der Einheit nicht in der Dualitaet, welche wir Menschen zur Sammlung von Erfahrungen gewwaehlt haben. Aber wir sind in Wirklichkeit keine Menschen, sondern das ewig waehrende Bewusstsein, welches sich bewusst ist, das es ewig in Gemeinschaft sein wird, egal, was sich da vorne fuer eine Geschichte abspielt. Also suche mehr im Sein als im Haben. Dort bist Du, wer Du wirklich bist. Viel Erfolg!
Einer, der sich nur über materielle Dinge definieren kann, ist mit seinem Geld zwar in der Lage, sich Ansehen zu erkaufen. Doch diejenigen, die ihm dieses Ansehen dann spenden, sind nur Scheinfreunde, auf die er sich nie verlassen kann. Ich denke hier an Gunter Sachs. Der war zuerst nur (belächelter) Playboy; später hat er versucht, sich über andere Dinge zu definieren (Kunst, Photographie, Astrologie). Ob ihm das gelungen ist, möchte ich bezweifeln, denn vermutlich hat er mit seinem vielen Geld immer etwas nachgeholfen. Es kommt also darauf an, sich über andere Dinge (als Geld) zu definieren, z.B. über ein Talent oder über Fähigkeiten, die man sich durch eine berufliche Ausbildung erarbeitet hat. Man hört immer wieder, dass die meisten Schauspieler finanziell ziemlich arm dran sind. Es gibt heute in Deutschland nur ganz wenige große Stars (die auch viel verdienen). Aber es gibt eine Menge, die als Schauspieler gut sind und sich also über ihr Talent definieren, d.h. Achtung und Anerkennung gewinnen können. Auch über einen bürgerlichen Beruf kann man sich „definieren“; z.B. wenn man ein guter Lehrer oder ein geschickter Handwerker ist. Dann hat man es nicht nötig, mit irgendwelchen „materiellen“ Sachen Eindruck zu machen (tolles Smartphone, schickes Auto, erlesene Klamotten usw.). Wenn aber jemand kein Talent hat, zufällig aber mit viel Geld gesegnet ist (durch Erbschaft z.B.), dann bleibt dem gar nichts anderes übrig, als sich über materielle Dinge zu definieren. Ich würde über solche Leute nicht von vornherein mit Urteilen wie ’primitiv’ oder ’bemitleidenswert’ den Stab brechen. Denn irgend etwas muss jeder vorweisen. Wer nichts hat, ist nicht nur finanziell arm dran, der wird überall auch geringschätzig behandelt. So war’s schon immer. Im 18./ 19. Jahrhundert musste man von Adel sein, um anerkannt zu werden; als Bürger musste man es durch Ausbildung und Geschick zu Wohlstand gebracht haben. Die erbuntertänigen Bauern und die Tagelöhner wurden geringschätzig behandelt von denen ,die „oben“ waren. Philosophisch hat das Nietzsche auf den Punkt gebracht: Du musst den Willen zur Macht haben (um dann „Macht“ auszuüben), „denn die Welt ist Wille zur Macht und nichts außerdem“. „Macht“ ist hier als Metapher gemeint und bedeutet so viel wie Status, Einfluss, Ansehen, Prestige, Können u.a.m., d.h. alles, was einen zu einer Persönlichkeit macht, vor der die anderen Respekt haben. - Gefährlich ist m.E. der Rat, sich über den Buddhismus zu definieren, „um zufrieden zu sein aus dem Inneren“. Wie kann einer zufrieden sein, wenn er von anderen geringschätzig behandelt wird? Und wer sich (nur) über Menschlichkeit, Gutherzigkeit und Nächstenliebe definieren will, der soll gleich ins Kloster gehen: Aber da – habe ich mir sagen lassen – gibt es auch Hierarchien und Kämpfe um Rang und Einfluss(!). Auch der Hinweis, materielle Güter seien wertlos, man könne sie nicht mit ins Grab nehmen, ist wohlfeil und banal (weil jedem bekannt). Bis es aber zur „Grablegung“ kommt, muss man alles tun, um Demütigungen und Geringschätzung (wegen eines "ärmlichen " Daseins) zu vermeiden! – Mein Rat also: Versuche ein Talent in dir aufzuspüren und es auszubilden oder definiere dich über einen Beruf und den damit verbundenen Fähigkeiten.
Du konzentriest dich nur auf materielle Dinge. Um zu erfahren, dass diese eigentlich nichts wert sind (man kann immer keinen Besitz ins Grab mitnehmen), arbeite ehrenamtlich mit Menschen, denen es schlecht geht, z. B. Langzeitkranken oder sehr alten, einsamen Menschen.
Das ist deine Programmierung. Kommt von Werbung, Eltern, sozialem Umfeld usw. Das ganze nennt sich Ego. Wenn du ein facettenreiches tolles Leben ohne Hirngespinste wie Neid führen willst empfehle ich dir von Osho, das Buch vom Ego. Kostet 10€ kannst du dir bei Amazon bestellen.
Draggyblackdots hat schon recht, beschäftige dich mit dieser Philosophie, heute wird diese Philosophie oft auch als Spirituell bezeichnet.
Alles gute:)
Beschäftige dich mit der buddhistischen Philosophie. Versuche, die Methoden anzuwenden, die gelehrt werden, um zufrieden zu sein aus dem Inneren.