Warum dauert das wiederherstellen einer Infrastruktur so lange?

9 Antworten

Es wird gebraucht Mannkraft, Material, Geräte und Geld. Nicht für ein paar hundert Meter, sondern eher für ein paar hundert km. (Vielleicht etwas überspitzt, aber das könnte tatsächlich zusammenkommen).

Und dann die eigentliche Mammutaufgabe: Planung. Wenn Du ein ausgebrochenes Stück Straße neu setzen mußt, dann ist das eine Sache, bei einem gesamten Abschnitt mit Kreuzungen und Verzweigungen und Änderung der Topologie durch die Flut, mußt Du neu planen.

Vor allem auch, weil Du es für die Zukunft besser machen willst.

Aber, und das solltest DU bedenken, die Infra besteht nicht nur aus den Straßen selbst, sondern auch den mitgeführten Leitungen für Strom, Telekommunikation, Gas usw. . Insbesondere innerhalb von Siedlungen, die nicht nur aus 5 Häusern bestehen.

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Und natürlich arbeitest Du die Hierachie von oben aus hinunter.

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Noch ein Nachtrag: Du mußt Dir natürlich auch erstmal ein Bild von allen Schäden machen, was ggf. unterspült ist, muß erstmal sicher Rückgebaut werden, wenn es hart auf hart kommt.


Banenenbro123 
Beitragsersteller
 21.07.2021, 21:39

Es gibt bestimmte Länder, die das in wenigen Tagen geschafft haben.

Natürlich ist ein Vergleich schlecht. Ich hoffe, dass der Katastrophenschutz aufwacht und besser ausgerüstet wird. Auch der wiederaufbau muss deutlich schneller gehen, denn klar ist sowas wird in den nächsten 1000 Jahren immer öfter passieren und wenn man immer wieder Jahre/Jahrzehnte braucht um neu zu starten dauert das einfach zu lange.

KarlRanseierIII  21.07.2021, 21:47
@Banenenbro123

Nein, einen solchen Wiederaufbau mit gleichzeitiger Korrektur von Mißständen schafft kein Land in wenigen Tagen (nicht einmal Wochen).

Gerade weil es häufiger/schlimmer werden wird, sollte es ordentlich geplant werden.

Eine kurzfristige Wiederherstellung ist ja nicht das riesige Problem.

Und ja, sicher gibt es Orte in denen es schneller ginge, meistens gibt es da aber weder umfangreiche Vorschriften noch Sicherheitsregeln und ggf. ein Heer aus Zwangsarbeitern und dergleichen. Ob das aber so wünschenswert wäre, sei mal dahingestellt.

Du bist in Deutschland, nicht in China.

Hier wird zwar schnell mal notdürftig geflickt, damit es grundsätzlich funktioniert, aber danach geht es den üblichen Weg - über Ausschreibungen. Und weil das oft große Volumina sind, gern auch mal europaweit. Solche Verfahren dauern lange.

Die Provisorien funktionieren ja jetzt schon.

Bei der Infrastruktirxsoll ja nicht einfach wiederhergestelltvwerden sondern besser gebaut werden.

Dazu gehört erst einmal ein Plan. Dem geht eine Analyse voraus. Schließlich ist fraglich, ob wirklich alles ab bisheriger Stelle wieder entstehen soll. Schließlich will man ja die Fehler nicht wiederholen. Die Planung alleinexdauert eine ganze Weile.

Und bei der Größenordnung muss dann vielleicht ausgeschrieben werden und das dauert.

Du verwechselst glaube ich notfallmässige provisorien mit Normalzustand.

Trinkwasseraufbereitungsanlagen sind innerhalb von einigen Stunden aufgebaut. Notstromaggregate innerhalb eines Tages verladen, transportiert und aufgestellt. Selbst ganze Ersatzbrücken kann man innerhalb von 1-2 Tagen bauen.

Aber manche Stromleitungen und Wasserleitungen gibt es einfach nicht mehr, die haben sich aufgelöst, sind weggespült... da muss man neu anfangen

Aber man brauch tfür vieles auch Experten und dann muss das Material auch da sein. Vorher müssen die Schäden begutachtet werden. manche Arbeiten sind nicht ungefährlich. Das muss vernünftig geplant sein. Ausserdem muss auch erst mal sand und Schotter eingebaut werden um überhaupt mit LKW und Kran auf kaputten strassen zu fahren.

Besonders bei Straßen und Bahnverkehr müsste der Wiederaufbau im Vergleich zu komplexen und hohen Fachwerkgebäuden doch recht schnell gehen. 

Schon mal ein Brückenbauwerk oder den Unterbau einer Bahntrasse (Belastung mehrere hundert Tonnen) projektiert? Dabei auf die Belange aller öffentlichen Träger eingegangen. Klar kann man jetzt schnell mal ne Straßen bauen. Dann kommt der Wasserversorger und reist sie auf um seine Rohre einzubauen, dann kommt irgendwann der Elt-Versorger, der Gasversorger, der Trinkwasserversorger...

Wie die Telekom so arbeitet kannst du hier anschauen: https://www.youtube.com/channel/UCX-29_jUubbuHVaOvJll94A Auch nicht so einfach wie Hänschen Klein sich das denkt.

Ein Kumpel von mir baut mit seiner THW-Truppe dort eine 30/30 Brücke hin. Die stellt er dir in ein paar Stunden vor die Tür. Das Problem ist, die braucht Auflager welche an den Untergrund angepasst sein müssen. Und das ist eben nicht so einfach da sich der Untergrund grad etwas nachhaltig verändert hat.

So ein Tal ist nun auch nicht von allen Seiten einfach zu erreichen. Da ist die Verkehrslogistik schon ein Problem. Was durch die Bauern, die da helfen wollen, nicht grad entschärft wurde um es mal milde auszudrücken.