Warum darf man in unserer Welt nicht "anders" sein?

13 Antworten

Man darf es. Wie Menschen auf einen reagieren, hängt allerdings davon ab, ob das "andere" Aussehen nur "Beachte mich!" bedeutet, oder ob man schlicht dazu steht, ohne ständig den Drang zu haben, darauf hinweisen oder sich ungefragt erklären zu müssen.

Mobbing hängt unter anderem davon ab, ob man selbst eine Angriffsfläche bietet. Einen stark wirkenden Menschen traut sich kaum jemand anzugreifen. Ein niedriges Selbstwertgefühl ist hingegen ein Magnet für Täter. Sie handeln, weil sie eine Reaktion erwarten. Bleibt diese aus, sinkt das Interesse.

Der innere Druck, den du beschreibst, ist da, weil du ihn zulässt. Wenn man sich von dem Gedanken löst, dass es da diese große, angsteinflößende Masse gebe, die nichts akzeptiert und Andersartige durch den Fleischwolf drückt, ist man schon ein Stück befreiter. Es gibt sie nicht. Jeder Mensch ist unsicher, hat Angst vor schwammigen Gebilden wie "der Masse" oder "der Gesellschaft". Aber sie stehen nicht vor deiner Tür und warten auf deine Andersartigkeit. Sie interessieren sich so lange nicht für dich, bis du in ihrem Leben auftrittst. Du bist ihnen völlig egal - und sobald du das nicht mehr bist, sobald du deinen Auftritt hast, liegt es an dir, wie du wirkst.
Reaktionen kann man nicht vorhersehen, und Menschen verhalten sich oft ungerecht. Doch ist das weder ein Todesurteil noch ein selbstverschuldeter Fehlschlag. Der Kreis der Menschen, mit denen man sich versteht, umfasst nunmal nicht die gesamte Weltbevölkerung. Er ist klein, ob man nun "anders" aussieht oder nicht. Wer "normal" aussieht, kann auch mal das Quadrat sein, das nicht in den Kreis passt. Es fällt nur weniger auf, wenn kein auffälliges Aussehen die Blicke darauf lenkt.

Wunschvorstellungen sollte man formulieren, um die eigenen Ideale noch klarer zu sehen und sie somit besser verfolgen zu können. Was man hingegen nicht tun sollte, ist, sich ewig der Sehnsucht danach hinzugeben. Tu, was du kannst, mit dem, was du hast, dort, wo du bist. Verschwende dein Leben nicht für die Trauer über den Zustand der Welt, nicht für Wünsche, nicht für Träume. Lass sie Teil deines Lebens sein, aber dich nicht beherrschen.
Handle. Und steh dazu. Denn darauf kommt es letztendlich an. Was die anderen denken, kann dir wirklich egal sein. Dein Leben hängt davon nicht ab.

just people - (Psychologie, Menschen, Gesellschaft)

Beutelkind  25.04.2013, 22:01

Kompliment scopie!! Eine sehr schöne Antwort!

2
scopie  25.04.2013, 22:08
@Beutelkind

Von dir ehrt mich das ganz besonders, mein Beutelkind... :-)

Danke!

1


"Warum können wir Menschen uns nicht einfach gegenseitig tolerieren?"

Das ist eine gute Frage auf die ich selbst leider bis heute keine Antwort parat habe. Ich denke darauf wird auch niemals eine klare Antwort folgen. Wahrscheinlicher ist das nicht alle Menschen dazu fähig sind Toleranz zu entwickeln bzw diese nach Außen hin zu transportieren in Form von Worten und Taten.

Auf deine Anderen Aspekte möchte ich gar nicht mehr so sehr eingehen, denn ich muss ehrlich sagen das ich von solchen Diskussionen genervt bin. Es macht keinen Sinn sich wegen anderer Leute Ansichten runterziehen zu lassen. Mobbing, Gewalt, Diskriminierung und alle diese Dinge sind einfach unnötig. Niemand braucht diese Dinge wirklich, aber manche von uns sind wohl doch Sadisten denen es Freude bereitet irgendetwas oder irgendjemanden zu zerstören.
Irgendwo liegt das wohl auch in der Natur des Menschen. Wir drehen sogar Filme, in denen wir uns selbst und unser handeln hinterfragen und sind am Ende aber doch unfähig daraus zu lernen.

Wenn Jeder mal wirklich vor seiner eigenen Türe kehren würde und anfangen würde wirklich positiv Leben zu wollen vom Politiker bis zur Reinigungskraft, vom Amerikaner bis zum Australier.... ja dann ist die Zeit gekommen in der Wünsche real werden.

Ich kann Jedem nur raten, sich so zu verhalten wie man selbst behandelt werden möchte. Das gilt für jegliche Lebensform, nicht nur für die Spezies Mensch!


Gute Frage die ich mir auch schon öfters gestellt habe. Die Antwort ist einfach. Der Mensch ist ein " Herdentier". Er schließt sich Gruppen an und versucht sich nicht von dem Verhalten der anderen zu Unterscheiden. Oftmals ist es so dass Menschen die aus der Gruppe, in ihrem Handeln, heraustreten sogar oftmals stärker ausgegrenzt werden als diejenigen die vorher das eigentliche Ziel des Spottes gewesen sind. Deswegen mein Rat : Denk nicht darüber nach warum andere so etwas tun sondern mach den ersten Schritt. Nur weil du "böse" Blicke erntest heißt das nicht dass du Falsch liegst sondern zeigt nur die verkümmerte soziale Entwicklung desjenigen. Oftmals ist es schwer zu einem besseren Menschen zu werden wenn der eigene Freundeskreis oder die Menschen mit denen man zusammen ist Nächstenliebe nicht ausüben, dann solltest du dir vielleicht andere Freunde aussuchen.


Eumel200 
Beitragsersteller
 25.04.2013, 20:10

Da hast du Recht,leider merkt man erst manchmal ziemlich spät,dass man im Endeffekt doch wieder nur "falsche" Freunde hatte,wo man anfangs noch dachte,es wären die richtigen gewesen. Manchmal erkennt man sowas sogar erst nach Jahren!

0
Eumel200 
Beitragsersteller
 25.04.2013, 20:08

Genau danach halte ich schon länger die Augen offen,nach Menschen die in meinen Augen meinen Wertevorstellungen zu entsprechen,nur leider alles nicht so einfach...

0

Wie fühlst du dich, wenn du einen fremden Menschen neben dir siehst, der sich komisch anzieht, dich lange anschaut, dir zu nahe kommt, einen komischen Geruch hat, auffallend ist etc. Würdest du dich freiwillig neben ihm setzen wollen?

Wenn ja, dann ist das schon mal ein gutes Zeichen. Die Meisten würden da weglaufen und sich einen anderen Platz suchen.

Ganz einfach; "Die Angst vor dem Unbekannten!". Das menschliche Wesen wird mehr von der Angst geleitet, als sich jeder nur Bewusst ist. Alles was uns komisch vorkommt oder unbekannt ist, meiden wir und reagieren negativ darauf.

Jedoch ist das nur ein kleiner Teil von allem. Es gibt fast unendlich viele Gründe, weshalb jemand der "anders" ist ausgeschlossen wird.

Die "Streber" werden oft gemieden, weil sie sich auf ein anderes intellektuelles Niveau befinden und der andere sich wie "angegriffen" fühlt. Deshalb wird die Person dann gemieden. Auch kommt man beim Gespräch nicht nach und fühlt sich somit unsicher.

Im Endeffekt sind diese Reaktionen nur ein Spiegel der eigenen Selbst. Wenn man unsicher, ängstlich ist oder sich angegriffen fühlt, reagiert man negativ.


11ter  26.04.2013, 01:13

Das mit den scheußlich Riechenden passiert mir oft, denn fast alle meiner Zeitgenossen lehnen unser ältestes Kolmmunikationsmittel, nämlich das chemisch-olfaktorische ab, lügen es um und wundern sich, dass sie nicht miteinander auskommen. Für mich ist Parfüm Körperverletzung, Entfremdung und Autodomestikation. Ein aggressives Verbot, zu sein, wie und was man ist. Dieses "Anderssein", von dem hier die Rede ist, versteht sich nur vor dem Hintergrund der Hypernormierung.

0

Ich glaube es liegt Grundsätzlich an der Erziehung auf der ganzen Welt. Sobald jmd. schwächer (egal ob psychisch oder physich) kann man ihn leichter ausnutzen und so funktioniert numal unser System.

Fang doch einfach für dich selbst an jeden zu tollerieren und intollerante Menschen in die Schranken zu weisen z. B. wenn dir auffällt das sich jemand über eine Schwäche des anderen lustig macht sag ihm/ihr doch inwiefern es dazu beitragen könnte besser miteinander zu leben, wenn diese Art von "amusement" nicht betrieben wird.

An der breiten Masse kann man leider nichts ändern, an einzelnen Personen, zum Glück, manchmal schon.

Ich selbst habe mir auch ein Einsiedler leben als besten Lösungsweg vorgestellt, allerdings ist dass eine sehr schwerwiegende entscheidung, einfach abzubrechen mit allem gesellschaftlichen. Und so machst du dir evtl. nur ewig Gedanken darüber wie du vielleicht doch etwas hättest ändern können.

Versuche einfach für dich selbst der in deinen Augen "gerechteste Mensch" zu sein und möglichst viele Menschen zu überzeugen. (Die denken alle gleich wie du) nur wenige trauen es sich, dass auch zu sagen. Jeder leidet in irgendeiner Weise an Intolleranz.

Ich hoffe das kann dir in irgendeiner Art und Weise helfen.

LG LssLskDibub


Eumel200 
Beitragsersteller
 25.04.2013, 20:13

Jaa das mit dem Einsiedler leben habe ich mir auch schon des öfteren vorgestellt,nur ist es ja nicht so,dass ich alle Menschen grundsätzlich hasse und deswegen nichts mit ihnen zutun haben möchte,ich hätte nur gerne mehr von denen um mich,die eben etwas "anders sind" (toleranter,nicht sonderlich oberflächlich,hilfsbereit)

0