Warum darf man in manchen Restaurants mit Karte kein Trinkgeld geben?
4 Antworten
Trinkgeld ist steuerfrei, wenn:
Ein persönlicher Bezug zwischen dem Trinkgeldgeber und der Bedienung besteht. Das bedeutet, dass der Gast das Trinkgeld für den guten Service der Person direkt zahlt, die ihn bedient hat. Dann muss es nicht in der Steuererklärung angegeben werden. Dafür gibt es auch keine Betragsgrenze (§ 3 Nr. 51 EStG)
Durch die Kartenzahlung geht der persönliche Bezug verloren. Was bedeutet, das das Trinkgeld nicht mehr steuerfrei ist und zwar in doppelter Hinsicht:
Der erhaltende Unternehmer muss dieses als zusätzliche Einnahme mit 19% versteuern. Überlässt er es jetzt dem Mitarbeiter muss dieser es in seiner Einkommensteuererklärung als sonstige Einnahme deklarieren und versteuern oder das Unternehmen muss ihm das als gesonderten Posten (steuerpflichtige Trinkgelder) auf den nächsten Lohnschein verbuchen und auszahlen, wo es aber auch versteuert wird.
Zudem ist Trinkgeld per Karte auch mit zusätzlichen Kosten für das Unternehmen verbunden: prozentuale Transaktionskosten/Kartengebühren, Abführung der MwSt., Berechnung des Restbetrages für den Mitarbeiter (Gesamt-Trinkgeld, abzgl. MwSt., abzgl. Transaktionsgebühren, abzgl. mögl. Buchungskosten) denn diese Kosten dürfen mit dem Trinkgeld nicht vermischt werden, da es sich um Unternehmenskosten handelt, welche anderweitig steuerlich relevant sind.
Die Servicekraft erhält also nur noch einen Bruchteil des Trinkgeldes, welches auch noch bei der Einkommensteuer angegeben und versteuert werden muss.
Das kann verschiedene Gründe haben. Manche Restaurants haben möglicherweise technische Einschränkungen oder Richtlinien, die es schwierig machen, Trinkgeld über die Karte zu geben. In anderen Fällen möchten Restaurants möglicherweise vermeiden, dass die Mitarbeiter aufgrund von Kreditkartengebühren einen Teil des Trinkgelds verlieren. Es ist immer am besten, direkt beim Personal nachzufragen, um sicherzustellen, dass dein Trinkgeld dort ankommt, wo es soll.
Das kommt vermutlich vom Personal. Die haben am Ende des Tages gerne das Geld in der Tasche statt da Wochen drauf zu warten um dann den versteuerten Betrag zu bekommen. Oder nicht zu bekommen.
Das ist die Entscheidung des Chefs. Er ist offensichtlich zu bequem, entsprechende Abrechnungen zu machen. Ärgerlich fürs Personal.