Warum sollte man in Restaurants Trinkgeld geben?

9 Antworten

Eigentlich ist Trinkgeld Schwarzarbeit. Viele hier argumentieren ja so, dass man Trinkgeld gibt, weil die Kellner schlecht bezahlt werden. Sie werden aber auch schlecht bezahlt, weil die Gäste Trinkgeld geben.

Vom Trinkgeld werden aber keine Lohnsteuern bezahlt, Rentenbeiträge etc. Für Aushilfskellner ist das egal. Der Student, der sich etwas hinzuverdient, ist froh über das Geld auf die Hand. Wer das aber beruflich macht, hat hinterher eine mickrige Rente, bei Arbeitslosigkeit zählt auch nur das reguläre Gehalt.

Weil es ist wie es ist, gebe ich auch Trinkgeld. Ich finde das System aber nicht gut. Es geht auch anders: in Japan gibt es kein Trinkgeld. Und die vielen kleine und großen Restaurants leben auch.

huhu,

kommt drauf an, bei einem Buffet wo ich selbst mir das essen hole gebe ich weniger Trinkgeld als bei Bedienung. Generell geh ich jetzt einfach weniger oft essen, geize dann aber nicht.

Da ich Kellnere (nur aushilfsmäßig) kenne ich auch "die andere Seite", mir ist definitiv aufgefallen das es generell weniger Trinkgeld gibt. Einige Kollegen sind darauf wirklich angewiesen (oftmals wird das Trinkgeld ja gesammelt und dann mit z.B. der Küche geteilt) es kommen da leicht mehrere hundert € zusammen bei ner Festanstellung was jedoch jetzt nicht den Großteil des Einkommens ausmacht sondern nur ein nettes extra ist.

Ich Kellnere ja nur als Aushilfe, auf Festen oder bei "besonderen" Anlässen da hab ich das Trinkgeld meistens für mich, gerade bei Vereinsfesten oder so gibt es da "eigentlich" keine Bezahlung (klar essen und trinken halt) dafür bekomme ich eben mein Trinkgeld (was auch schonmal locker 300€ übersteigt an einem Abend), hier sind also die Kellner direkt auf dein Trinkgeld angewiesen.

Bei Hochzeiten bekomme ich mein Lohn plus so 50-100€ Trinkgeld je nachdem wie spendabel das Brautpaar ist (hier wird in der Regel auch mit allen geteilt) hier hat sich nichts geändert.

In einigen Restaurants ist es auch mittlerweile normal garkein Trinkgeld mehr anzunehmen und statteten dies gleich mit zu berechnen (nennt sich dann z.B. Servicegebühr, steht auf der Karte), dies erleichtert das abrechen und man nimmt dem Kunden die Entscheidung ab Trinkgeld zu geben (ich bekomme dann z.B. 4-8% von meinem Umsatz und der "Rest" geht in die Küche).

Was ich aus meiner bescheidenen Erfahrung heraus sagen kann (mach das schon etwa 10 Jahre) ist das es auf dem Land weiterhin deutlich mehr Trinkgeld gegeben wird wie in der Stadt und das ich den "Einbruch" an Trinkgeld in der Stadt deutlich mehr merkle als auf dem Land. Es kommt also ganz drauf an wo du bist. Normalerweise haben wir hier nicht solche Verhältnisse wie z.b. in den USA in denen die Kellner wirklich vom Trinkgeld leben.

Grüße Anna

Du hast IMMER die Möglichkeit nach deinen eigenen Vorstellungen zu handeln.

Der Eine gibt bei Zufriedenheit eben etwas, der Andere halt nicht. Ob es "Sparsamkeit" oder "Geiz" ist wenn man nix gibt, kann ich nicht beurteilen. Das muß jede/r selber wissen! Punkt.

Ich bin nicht allzu gut situiert, aber wenn ich zufrieden bin gebe ich etwas. Meine Entscheidung! Basta. Man kann ja auch zu Hause essen... ;-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Amid123 
Beitragsersteller
 16.03.2023, 12:20

Ich denke, ich werde mehr selber Kochen. Und in Restaurants nur zur besonderen Anlässen gehen.

Dann sorge doch dafür, dass Dein Lohn steigt. Trinkgeld in manchen Branchen zu geben - dazu gehört z. B. auch der Lieferdienst an Deine Tür - ist normal und es zeugt von Respekt, dass Dir jemand einen Dienst erwiesen hat.

Klar kannst Du Deine Pizza auch selbst abholen und zu Hause verzehren, dann musst Du kein Trinkgeld geben. Nichts zu geben, ist nicht gut.


Amid123 
Beitragsersteller
 16.03.2023, 12:14

Ich soll mehr Lohn im Beruf verdienen? Um es an Arbeiter zu geben, die genauso viel oder mehr bekommen?

AriZona04  16.03.2023, 19:56
@Amid123

Jedes Gehalt - jeder Lohn - ist verhandelbar. Wenn Du nie verhandelst, dann beschwer Dich aber auch nicht.

Das Trinkgeld gehört dem Service und nicht dem Wirt, der die Preise kalkuliert. Diese steigen natürlich, weil vor allem Energie die Preise treibt.

Und der Service erhält meistens nur Mindestlohn. Das Trinkgeld ist auch kein Automatismus. Das kannst du völlig frei selbst entscheiden.

Ich persönlich gebe Trinkgeld nach Zufriedenheit. Es ist und bleibt eine freiwillige Leistung, die ich am Service festmache. Und es ist wieder auch unterschiedlich je nach zu zahlender Summe. Durchschnittlich liegt meins zwischen 5 und 15 %, bei kleineren Summen prozentual mehr, bei höheren Summen weniger.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Gelernter Koch und Gastronom