War Paulus der erste Irrlehrer des Christentum?

anonymos987654  08.11.2023, 17:51

Seit wann entscheidest DU, wer ein Irrlehrer ist?

Davidm841 
Beitragsersteller
 08.11.2023, 18:19

Seit Immer.

9 Antworten

Nein.

Allerdings ist einiges was sein Wirken anbelangt ( bzw. die Aussagen im NT darüber ) widersprüchlich. Z.B. Als er den Heidenchristen in der Römischen Gemeinde, die sich beschneiden lassen wollten, klar gemacht hat, das die Beschneidung des Herzens das ist, was vor Gott zählt, und nicht die Beschneidung des Fleisches.

Römer 2.29 " sondern der ist ein Jude, der es inwendig verborgen ist, und die Beschneidung des Herzens ist eine Beschneidung, die im Geist und nicht im Buchstaben geschieht. Dessen Lob kommt nicht von Menschen, sondern von Gott."

Was sich seltsam anhört, wenn man zu Heidenchristen von einem innwendigen Juden spricht.

Als er Timotheus mit nach Derbe/Lystra nimmt tut er in meinen Augen etwas total widersprüchliches, als er Timotheus aus Angst vor den Judenchristen beschneiden lässt.

Apostelgeschichte 16.1-4

" Er kam auch nach Derbe und Lystra; und siehe, dort war ein Jünger mit Namen Timotheus, der Sohn einer jüdischen Frau, die gläubig war, und eines griechischen Vaters. 2 Der hatte einen guten Ruf bei den Brüdern in Lystra und Ikonion. 3 Diesen wollte Paulus mit sich ziehen lassen und er nahm ihn und beschnitt ihn wegen der Juden, die in jener Gegend waren; denn sie wussten alle, dass sein Vater ein Grieche war. "

Diese Beschneidung von Timotheus, macht seinen Brief an die Römer unglaubwürdig. Und dass er es aus Angst vor den Judenchristen getan hat, setzt dem ganzen obendrein den Deckel auf.

Hätte er ihnen, den Judenchristen gegenüber, nicht auch den selben Standpunkt vertreten müssen, wie er das bei den Heidenchristen tat ? Entweder ist das Heuchelei gewesen, oder Paulus Glaube war nicht sehr stark, da er hier wohl nicht auf Gott vertraute, sondern ein Opfer seiner Angst wurde.

Ob es sich hier um den wahren Paulus, wie er im Römerbrief beschrieben wird handelt, oder ob das ein Schreiber dieser Schrift ihm nur andichtet, bleibt unbeantwortet, aber eines ist vordergründig, das wenn man beide Paulusse vergleicht, einer von beiden falsch sein muss.

Woher ich das weiß:Recherche

berloff  08.11.2023, 18:51

Es gibt durchaus noch mehrere Stellen, wo man die Identität von Paulus als Original bezweifeln kann. Aber bitte selber aufmerksam im Geiste danach forschen.

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Warum sollte Paulus ein Irrlehrer gewesen sein?

Schließlich hat er sich mit den Aposteln getroffen und hat sich nach Aussagen der Apostelgeschichte sich mit Ihnen abgesprochen. Es gab also ein Einvernehmen zwischen den Aposteln und Paulus was die Person Christi und das Evangelium anbelangt. Was auch aus den Briefen des Paulus und der Aposteln hervorgeht.

Genauso war er bei der ersten Synodalversammlung ca. 50 n. Chr in Jerusalem beteiligt, wo er mitgewirkt hat welche Vorschriften aus der Thora für die Heidenchristen noch verbindlich wären. Und sich somit in Übereinstimmung mit den anderen Aposteln befunden hat

Welche Irrlehren sollte Paulus also aufgebracht haben, die sich im Widerspruch zu den Aposteln befanden?

Woher ich das weiß:Recherche

Aylamanolo  08.11.2023, 13:11

Es gab also ein Einvernehmen zwischen den Aposteln und Paulus

Petrus und er konnten sich auf den Tod nicht ab.

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GandalfAwA  08.11.2023, 13:30
@Aylamanolo

Das ist völliger Unsinn, Aylamanolo.... 😉

Petrus und Johannes und Paulus haben sich getroffen um zu besprechen, ob der Glaube an Jesus Christus nur für die Juden gilt, oder ob Jesus für alle Menschen gekommen ist.

  • Petrus hat geglaubt, nur für die Juden
  • Paulus war überzeugt: Für alle
  • Johannes hat Paulus darin zugestimmt.

Und Petrus dann auch, nach der Argumentation von Petrus und Johannes. 🙏 Er hat Einsicht gezeigt und seinen Irrtum zugegeben. 💖

Nach diesen Treffen war klar: JEDER kann Christ werden, nicht nur Juden.

Es gibt genug Aussagen von Jesus selbst, die das bestätigen, dass es so auch richtig ist.

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Über den Apostel Paulus wird auch heutzutage viel geschrieben und angenommen. Man wirft ihm vor, über das hinaus zu gehen, was Jesus lehrte und dem Sohn Gottes auch nie begegnet zu sein. Man sagt ihm nach, aus purem Eigeninteresse sich selbst zum Apostel gemacht zu haben. Aber stimmt das mit dem überein was die Bibel lehrt? Konnte Paulus wissen, daß seine Briefe einmal ein wesentlicher Bestandteil des Neuen Testamentes werden? Paulus war ein Israelit aus dem Stamm Benjamin (Philipper 3,5). Sein hebräischer Name war Saulus, sein römischer Name Paulus (Apostelgeschichte 9,17; 2. Petrus 3,15). Paulus wurde in Tarsus, einer bekannten Stadt in Zizien, geboren (Apostelgeschichte 21,39). Er war von Geburt römischer Bürger (Apostelgeschichte 22,28). Dieser Paulus hatte eine persönliche Begegnung mit Jesus Christus auf dem Weg nach Damaskus - von daher stimmt es nicht, daß er ihn nicht persönlich kannte (Apostelgeschichte 22, 6-11). Er wurde durch ein grelles Licht geblendet und Jesus sprach mit ihm: ''Als er aber auf dem Wege war und in die Nähe von Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel; und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Er aber sprach: Herr, wer bist du? Der sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst'' (Apostelgeschichte 9, 3-5). Er erblindete und musste deshalb an der Hand nach Damaskus geführt werden (Apostelgeschichte 9, 3-8; 22, 6-11; 26, 12-18). Die Tage danach aß und trank er nichts. Als er dann im Haus eines gewissen Judas in Damaskus betete, sah er in einer Vision, wie Ananias, ein Jünger Christi, hereinkam und sein Augenlicht wiederherstellte. Als die Vision Wirklichkeit wurde, ließ Paulus sich taufen, empfing den Heiligen Geist, aß etwas und kam wieder zu Kräften (Apostelgeschichte 9, 9-19).

Der Glaube hat als Grundlage das Evangelium von der Vergebung der Sünden durch Jesus Christus. Darauf beruft sich Paulus in seinen neutestamentlichen Briefen. Aber er bleibt nicht dabei stehen, sondern legt Gewicht auf die Nachfolge, das Gemeindeleben, den Umgang miteinander und das Verhalten in der Welt, sowie die gesunde biblische Lehre. Er wurde von Jesus selbst zum Apostel erwählt und autorisiert durch den Heiligen Geist. Allein darauf beruft er sich. Wer das so im Geiste (!) verstanden und akzeptiert hat, wird nicht davon ausgehen wollen und können, daß Paulus hier eigene Wege verfolgte oder über das hinaus ging, was Jesus Christus lehrte. Wer Paulus und Jesus auseinander dividieren will, hat nicht viel verstanden von dem, was uns die Bibel und speziell die Evangelien an Informationen weiterreicht. Paulus war ein gesegnetes Werkzeug Gottes, von dessen Arbeit, Hingabe und Liebe bis heute die Christen profitieren und dessen Mut, Erkenntnis und Selbstverleugnung beispielgebend ist. Lassen wir uns nicht von fanatischen Paulusgegnern, die sich trotzdem Christen nennen, die gesunde Lehre der Bibel (die nachweislich Paulus im Geiste Christi prägte) vernebeln und schlecht reden. Paulus wähnte sich vor diesen Ereignissen als Verfechter der Wahrheit und als Bollwerk und strenger Hüter der Gesetze Gottes. In Wahrheit hatte er keinen blassen Schimmer und tappte im Dunkeln. Er ging in die falsche Richtung. Eine harte Lektion für einen Pharisäer. War nun sein ganzes Leben, Arbeiten und Studieren umsonst? Schall und Rauch? Nein! Paulus bekehrte sich durch Jesus. Er kehrte um von seinem falschen Weg und verkündigte das Evangelium. Und zwar mit einer Überzeugungskraft und Weisheit, die bis heute seinesgleichen sucht in der Christenheit.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – EBTC Internationale Bibelschule Berlin, Autor

GandalfAwA  08.11.2023, 16:06

🙏 💖 Danke joergbauer für deine wunderbare und wahre Antwort! 💖🙏

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Nicht nur Muslime, sondern zB auch US-Präsident Thomas Jefferson, ein Deist, ist der Meinung, dass Paulus die Lehre von Jesus verfälscht hat.

Aber auch Christen wie Ammon Hennacy:

The critics of Paul the Apostle include US president Thomas Jefferson, a Deist, who wrote that Paul was the "first corrupter of the doctrines of Jesus."[374] Christian anarchists Leo Tolstoy and Ammon Hennacy took a similar view

https://en.wikipedia.org/wiki/Paul_the_Apostle#Views_on_Paul

Es gibt also auch Christen, die nur die 4 Evangelien aus dem Neuen Testament berücksichtigen.

Paulus sagt über sich selbst, dass er ein Lehrer ist:

7 Dafür bin ich eingesetzt worden als Herold[1] und Apostel – ich sage die Wahrheit, ich lüge nicht –, als Lehrer der Nationen in Glauben und Wahrheit.

https://www.bibleserver.com/LUT.ELB/1.Timotheus2%2C7

Interessanterweise betont er, dass er kein Lügner ist.

Jesus sagt: Nur ich bin euer Lehrer. Niemand sonst soll sich Lehrer/Rabbi nennen.

8 Ihr aber, lasst ihr euch nicht Rabbi nennen! Denn einer ist euer Lehrer, ihr alle aber seid Brüder.

https://www.bibleserver.com/LUT.ELB/Matth%C3%A4us23%2C8


Anastasia65  08.11.2023, 12:44

Ammon Hennacy :war Baptist, ist später zum Katholizismus konvertiert, und wird spätestens ab da Paulus anerkannt haben, Paulus und das Primat des Papstes. Er wurde katholisch beerdigt.

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Mayahuel  08.11.2023, 13:05
@Anastasia65
zum Katholizismus konvertiert,

wieso unterschlägst du, dass er die Kirche verlassen hat?

In the same year he left the Roman Catholic Church, though he continued to call himself a "non-church Christian"

https://en.wikipedia.org/wiki/Ammon_Hennacy

Er wurde katholisch beerdigt.

Woher weißt du das?

His funeral was held at Our Lady of Lourdes Catholic Church in Salt Lake City.[9] In accordance with his wishes, his body was cremated and the ashes scattered over the graves of the Haymarket anarchists in Waldheim Cemetery in Chicago.

Er schreibt explizit, dass er die Kirche wegen Paulus verlassen hat:

He wrote about his reasons for leaving and his thoughts on Catholicism, which included his belief that "Paul spoiled the message of Christ" (see Jesusism).
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Anastasia65  08.11.2023, 14:03
@Mayahuel

Ja, die katholische Kirche hat er auch verlassen - ein eigenwilliger Querkopf. Kein Vorbild, wenn du mich fragst, und auch keine Autorität für irgend etwas.

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Anastasia65  08.11.2023, 14:11
@Mayahuel

Und du berufst dich explizit auf Hennecy und Jefferson?

Weißt du, wenn du sagen würdest. "Meiner Meinung nach hat Paulus die Lehre Christi verfälscht, könnte ich das eher akzeptieren, als wenn du dich auf "Autoritäten" von der Art eines Exzentrikers und eines Sklavenhalters beziehst.

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Mayahuel  08.11.2023, 14:32
@Anastasia65
wenn du dich auf "Autoritäten" von der Art eines Exzentrikers und eines Sklavenhalters beziehst.

ich verwende Begriffe wie Irrlehrer nicht. Für mich gibt es auch kein wahres und falsches Christentum.

Und ob Christen sich von Paulus distanzieren, ist mir völlig Hupe.

Paulus hat aber nachweislich die ursprünglichen Lehren geändert. Darum gab es ja auch das Apostelkonzil. Nach Paulus wurde nichtjüdischen Christen die Einhaltung der jüdischen Tora ganz erlassen, nach Lukas wurde ihnen weiterhin die Einhaltung einiger Ritualgesetze anempfohlen. Darüber gab es auch nach der Zusammenkunft Konflikte.

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Anastasia65  08.11.2023, 12:40

Muslime und Thomas Jefferson haben vermutlich eine andere Agenda als Jesus und Paulus sie hatten. Die CDU ist auch nicht aufgerufen, das Wahlprogramm der DKP daruf zu überprüfen, ob auch genügend Klassenkampf drin vorkommt.

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Davidm841 
Beitragsersteller
 08.11.2023, 12:40

Jefferson wirds schon gewusst haben der war ein Genie.

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Anastasia65  08.11.2023, 12:40
@Davidm841

Du glaubst also an die "großen Männer"?

Jefferson war Sklavenhalter.

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Mayahuel  08.11.2023, 12:54
@Anastasia65
Jefferson war Sklavenhalter.

Und das ist hübsch biblisch.

Sogar Paulinisch.

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Mayahuel  08.11.2023, 12:56
@Anastasia65

Und?

Verbietet die Bibel nicht. Verbietet Paulus explizit nicht.

Was interessiert dich außerbiblische Moral?

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Anastasia65  08.11.2023, 14:09
@Mayahuel

Was interessiert mich die Meinung von Thomas Jefferson, der keine Skrupel hatte, Menschen als sein Eigentum zu bezeichnen.

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Nein, Paulus war kein Irrlehrer. Er ist Gründer der christlichen Theologie.