War Jesus ein eindeutiger Pazifist?

9 Antworten

Gott war damals in Jesus Christus als Mensch auf die Erde gekommen, um ein perfektes Leben zu leben (dass wir nicht leben können) und am Ende am Kreuz für unsere Schuld zu sterben, damit wir vor einem heiligen, reinen und gerechten Gott als gerechtfertigt dastehen können. Er kam also damals, um uns zu retten.

Er wird aber wiederkommen. Dann aber zum Heil für die Gläubigen und zum Gericht für diejenigen, die Gott nicht geglaubt haben:

Dann wird er auch denen zur Linken sagen: Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist! Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich nicht gespeist; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich nicht beherbergt; ohne Kleidung, und ihr habt mich nicht bekleidet; krank und gefangen, und ihr habt mich nicht besucht! Dann werden auch sie ihm antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder als Fremdling oder ohne Kleidung oder krank oder gefangen gesehen und haben dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr mir auch nicht getan! Und sie werden in die ewige Strafe hingehen, die Gerechten aber in das ewige Leben. Matthäus 25:41‭-‬46

Jesus kann nach meinem Glauben nur ein ehrlich und von Herzen gemeintes Gebet weit von uns (und auch von dir ganz persönlich) entfernt sein! (Und wenn es nur die Worte "Herr Jesus, wenn es dich wirklich gibt, dann zeige dich mir!" sind)

Jesus sagte:

Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan! Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan. Matthäus 7:7‭-‬8

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Ja.

Manche sind der Meinung, wenn sie die Bibelstelle mit "...seine Wange hinhalten" lesen, Jesus würde einfach alles hinnehmen.

Dem ist nicht so. Jesus hat sich oft gewehrt, einfach nicht mit Fäusten. Seine "Waffen", sehr effektive, waren Worte. Selbst von der Wortwahl her war Jesus zum Teil nicht zimperlich.

Jesus ist sicher nicht die Person, die dafür ist, Kriege zu führen - zu beginnen. Er ist in dem Sinne Pazifist, dass er heute alles versuchen würde, Kriege zu vermeiden. Doch um Menschen wirksam zu schützen, wäre er, so meine Meinung, nicht gegen den Einsatz von Waffen.

Es gibt nicht mal Belege, dass es "Jesus" jemals gab, geschweigedenn das man wirkliche Charaktereigenschaften wüsste.

Die Mythenfigur in der Bibel allerdings wird als Pazifist dargestellt, ja.


Waldemar6585  04.03.2023, 00:00

Welche Belege erwartet man denn, einen Ausweis?
Wie belegt man überhaupt, ob eine Person vor 2000 Jahren existierte?
Wenn mehrfach von verschiedenen Personen über eine Person geschrieben und berichtet wurde, belegt das eigentlich die Existenz dieser. Für mich jedenfalls.

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guitschee  04.03.2023, 00:05
@Waldemar6585

Zeitgenößische Berichte, archäologische Funde - sowas zum Beispiel.

Stattdessen haben wir: GAR NICHTS.

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IndependenceDay  04.03.2023, 00:14
@guitschee

Ich meine es im Lukasevangelium gelesen zu haben, wo zu der Zeit eine Steuererhebung der Römer stattfand.

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guitschee  04.03.2023, 00:16
@IndependenceDay

Nur weil im Harry Potter steht, dass es Zeitungsartikel zu Voldemort gibt, heißt das nicht, dass er wirklich real existierte.

Sprich: das hat 0 Beweiskraft, sofern man nicht echte Unterlagen der Römer darüber hat! Und, Spoiler, die gibt es nicht.

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War Jesus ein eindeutiger Pazifist?

Nicht eindeutig. Sonst würde man das nicht immernoch disktuieren.

Denn zum einen hat er immer wieder betont, dass er keinerlei politischen Interessen hat, zum anderen hat er seinen Hörern auch Wege aufgezeigt sich gegen ihre Besatzer mit gewaltfreien Mitteln zu wehren.

Eher im Gegenteil. Er sagt ja, dass er nicht gekommen ist, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.

In der strikten Ablehnung der römischen Besatzungsmacht war er sich mit den Zeloten einig. Auch die mit den Römern kolaborierenden und vom Tempelkult profitierenden Sadduzäer lehnte er ab.

Er glaubte auch, dass das Eingreifen Jahwes unmittelbar bevorstehen würde. Diese Fehleinschätzung kostete ihn wohl das Leben.


Bodesurry  04.03.2023, 09:26

Wenn Du den Kontext der Stelle mit dem Schwert liest, wirst Du sehen, dass es nicht um die Waffe geht. Es geht darum, dass seine Lehre Familien wie mit einem Schwert teilen wird. Solche, die ihm nachfolgen und solchen, die es auf keinen Fall wollen.

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Nofear20  04.03.2023, 09:28
@Bodesurry

Ja, er sagt, er ist gekommen, um Familien zu entzweien. Es ist mir schleierhaft, warum Glaubensideologen das noch als eine positive Eigenschaft verkaufen wollen.

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Bodesurry  04.03.2023, 09:32
@Nofear20

Was hat das mit positiv oder negativ zu tun? Es ist eine Tatsache, die Jesus beschreibt und die man in so vielen Biografien nachlesen kann. Eine Person ist völlig von Jesus begeistert und die restlichen Familienmitglieder halten ihn für irre. Brechen den Kontakt ab. Bin aktuell gerade an einer solchen Geschichte - "Exzess".

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Nofear20  04.03.2023, 09:39
@Bodesurry
Eine Person ist völlig von Jesus begeistert und die restlichen Familienmitglieder halten ihn für irre.

Jesus wurde ja von seiner Mutter und seinen Geschwistern für verrückt gehalten. Also hat er in seiner eigenen Familie sein Ziel erreicht. Er ist ja gekommen, um die Familien zu entzweien. Ich kann nichts Positives darin entdecken, wenn jemand sagt, er sei gekommen, um Familien zu entzweien. Hat er sonst nichts Besseres zu tun?

Aus Sicht der Familie kann man das ja auch verstehen. Welche Eltern sind schon begeistert, wenn ihr Sohn den Job hinschmeißt, sich von Frauen aushalten läßt und mit Jünglingen als Fresser und Weinsäufer durch die Lande zieht, um die Menschen vor dem Jüngsten Gericht zu warnen? (das dann aber nicht kam)

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Bodesurry  04.03.2023, 09:45
@Nofear20

Man kann, wie Du, alles von Jesus negativ sehen oder eben umgekehrt.
Er wollte seine Familie nicht spalten. Entspricht in keiner Art und Weise seiner Lehre. Noch einmal, nicht er wollte es, es ist so geschehen, weil die Familie mit seinem Status nicht klar gekommen ist. Später dagegen schon. Ein Bruder wurde sein Nachfolger. Die Mutter stand vor dem Kreuz.

Job hinschmeissen? Ein Rabbi war eine geachtete Person. Nicht Jesus war Fresser und Weinsäufer. Da müsstest Du die Bibel doch noch lesen. Es wurde ihm vorgeworfen, sich mit solchen Personen abzugeben.

Jüngstes Gericht gibt es nicht? Warte mal ab. Ich habe habe genug mit Gott/Jesus erlebt, um sicher zu sein, dass es ihn gibt. Das Gericht wird kommen.

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Nofear20  04.03.2023, 09:57
@Bodesurry
Er wollte seine Familie nicht spalten.

Dann kennst du die Bibel nicht.

34 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. 36 Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. 37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. Mt 10, 34-37

Nicht Jesus war Fresser und Weinsäufer.

Es gab jedenfalls den Vorwurf von Kritikern, der in den Evangelien seinen Niederschlag gefunden hat. Kann man ja auch verstehen. Als arbeitsloser Nichtseßhafter war man sicher über jede Einladung froh und dann hat man sich die Wampe vollgeschlagen. Es konnte ja sein, dass man am nächsten Tag wenig oder nichts zwischen die Kiemen bekam.

Jüngstes Gericht gibt es nicht? Warte mal ab. Ich habe habe genug mit Gott/Jesus erlebt, um sicher zu sein, dass es ihn gibt.

Ob es ein Jüngstes Gericht gibt, kann keiner sagen. Es geht darum, dass Jesus glaubte, dass das Jüngste Gericht unmittelbar bevorstehen würde. Es war sein größter Irrtum.

Das Gericht wird kommen.

Verschafft es dir Genugtuung, wenn du dir die Strafen für die Ungläubigen ausmalst?

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Bodesurry  04.03.2023, 17:47
@Nofear20

Mattäus 10 kenne ich natürlich. Trotzdem bleibe ich dabei, Jesus wollte nicht, dass sich die Familie spaltet. Er will es bei keiner Familie. Wenn es geschieht, dann hat er daran keine Freude.

Wo steht, dass er glaubte, das Jüngste Gericht würde unmittelbar bevorstehen?

Verschafft es dir Genugtuung, wenn du dir die Strafen für die Ungläubigen ausmalst?

Das Gegenteil ist der Fall. Wenn ich mit Sicherheit wüsste, dass es eine Allversöhnung - alle Menschen kommen ins Paradies - geben würde, dann würde ich zum Thema Religion keine Fragen beantworten. Dann gäbe es Themen, bei denen ich viel lieber antworten würde.

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Nofear20  04.03.2023, 17:57
@Bodesurry
Trotzdem bleibe ich dabei, Jesus wollte nicht, dass sich die Familie spaltet.

Warum sagt er dann, dass er gekommen ist, um Familien zu spalten? Weiß er nicht, was er sagt?

Das ist das, was man in der Forschung unter Naherwartung versteht. Jesus glaubte, dass die Gottesherrschaft mit jüngstem Gericht unmittelbar bevorstehen würde.

Als Jesus den gegenwärtigen Beginn der Gottesherrschaft verkündigte, rechnete er mit deren Kommen während seines Lebens.

Gerd Theißen

"...daß wir.....unbefangen, ehrlich, nüchtern und deutlich zugeben müssen, daß es bei Jesus wirklich eine zeitliche Naherwartung gegeben hat, die so....sich nicht erfüllt hat"

Karl Rahner

Es bedarf keines Wortes, daß sich Jesus in der Erwartung des nahen Weltendes getäuscht hat.

(Rudolf Bultmann, Das Urchristentum, S. 22)

Angespannte eschatologische Wachsamkeit über mehrere Generationen hin zu fordern, ist in sich widersinnig. Bei Jesus, wo das Motiv der Plötzlichkeit seinen ursprünglichen Sitz hatte, stand eine Naherwartung im Hintergrund, die das Ende noch innerhalb der jetzt lebenden Generation erwartete.

Erich Grässer

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