War er damals in diesen christlichen Erziehungsheimen wirklich so schlimm? Warum haben die Schwestern die Kinder so behandelt?

8 Antworten

Sprüche 13,24 : Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchtigt ihn beizeiten.

Tja, es steht nunmal in der Bibel, dass man Kinder schlagen soll, und zwar beizeiten, also nicht erst, wenn das Kind was richtig ganz übles getan hat. Es war nicht nur erlaubt, sondern auch geboten - und natürlich wurde das Gebot auch auf andere Strafformen ausgeweitet - ein Paradies für Menschen mit sadistischen Zügen.

Und es war - da angeblich von Gott verlangt - gesellschaftlich gewünscht, nicht nur in den Heimen. Aber in den Heimen hielten sich die schweren Formen besonders lang, weil die Kinder dort keine Angehörigen hatten, die sich schützend vor sie stellen konnten oder sie als gesellschaftlich verwahrlost galten, und man sie zurück auf den rechten Pfad prügeln musste

Die Prügelstrafe an Schulen oder anderen Einrichtungen wurde in DE erst so Ende der 60er abgeschafft.


MaxIpsum  22.07.2024, 19:10

Aber bis ins Jahr 2000 wurden Lehrer und Direktoren wegen Prügelstrafen bei der Polizei gemeldet.

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Klaraaha  22.07.2024, 19:17
@MaxIpsum

Es ist ja möglich, dass es durchaus auch nach dem Verbot noch solche Fälle gab. Aber es ist heute grundsätzlich verboten. Interessant finde ich auch alte Filme aus jener Zeit. Da war es ganz normal, dass der "Lehrling" wenn er einen Fehler machte, vom Meister eine Ohrfeige bekam.

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ja, zum Teil schon. Das passiert leider in Institutionen, wo eine Seite alle Macht hat und die andere keine.

Es gibt da einen sehr guten irischen Spielfilm, Die unheiligen Schwestern." Der das Thema sehr spannend und berührend behandelt. Unbedingt angucken.

Erziehung war damals anders. Es herrschte eine andere Auffassung darüber, wie eine gute Kindererziehung aussieht. Bedenke, dass in der Schule der Rohrstock lange Zeit gängiges "Erziehungsmittel" war.

In der NS-Zeit wurden Erziehungsratgeber geschrieben, die ungemein verbreitet waren. Es wurde Härte propagiert, vor Verweichlichung gewarnt. Babys sollte man schreien lassen, Bedürfnisse von Kindern ignorieren.

Diese Ratgeber wirkten viele Jahre über die Nazi-Zeit hinaus.

Jetzt kommen wir mit unseren heutigen Moralvorstellungen und urteilen über Menschen, die damals der Ansicht waren, alles richtig zu machen. Es ging nicht darum, dass es jemandem Freude gemacht hätte.

nach dem christlichen Glauben kommt es ja NUR darauf an, dass die Kinder am Ende in den Himmel kommen - und wie beschissen es ihnen vorher auf der Erde gehen mag ist ja im Vergleich völlig egal, das spielt keine Rolle, zählt nichts.


spelman  22.07.2024, 19:14

Das ist falsch. Der christliche Glaube sagt: "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst." Jesus sagte: "Lasset die Kinder zu mir kommen", als die Jünger die "störenden" Kinder wegschicken wollten.

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rr1957  22.07.2024, 21:20
@spelman

ja: "Lasset die Kinder zu mir kommen" - und wo ist Jesus jetzt ???

Und: wenn jemand für sich selbst das Wichtigste darin sieht, in den Himmel zu kommen, und Du sagst ihr "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst." dann wird diese auch für den Nächsten NUR darauf hinwirken, dass er am Ende in den Himmel kommt, egal wie schlecht es vorher geht, notfalls auch als Märtyrer.

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spelman  22.07.2024, 21:31
@rr1957

Es ist nicht das Wichtigste, "in den Himmel zu kommen". Ich weiß nicht, woher Du Deibe Vorstellungen vom christlichen Glauben hast. Das Leben hier ist jedenfalls genauso wichtig, wie das ewige Leben bei Gott - wie auch immer das aussehen wird.

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