War Buddha nur ein geehrter Mensch oder ist er ein Allmächtiger Gott?
Ich und meine Familie dachten er wäre ein Gott der Allmächtig wäre. Dann meinte jemand dass er damals ein Mensch war und kein Gott ist. Dann habe ich meine Mutter nochmal gefragt, die hat nochmal im Internet nachgeschaut und tatsächlich. Er war der Sohn von einem König und schrieb glaube ich so ein Bibel-ähnliches Buch wie die Menschen sich verhalten sollten, dass man nicht egoistisch sein soll... Ect.
In China ist es so wenn man ein guter Mensch ist, dann kommt man in den Himmel und (laut Google Übersetzer) wird man dann ein "Unsterblicher".
Nur frage ich mich jetzt, ist das kompletter Märchen wie Buddha in den chinesischen Filmen dargestellt wird oder ist da doch was dran dass er im Himmel der Mächtigste ist? Denn in den chinesischen Filmen ist Buddha immer der Allmächtigste. Oder vielleicht war er wirklich nur ein einfacher Mensch der verehrt wurde weil er weise und friedlich war und nichts weiter...
Kann mir da jemand bitte eine sachlich Antwort geben?
10 Antworten
Das kann man im Internet ganz schnell googeln :
- Der Buddhismus glaubt nicht an die Existenz von Göttern, stattdessen gibt es Glaubenskonzepte
- Buddha ist kein Name, sondern ein Titel, Buddhas echter Name war Siddartha Gautama.
- Buddha ist kein Gott, sondern ein Mensch, und wird von Buddhisten auch so gesehen.
- Es gibt kein Buch, was zu lesen und zu befolgen ist, im Gegensatz zu vielen anderen Religionen
- Viele von Buddha´s Lehren sind verlorengegangen
- Buddha sagte, dass Frauen ganz genauso wie Männer die Erleuchtung erlangen können.
- Es gibt keinen Satan im Buddhismus, das Böse stammt stattdessen von egoistischen menschlichen Handlungen.
- Die Gegenwart ist im Buddhismus wichtiger als die Vergangenheit oder die Zukunft.
- Im Buddhismus gibt es die Reinkarnation, man kann nicht nur als Mensch zurückkehren, sondern auch als Tier.
- Nicht alle Buddhisten glauben an die Reinkarnation
- Es gibt Buddhisten die ihre Religion gar nicht als Religion sehen.
- Es ist verboten Tiere zu töten, dazu zählen auch Insekten.
Aber Siddartha Gautama ist doch kein Chinese oder? Auf chinesisch wird er 如来佛 genannt, aber google übersetzer spuckt nur Buddha raus, deswegen.
Wie sieht es denn in den Filmen aus wie "Journey to the West" oder "The Monkey Kind" aus wo Buddha immer als Gott dargestellt wird.
Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=Cc0b9Xwkfcg&index=6&list=PLb8LXNQ3GVIGxhOrSg84Xt5W9EFTXiGOk (von 9:48 bis 18:30)
Geboren wurde er angeblich in einem Gebiet, wo das heutige Nepal zu finden ist.
Die Filme kenne ich nicht, und will ich mir auch nicht anschauen.
Die "Reise nach Westen" (西遊記) ist ein chinesischer Roman aus der Ming-Dynastie (明朝). Dort werden Volkssagen, mit Taoismus (道家) und Buddhismus (佛教) vermischt.
Der Mönch soll von China nach Westen (Indien) aufbrechen, um buddhistische Schriften zu holen. Das wird dann mit Märchen/Legenden vermischt.
Das ist also kein Tatsachenbericht, oder eine religiöse Lehrschrift, sondern eben ein Roman, eine Erzählung, die Dinge aufgenommen hat, die nicht buddhistisch sind.
Worauf ich mich eher fokussiere ist wie der Buddha (如来佛) dort dargestellt wird. Er kommt sorüber als wäre er ein Allmächtiger Gott. Aber mittlerweile habe ich ja die Antwort bekommen dass ilgendwelche Menschen das ganze ausgedacht haben. Nur komisch dass meine Mutter damals auch dachte er wäre der chinesische Gott. Wahrscheinlich hat meine Mutter 西遊記 auch als kleines Kind geguckt und somit kam es für ihr auch so rüber.
Ich bin Buddhist der Soto-Zen-Tradition, die in China Cáodòng (曹洞宗) heißt. Vielleicht kann ich dir etwas helfen.
Der historische Buddha war ein Fürstensohn Namens Siddharta aus der Shakya-Familie, die im Gebiet des heutigen Indien/Nepal lebte.
Buddha Shakyamuni (释迦牟尼)
Siddharta erkannte, dass alles materielle vergänglich ist und alle Lebewesen Alter, Krankheit und Tod unterworfen sind und Leiden. Er suchte einen Weg hieraus.
Zuerst quälte er sich mit Askese, er hungerte sich fast zu Tode. Dann wurde ihm klar, dass weder extremer materieller Luxus noch extreme Askese zum Ziel führen
Er setzte sich unter einen Baum und beschloss, dort nicht wegzugehen, bis er die Ursache des Leidens erkannt und das Leiden überwunden hatte.
Schließlich erlebte er das "Erwachen" oder die "Erleuchtung" und wurde fortan "Buddha" (佛) genannt. Heute kennt man ihn als Buddha Shakyamuni (释迦牟尼)
Er lehrte dann bis zu seinem Tod seine Schüler. Er starb im Alter von 80 Jahren an einer Lebensmittelvergiftung.
Es gibt ein paar Legenden und Wundererzählungen über ihn, aber das sind eben nur Geschichten und die chinesische Schrift.
Mahayana-Buddhismus (大乘佛教)
Nach dem Tod des Buddha kam es zu einer Spaltung, weil die Schüler unterschiedliche Interpretationen seiner Lehre hatten.
Dadurch entstanden verschiedene Formen des Buddhismus. In China, Japan, Korea, Vietnam, und Tibet ist der Mahayana-Buddhismus (大乘佛教) verbreitet.
Im Mahayana-Buddhismus ist nicht nur der Buddha Shakyamuni bedeutend, sondern es gibt auch noch andere Buddhas.
Reines-Land-Buddhismus (淨土宗)
Bei der einfachen Bevölkerung ist der Glaube an das "Reine Land", eine Art Paradies verbreitet. Dorthin gelangt man durch die Gnade des Buddha Amitabha (阿弥陀佛).
Eine der verschiedenen Formen, in denen Buddha Amitabha wirkt, ist der Bodhisattva Guanyin (觀世音菩薩).
Buddhisten der Reines-Land-Tradition glauben, dass durch die Verehrungsformel "Verehrung dem Buddha Amitabha" (南無阿彌陀佛) die Menschen errettet werden.
Das wirkt schon sehr gottartig - aber das ist eben Buddha Amitabha und nicht der historische Buddha Shakyamuni.
Fazit
Es gibt den historischen Buddha Shakyamuni, der kein Gott ist, sondern nur Lehrer. Er ist der gemeinsame Lehrer aller Buddhisten auf der Welt.
Die Vorstellung anderer Buddhas, wie etwa des Erlösers Amitabha mit seinen Wunderkräften, entstand erst später.
Es gibt im Buddhismus also mehr als nur einen Buddha, sondern eben auch die so genannten Bodhisattvas (菩萨). Ich hoffe, die Erklärung war verständlich.
hi Enzyklikon - wir sind uns hier ja schön öfter mal begegnet :) zu meiner kleinen Standardausrüstung gehört Shunryo Suzuki "Anfängergeist" und "Glücklicher Buddha, leidender Buddha", also seine Teishos. In Taiwan, Gaoxiong, besuche ich den Foguangshan-Tempel. Meine Alltagspraxis ist altbuddhistisch: kein Glauben, nur Praxis. Tu es oder lass es. Sarva Mangalam.
Oke, verstehe. Allerdings meine ich speziell den 如来佛 .
In Filmen/Serien wie Journey to the West oder the Monkey king wird buddha (如来佛) als Gott dargestellt. Aber wie du erwähnt hast sind das wohl Mensch die sich das selber ausgedacht haben...
Von denen die du genannt hast, denke ich dass meine Denk-orientierung bei dem Buddha Amitabha (阿弥陀佛) und Guanyin pusa.
Als Kind dachte ich immer er wäre der chinesische Gott und viele unwissenden dachten das auch. Ich war auch nicht gläubig, aber jetzt zu erfahren dass er nur ein Mensch war und in den Filmen er zu einem Gott dargestellt wurde, finde ich echt traurig.
Viele Menschen brauchen eben das Gefühl, das ein "höheres Wesen" für sie das ist - ob das nun Gott, ein Buddha, oder Bodhisattva ist. Das ist einfach menschlich.
Bei uns im Zen/chán (禅) der Soto-Schule/Cáodòng (曹洞宗) ist der Mensch stärker auf die eigene Praxis der Sitzmeditation - Zazen/zuòchán (禪坐) ausgerichtet.
Aber letztlich sind das alles nur unterschiedliche Wege innerhalb des Buddhismus.
der Rulai ist der Ankünftige, also noch viel plastischer als Tathagata im Sanskrit. Man sollte es sich aber nicht schwerer machen, durch bloße Begrifflichkeit. Es ist schon schwer genug, in den eigenen Geist zu sehen, und dabei zu bleiben, egal was man da zu sehen kriegt als angenehmen und schrecklichen Inhalten. Mir hat das Bardo Thödol geholfen, das alles zu verstehen und zu ertragen.
Weder noch. Der erste historisch greifbare Buddha hieß Siddharta Gautama und stammte aus der Arya-Kriegerkaste im nordindischen Fürstentum Shakya, in Kapilavastu. Angewidert verließ er das Vaterhaus und zog jahrelang durch die Gegend und versuchte sich in allen nur möglichen Übungsmethoden, als extremer Asket, Fakir, Waldeinsiedler, ohne je spirituellen Frieden und Befreiung zu erlangen. Erst unterm Feigenbaum in Bodh Gaya meditierend durchfuhr ihn die ekstatische Erleuchtung, die er in den Edlen Vier Wahrheiten zusammenfasste.
Wir Altbuddhisten sehen in einem Buddha einen aus eigener Kraft Erleuchteten, völlig Erwachten, einen Guru, einen Meditationsmeister. Für uns gibt es in verschiedenen Epochen durchaus weitere Buddhas. Sie sind für uns aber keine Götter oder Gott, im Sinn der Hindus oder Monotheisten.
Im Palikanon, Korb der Lehrreden, wird der Buddha als Lehrer der Götter, Menschen und Nicht-Menschen geschildert. Er steht also für uns auch über Gott und Göttern.
Über Gott.Aha!Wie kann ein Mensch über Gott stehen?Woher ich das weiß: Bildung, Lebenserfahrung und gesunder Menschenverstand.
Der gesunde Menschenverstand kann keine Aussage über Gott/Götter treffen. Wir Altbuddhisten definieren die leere Variable Gott/Götter als geistige Existenzen in glückseliger Selbstversunkenheit. Diese Existenzen sind ebenso dem Vergehen geweiht wie jede Existenz, von den himmlischen, menschlichen, tierischenbis zu den psychotisch-höllischen. Das Nichtwissen und Nichtwissenwollen, also die Umnachtung betreffs der eigenen Existenz und Nichtexistenz aufzuheben, ist Inhalt der Buddhalehre.
Du kannst den Gottesglauben annehmen oder ablehnen, dann ist immer noch Nichtwissen, Ignoranz, Umnachtung und Leiden unter der Realität wirksam.
Hallo.Deine Glaubenslehre hat nichts mit ,,Wissen" zu tun.Es ist ein Glaube unter vielen.Ein Nichtwissen gefüllt mit Glauben.Ich kann Deinem Glauben aber nicht widersprechen, weil ich es auch nicht,,weiß".
du hast offenbar nicht rezipiert, dass ich keine Glaubenslehre verkünde, sondern im Gegenteil das Glauben als nicht heilsam, als nicht zum Ziel führend zitiert hatte. Der Buddha hat vom blinden Glauben und von jedem (religiösen) Glauben abgeraten. Die Buddha-Lehre verkündet keinen alleinseligmachenden Glauben, sondern lehrt Methoden. Und diese müssen praktiziert und verifiziert oder falsifiziert, nicht beschwatzt werden.
Hallo.Auch das woran Du beim Buddhismus glaubst ist ein Glaube.Praktizieren von Glauben gibt es selbstverständlich auch in anderen Religionen und Glaubensrichtungen.Deine letzte Bemerkung vom ,, beschwatzt werden" zeigt, daß Du nicht besonders tolerant und informiert bist.
Es gibt nur einen "allmächtigen Gott" (Jes.45,22).
Und der wird es auch bleiben (Offb.21,3).
Der "Gott dieser Welt" (2.Kor.11,14; Offb.17,1-14) verbringt seine restliche Zeit im ewigen Feuer (Offb.20,19).
Buddha war ein Mensch. Er selbst hat sich nie zu einem Gott gemacht. Er lehnte es ab, an Götter zu glauben.
Allerdings wird er heute von vielen Buddhisten vergöttlicht.
LG ...
Einverstanden bis auf den letzten Punkt: Lange nicht alle Buddhisten sehen es so, dass das Töten von Tieren verboten ist:
Nichiren-Buddhisten sehen das bspw. nicht so!