Wann zur Notaufnahme und wann nicht?
Ich habe häufig körperliche Beschwerden und frage mich immer wieder, ob ein Besuch in der Notaufnahme angemessen wäre oder nicht.
Zum Beispiel hatte ich schon eine Schnittwunde, die genäht werden musste. Ich konnte allein mit dem ÖPNV anreisen, sogar lachen, aber letztendlich war ich doch richtig dort.
Heute hatte ich sehr starke Bauchschmerzen (Skala 9/10), dann kam noch Durchfall dazu, der teilw. blutig war. Während der Schmerzen wäre ich wohl nichtmal in der Lage gewesen, den Notruf zu rufen. Die Schmerzen sind dann aber von allein besser geworden. Es bleiben mittelstarke Schmerzen, Übelkeit und Durchfall. Wäre das ein Fall für den Notruf/die Notaufnahme gewesen?
Ich weiß ja auch oft nicht wie sich die Beschwerden entwickeln. Vorhin war die Situation fast unerträglich, jetzt geht es besser. Wann sollte ich also (sofern möglich allein anreisend) in die Notaufnahme bzw. (wenn nicht allein möglich) den Rettungsdienst rufen?
3 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/DorktorNoth/1568053481475_nmmslarge__0_0_324_324_2f8f3bca5878f922658dacd94237cc2c.jpg?v=1568053481000)
Ich sag es mal so:
...und ohne Scherz: eine Notaufnahme ist für Fälle da, die absolut nicht nur nicht bis morgen warten können, sondern man noch nicht mal auf den ärztlichen Notdienst warten kann. Beispiele sind Herzinfarkt, Schlaganfall, gebrochene Gliedmaßen, tatsächlich schwere Schnittwunden (auch wenn sie nicht lebensbedrohlich sind müssen sie versorgt werden, um sich nicht zu infizieren), schwere Unfälle etc. Man könnte auch Fälle von stärksten Schmerzen als Notfall werten - aber "Bauchschmerzen" wäre mir zu dünn. "9/10" , wie du sagtest, wäre was für die Notaufnahme. Aber kannst du dir vorstellen, dass das Abtrennen einen Beins oder Arms mit einem stumpfen Küchenmesser noch mehr weh tut? Denn dann ist es nicht 9/10. Ich halte von dieser Skala nicht sehr viel, da immer maßlos übertrieben wird.
Also.zusammengefasst: wenn eine schwere bis lebensbedrohliche Erkrankung oder Verletzung vorliegt und/oder besondere Methoden an Diagnostik (Röntgen) oder Behandlung (Nähen, Gipsen) nötig sind, macht eine Tour in die Notaufnahme Sinn. Probleme, die seit länger als ein paar Stunden bestehen oder auch bis morgen oder auf den Hausarzt warten können, gehören nicht in die Notaufnahme.
![- (Arzt, Schmerzen, Krankenhaus)](https://images.gutefrage.net/media/fragen-antworten/bilder/553019836/0_big.jpg?v=1720722639000)
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Nee. Die Schmerzskala (NRS) will wissen, ob der Schmerz kaum da ist (1 - vergleichbar mit einem Mückenstich oder einem Papiercut) oder der stärkste Schnerz, den du dir vorstellen kannst (10 - und mein Bild ist da immer, dass man sich mit einem stumpfen Fleischmesser oder einem Fuchsschwanz das Bein oder den Arm absägen würde. Die meisten sagen dann "oh nee, so doll dann doch nicht" ...) . Das Problem bei der NRS ist, dass jeder stärkere Schmerz in dem Moment, wo er da ist, natürlich alle Warnglocken im Hirn schrillen lässt und es sich nur auf diese eine akute Gefahr konzentriert und die ist eben in dem Moment scheinbar das schlimmste. Man vergleicht da nicht wirklich. Daher finde ich diese Skala etwas schwierig. Oder man muss eben mit drastischen Bildern arbeiten.
Und Thema versuchen: nee. Es geht ja um vorstellen. Wenn du dir VORSTELLEN kannst, dass es mehr weh tut, reicht das ja schon. Dann ist deins nicht 10 😁
Medizin ist doof. Viel zu wenig was zum Anfassen
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Die Notaufnahme einer Klinik ist für den absoluten Notfall gedacht, eine Schnittwunde, die nicht zwingend genäht werden muss, gehört nicht dazu. Grundsätzlich sollte die erste Kontaktstelle der Hausarzt sein. Ist dieser nicht zu erreichen, wäre ein Anruf beim Ärztlichen Bereitschaftsdienst sinnvoll (Tel. 116 117 bundesweit). Danach Notaufnahme oder im Extremfall Notarzt über die 112.
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Mit der Schnittwunde wäre ich zum Hausarzt gefahren.
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Da war ich, aber da er nicht nähen, nur kleben konnte, hat er mich in die Notaufnahme geschickt.
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Doch, genau zwei Kommentare über diesem Kommentar hier 🤷♀️
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/10_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Vielen Dank für die super Antwort.
Dann habe ich das mit der Schmerzskala wohl falsch verstanden. Ich dachte, das gilt immer nur für einen Bereich, damit es auch vergleichbar ist. Zahnschmerzen z.B. lassen sich ja schlecht mit Knieschmerzen vergleichen. Also für Bauchschmerzen war das bei mir eine 9/10 mit Benommenheit, fast Erbrechen, kaum fortbewegen können.
Mit einem stumpfen Küchenmesser wurde mir bisher kein Arm abgetrennt. Das müsste ich versuchen, um das beurteilen zu können 😅