Wann ist man eurer Meinung nach bereit für ein eigenes Pferd?

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Zeit Geld Fachkompetenz wurde schon genannt.

Was ich aber wichtig finde ist, dass man sein Leben zumindest ein paar Jahre vorher sehen kann, dass man weiß wo man zumindest die nächsten Jahre lebt, dass man weiß das man die nächsten Jahre genügend Zeit hat das sich beruflich und familiäre nicht soviel ändern wird.

Der Punkt mit dem Fachwissen, sehe ich übrigens als nicht so wichtig an, man sollte allerdings bereit sein zu lernen und den Willen haben die besten Entscheidungen für sein Pferd zu treffen.

Ich glaube das kaum jemand der sich zum ersten Mal ein Pferd kauft ausreichend wissen besitzt.

Ohne Pferd muss man sich einfach nicht damit beschäftigen welche Therapeuten man auwählt, welchen Hufbearbeiter man kommen lässt, welchen Sattler man ruft oder was man füttert.

Auch mit Erkrankungen beschäftigt man sich meist erst wenn man damit in Berührung kommt.

Und was das Thema Geld an geht, klar ist es in der Theorie sinnvoll, mehrere Tausend Euro auf einen Sparbuch zu haben, aber mal ehrlich.

Wer hat das schon?

Und selbst wenn jemand das hat können diese Reserven schnell aufgebraucht sein

Ich denke man muss bereit sein , für das Pferd alles zu machen und zu verzichten wenn es sein muss.

Dann schafft man es auch in schwierigen Zeiten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Jahrelange Hunde Erfahrung

Urlewas  30.07.2023, 15:32

Der letzte Satz klingt sehr romantisch….

Aber wenn das Geld fehlt, ist man mit „alles für das Pferd machen und zu verzichten“ , relativ schnell am Ende. Und auch die eigene (noch ) fehlende Fachkompetenz kann man nur für Geld dazu buchen.

Und glaub mir - ich weiß, wovon ich da rede.

Wolpertinger  31.07.2023, 10:28
@Urlewas

Glaub mir ich weiß auch wovon ich rede.

Und. Ur Romantik hat das nicht zu tuen.

Und Fachkompetenz bucht man nicht dazu, sondern erlangt man durch Wissen.

Wissen was oft genug auch alten Pferdemenschen fehlt.

Sieht man hier oft genug wenn man die Antworten liest.

Urlewas  31.07.2023, 13:26
@Wolpertinger

Wenn man als junger Mensch das erste Pferd bekommt, kann man das Wissen u d die Erfahrung nicht haben selbst, wenn man eine Bibliothek von Fachbüchern durchgelesen hat. Und dann ist es unerlässlich, Fachpersonal an seiner Seite zu haben, welches natürlich bezahlt werden muß.
Und die Antworten hier sind in de rTat keineswegs repräsentativ. Denn die Leute, die wirklich viel Ahnung haben, verschwenden ihre Zeit in aller Regel nicht auch sozial Media.
Und ganz ehrlich : wenn ich je wieder ein eigens Pferd haben sollte, wäre es mir grade deswegen wichtig, weiterhin Fachpersonal an meiner Seite zu haben, weil man je länger, je mehr bewißt wird, was Ichlautes nicht kann und weiß.
Denn grade das ist der Anfang der Weißheit, dass man sich immer mehr bewußt wird, wie wenig man eigentlich weiß im Verhältnis zu dem, was es zu wissen gäbe.

Ich habe es erlebt, wie man mit einigen Jahren relativ breiter Erfahrung ein Pferd bekommt, und dünkt, mit viel Fleiß und Liebe geht das schon. Das sah dann so aus, dass ich mein Ausbildungsgehalt teils an die Eltern („Kostgeld“) und halb an den Stall ging. 40 Stunden Arbeitswoche im Lehrbetreib, plus Anfahrt, plus Berufsschule, Berichtshefte und so. Das Futtergeld für Pferd durfte ich im Stall abarbeiten. Waren unterm Strich nochmals so 30 - 40 Stunden in der Woche. Hinzu häusliche Verpflichtungen. Samstagnacht durfte ich das Haus nicht verlassen, verlor ich die .Wohnung geputzt hatte, und auch der Abwasch (ohne Spülmaschine) war meine Aufgabe. Kannst ja bestimmt rechnen… Schlafen und Essen sollte man zwischendurch auch mal irgendwann, und Schuhe verschleißt man auch. Und dann braucht man vielleicht mal noch nen Tierarzt… Nach einem Jahr war ich an Zeit, Kraft, Nerven und Geld derartig am Ende, dass mir nichts übrig blieb, als das Pferd wieder abzugeben.
Nun sag die mir mal, was noch „alles für das Pferd machen“, und auf noch ich hätte verzichten können, damit man es „auch in schwierigen Zeiten“ schafft?

Nein, ich habe ALLES fur mein Pferd getan, und konnte ihm dennoch nicht gerecht werden. Zu denken, mit gutem Willen kriegt man immer alles „irgendwie“ hin, ist und bleibt einfach ein kitschiger Wunschgedanke.

Aber lass gut sein- wenn du das anders erlebst, sei es dir von Herzen gegönnt 🤗

Wolpertinger  31.07.2023, 15:50
@Urlewas

Du machst immer den Fehler von deinen eigenen Erfahrungen auf alle andere zu schließen.

Ja ich habe eine andere Erfahrung und ja ich kenne viele Menschen mit eher unterdurchschnittlichen Gehähltern die ein Pferd haben und es hinbekommen.

Wie gesagt ich denke für die meisten Arbeitenden Menschen ist es unwahrscheinlich das man mehrere tausende Euros ansparen kann und weiterhin immer wieder aufstocken kann mit Pferd.

Ein gewisses Grundwissen und eine gewisse Erfahrung sollten schon sein - oder zumindest versierte Hilfe an der Hand. Ebenso muss genug Geld da sein um sich das finanzieren zu können - und ein Plan, wo man die nächsten Jahre im Leben auch mit Pferd und Job und Familie und was auch immer noch so an Lebensentwurf vorhanden ist, steht.

Hab aktuell seit 1 Woche wieder mal ein Pferd in Beritt, welches ich jetzt verkaufen soll, da das 17j. Töchterlein, welches mit 15 unbedingt und unter allen Umständen ein eigenes Pferd brauchte, nun eine Ausbildung anfängt. Arbeitszeit 9 - 18 Uhr + ca.2h Fahrtzeit. RB fängt nach dem Sommer ein Studium an. Keiner mehr Zeit für das Pferd. War nun nicht so ganz überraschend. Wär 0 Drama gewesen, einfach noch zu warten bis die Ausbildung rum ist und sich dann in Ruhe zu orientieren, wann ein guter Zeitpunkt für was eigenes ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Wenn man sich diese Frage nicht mehr stellen muss, mindestens den Basispass Pferdekunde (heißt heute irgendwas mit Umgang, mir ist der genaue Begriff entfallen) erworben hat, mindestens 2000 € netto verdient und seine Finanzen so kalkuliert hat, dass man am Monatsende nicht obdachlos ist, weiß, wie das zukünftige Leben aussehen soll etc., dann ist man bereit für ein eigenes Pferd. Mit welchem Alter das sein wird, kann man nicht pauschal beantworten, manche bekommen bereits als Kinder von ihren Eltern ein Pferd gekauft, andere können sich mit 60 Jahren noch kein eigenes leisten und wieder andere kaufen sich eines mit Mitte 30.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd

Wenn man in seinem Berufsleben und der Familienplanung so weit angekommen ist, dass man sehr sicher bei z. B. einem Verlust des Arbeitgebers durch Kündigung, Konkurs o. ä. sehr schnell etwas neues findet und dass man sesshaft ist. Junge Menschen müssen heutzutage schon für manchen normalen Leerberuf umziehen und das ist für ein Pferd sehr viel schwerer zu verkraften.

Wenn man genug Wissen bzgl Haltung, Fütterung, Beurteilung des Gesundheitszustandes und der Fitness hat und wenn man Pferde in den Grundlagen ausbilden kann. Bei einem charakterstarken Pferd kann nämlich der Erhalt der Halfterführigkeit schon so aufwendig sein wie bei einem anderen die Grundausbildung.

Reiten muss man nicht sooo gut können. Wer mehr kann, kann halt auch ohne Trainer reiten, ansonsten muss man sich eben die entsprechenden Trainerstunden leisten, dass auch diesbezüglich die Ausbildung erhalten bleibt. Gleiches gilt für longieren etc. - gibt ja viele Möglichkeiten, mit einem Pferd zu arbeiten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Wenn man es sich leisten kann.

Tatsächlich LEISTEN und nicht, "ich kann es zwar bezahlen, aber kann dafür nur Reis und Nudeln essen und wenn der Schmied fällig ist, dann gibts gar nix mehr"