Pferd/Reitstunden finanzieren?

7 Antworten

Ab 13 kann man zB Gemeindeblättchen, Werbeprospekte,... austragen. Das wird idR ganz gut bezahlt. Du kannst dich mal in der Nachbarschaft umhören ob jmd zB einen bezahlten Einkaufsdienst benötigt, oder jmd der den Hund ausführt, evtl. kommt auch schon Babysitten in Frage. Wenn du gut in der Schule bist, kannst du dir überleben, Nachhilfe zu geben.

Und ja, natürlich kann man sich mit 18 direkt ein Pferd kaufen. Aber glaub mir - ich habe weit mehr als nur ein paar Menschen kennengelernt, die das so gehandhabt haben und nicht glücklich sind/waren. Es fehlt so gut wie immer am Geld, Dinge wie zuhause ausziehen, Führerschein, Ausbildung, Studium, was von der Welt sehen,... sind mit einem Pferd im Hintergrund alles andere als easy going. Kein Polster, falls das liebe Tierchen krank wird bzw. für Ausrüstung, Unterricht,... - und nein, auch einen OP/Krankversicherung zahlen nicht alle Kosten und letztere ist zudem sehr teuer. Dazu kommt der Faktor Zeit. Für die meisten bedeutet es täglich einen Aufwand von round about 2 - 3h. Mit Anfahrt evtl. mehr.

Ein Pferd holt man sich dann, wenn man es selbst finanzieren kann, die Verantwortung übernehmen kann und wenn man weiß, es passt die nächsten Jahre in die Lebensplanung. Gewöhnlich hat man es ja eine ganze Zeit lang...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Kauf dir mit 18 KEIN Pferd. Auch nicht mit 20. Mit 25 vielleicht.

Kauf dir dann ein Pferd wenn du dein Leben eingerichtet hast und Zeit hattest auch gut 20.000 € anzusparen. 5-10.000 für ein vernünftiges, ausgebildetes Pferd zur Anschaffung und den Rest als Erspartes wenn das Pferd eben Pferd ist und vielleicht in die Klinik muss oder dir dein Auto eingeht.

Du kannst mit 15 schon arbeiten! Und wenns kein offizieller Minijob ist, dann musst du dich eben selbst organisieren. In deinem Alter hab ich Nachhilfe gegeben, auf Kinder aufgepasst, bin putzen gegangen, habe in diversen Gärten gemäht und umgegraben und habe auch mal als Erntehelfer ausgeholfen. Alles geht wenn man will.

Suche die bei passender Gelegenheit eine Reitbeteiligung (wenn du dann 18 bist). Ich habe auch immer von einem eigenen Pferd geträumt, dann hab ich mir eins gekauft und hätte nie damit gerechnet, dass da so viele Kosten auf einen zukommen. Ich dachte damals: Ok, ab und zu muss mal der TA kommen, wenns Hü sich verletzt hat, aber das war es dann auch neben den sonst anfallenden Kosten.

Jetzt weiß ich: Nahezu jedes zweite Pferd ist chronisch krank (ich kenne kein Tier, das wirklich 100 %ig gesund ist), die TA Kosten sind seit der GOT-Reform in 2022 um 300 % gestiegen (flächendeckend für alle Tiere, bei Pferden haut es halt noch mehr rein als bei Hund oder Katze), die Futterkosten sind teilweise explodiert und für Stallmiete zahlt man nicht selten ein Vermögen.

Sprich: Ein Pferd ist teurer als man es sich selbst mit der besten Kalkulation errechnen kann.

Ich liebe mein Pferd und bereue den Kauf nicht, aber ich hätte mein Pferd nicht gekauft, wenn ich gewusst hätte, dass wir wirtschaftlich in eine Depression rutschen und gleichzeitig die GOT so exorbitant steigen würde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd

Urlewas  03.04.2024, 16:57

Anmerkung: eine Reitbeteiligung kann man auch unter 18 finden. Wer würde sonst zum Beispiel die ganzen Ponys bewegen 😉

Blättchen austragen kann man schon mit 13. Auch andere kleine Jobs darfst du schon machen. Jemand zum Putzen in Privathaushalten wird immer gesucht. Auch in der Gastronomie könntest du vielleicht Glück haben, ist aber unter 16 schwieriger.

Und nein, bei diesen finanziellen Verhältnissen solltest du nicht daran denken, möglichst bald ein Pferd anzuschaffen.

Wie wäre es denn mit einer Reitbeteiligung? Oft werden Reiter gesucht , die nicht viel bezahlen brauchen, wenn sie dafür im Stall helfen. Oder auch Pflegebeteiligung, wo du dich auch mit Bodenarbeit befassen darfst? Auch als Stallhilfe könntest du möglicherweise einen geringfügigen Job bekommen.


sfthan67 
Beitragsersteller
 02.04.2024, 22:03

Ich weiß halt nicht ob mich jemand als Reitbeteiligung will… Ich habe ein wenig Angst vor dem Probereiten und das ich irgendwas falsch mache…

Urlewas  02.04.2024, 22:18
@sfthan67

Natürlich machst du was falsch. Wir machen alle was falsch. Reiten lernen ist schließlich eine Aufgabe fürs ganze Leben. Aber mit etwas Geduld findet man dann doch das richtige Pferd mit dem richtigen Besitzer, für den das, was man grase kann, genau richtig ist. Es will nämlich auch kaum jemand eine Reitbeteiligung, die alles besser kann als der Besitzer selbst 😉

Wenn du in den 5 Jahren immerhin genug gelernt hast, um einigermaßen mit einem braven Pferd in der gewünschten Gangart in die gewünschte Richtung zu kommen, sind deine Chancen zwar noch nicht riesig, aber dennoch vorhanden. Such einfach mal….

Wie heißt es so schön: „Wer kämpft, kann verlieren. Aber nur wer aufgibt, hat schon verloren“.
Du musst nur offen und ehrlich sein, wenn du dich um einen Platz bewirbst. Es gibt durchaus Besitzer, die ein braves Pferd haben mehr Wert auf Charakter und Fleiß legen als auf große Reitkünste. Solche gibt es wohl nicht oft, aber wenn du geduldig suchst, kannst du auch finden.

„.

lynnmary1987  03.04.2024, 07:51
@sfthan67

Wenn du schon Angst vor Probereiten hast - wo das schlimmste was passieren kann ist, dass du dich blamierst - dann ist ein eigenes Pferd noch WEIT über deinem Niveau.

sfthan67 
Beitragsersteller
 03.04.2024, 09:25
@lynnmary1987

Wenn dann würde ich es mit einem eigenen Pferd so machen das ich erstmal nur Reitstunden nehme und mich dann immer weiter bilde. Ich bin halt generell immer ein wenig schüchtern und habe Angst etwas falsch zu machen. Warum denkst du denn das das eigene Pferd dann noch WEIT über meinem Niveau ist?

lynnmary1987  03.04.2024, 09:54
@sfthan67

Weil du dann in der Lage sein solltest Entscheidungen zu treffen. Und zwar dann, wenn sie zu treffen sind und nicht erst dann, wenn du dich dazu hast überwinden können nachdem du alles durchgedacht hast was nicht alles schief gehen kann oder ob dir das vielleicht peinlich sein könnte.

Und ich rede nicht von der Entscheidung, ob dir die rote oder die blaue Schabracke besser auf deinem ohnehin braunen Pferd besser gefällt. Sondern von Entscheidungen, ob der Stall den du dir da ausgesucht hast, der richtige für dein Pferd ist auch wenn deine beste Freundin wo anders steht. Oder von Entscheidungen, ob das Tier jetzt nur schlecht drauf ist oder doch schon eine Kolik hat!

sfthan67 
Beitragsersteller
 03.04.2024, 10:39
@lynnmary1987

So Entscheidungen kann ich aber aufjedenfall treffen… Wahrscheinlich werde ich aber dann doch erst mit 25 ein Pferd holen…

lynnmary1987  03.04.2024, 11:08
@sfthan67

Aha... und wie meinst du, das du das kannst? von einem halbwegs gutem Jahr Reitunterricht und 4 schlechten Jahren lernt man so was nicht.

sfthan67 
Beitragsersteller
 03.04.2024, 12:22
@lynnmary1987

In der Theorie kenn ich mich sehr gut mit Pferden aus… Ich habe sehr viele gute Bücher gelesen und auch schon Kurse besucht…

lynnmary1987  03.04.2024, 12:27
@sfthan67

Das ist nett... aber in der Praxis meist vollkommen nutzlos da die Theorie nicht umsetzen kann solange einem die Erfahrung dazu fehlt.

Urlewas  03.04.2024, 14:36
@sfthan67

Ihr beide könnt hier noch lange weiter diskutieren. Der springende Punkt ist, dass man Erfahrung „kaufen“ kann. Aber mit oder ohne Erfahrung, sollte man monatlich an die 1000€ (nein da ist keine null zu viel!) ÜBRIG haben, bevor man über die Anschaffung eines eigenen Pferdes nachdenkt. Dann kann man sein Pferd auch in einen ordentlichen Stall stellen, wo immer Fachpersonal ein Auge drauf hat, und man nicht knausern muß, ob der Tierarzt lieber einmal zu viel als zu wenig konsultiert wird.

Und nein, ich rede nicht leichtfertig aus einer luxuriösen Situation heraus. Im Gegenteil.

sfthan67 
Beitragsersteller
 03.04.2024, 16:45
@Urlewas

Da stimme ich dir zu… Ich denke ich werde vorerst studieren und mir dann wenn ich genügend Geld verdiene ein Pferd holen…

Urlewas  03.04.2024, 16:55
@sfthan67

Das mach, das ist gut! Und inzwischen betreibst du dein Hobby nebenbei, so gut es eben geht, und sammelst fortwährend Erfahrung. Denn davon kann man janie genug haben.

Wie so viele träume ich auch von einem eigenen Pferd, aber ich werde mir keines kaufen, weil ich weiß, dass ich ihm finanziell und zeitlich nicht gerecht werde.

Auf dich kommen nicht nur die einmaligen Laufkosten fürs Pferd und Ausstattung zu sondern die monatlichen Unterhaltskosten, Tierarzt, Hufschmied,... und das ist nicht gerade wenig.

Außerdem vergisst du auch den zeitlichen Aspekt. Ein eigenes Pferd zu haben, bedeutet viel Zeit und dadurch weniger Zeit für Freunde, den Partner,...

Schau lieber nach einer Reitbeteiligung oder nach einer guten Reitschule. Und vor allem: lerne erstmal noch weiter, weil nach einem Jahr Reiterfahrung (die 4 Jahre lasse ich bewusst weg) bist du noch lange nicht bereit für ein eigenes Pferd oder eine RB.