Wann ist betreutes Wohnen für Kinder,Jugendliche, junge Erwachsene sinnvoll?
Ich habe sehr aufmerksam viele Fragen gelesen, die auf betreutes Wohnen hin deuten. Oft wird nur Eltern die Schuld gegeben, wenn Kinder und Jugendliche meinen, es zu Hause nicht mehr auszuhalten, kann sehr unterschiedliche Gründe geben. Aber eines ist mal klar: Achtung, Respekt voreinander, Rechte und Pflichten: das ist oberstes Gebot und nichts von dem man jammern müsste:"War früher mal.." Wieso früher? Eltern können auch überfordert sein, wenn Großeltern stets und ständig dazwischen"erziehen", weil sie arbeiten MÜSSEN! Aber es heißt dann nie: Großeltern haben Schuld! Kinder benehmen sich (mal angenommen!) wie Hoferben, kleine Prinzen und Prinzessinnen und bei den Eltern funktioniert das dann gar nicht mehr, was Erziehung sein könnte, wenn man lernen würde: auch Eltern müssen ihr Leben schützen! Im wahrsten Sinne des Wortes, wenn KINDER auch schon handgreiflich werden, kann ein trauriges Lied davon singen.. Wem will man denn dann die Schuld geben?! Oma gibt und erwartet nichts dafür,bis sie erkennt, Enkel ist eiskalt geworden, als sie Hilfe haben wollte?!
Betreutes Wohnen ist niemals Heim, wo man ungewollte Kinder hinein gibt! Kann die letzte Möglichkeit sein, um Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Chancen zu geben, für das ganze Leben, das noch lange dauern möge. Mein Sohn hat bis zum heutigen Tage nie begriffen, das nicht der Aufenthalt im betreuten Wohnen ihn weich gemacht hat, er wurde eiskalt durch Verziehung, Aufhetzen gegen die Eltern, weil man einen Enkel in ihm gesehen hat, der er nie werden konnte: er sollte eines Tages Haus und Grundstück übernehmen, wird nie dazu in der Lage sein...
Meinungen immer angenehm daraufhin zielt mein Text...
2 Stimmen
1 Antwort
Betreutes Wohnen ist eine spezielle Wohnform, wo aufsuchend punktuelle Unterstützung geleistet wird. Das betreute Wohnen ist für Familien manchmal hilfreich, die komplex und auch teilweise 24/7 auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind. Aber es ist keine typische Hilfe für Familien bzw. Erziehende.
Üblich ist hier die sozialpädagogische Familienhilfe in unterschiedlicher Intensität. Hier kommen Sozialpädagogen in die Familie und helfen den Eltern ("HIlfen zur Erziehung") in ihrer Erziehungskompetenz Fortschritte zu machen. Erziehung ist ein Interaktionsprozess und das Fehlverhalten eben Ergebnis dieser Interaktion. Es ist absolut nicht so, dass den Kindern automatisch die Schuld gegeben wird. Das kindliche Verhalten ist das Ergebnis ganz verschiedener Einflüsse, nicht nur durch die Eltern / Großeltern sondern eben auch durch soziale Umgebung, Schule, Peers und Medien. Aber das kindliche Verhalten ist meist noch nicht so gefestigt, so dass es durch gezielte Interventionen verändert werden kann. Und diese Veränderungen sind teilweise sehr erstaunlich, wenn Kinder in andere soziale Umgebungen und Interaktionsmuster kommen (z.B. bei langfristigen Intensivpädagogischen Erziehungsmaßnahmen im Ausland).
Ohne eine Bereitschaft zur Verhaltensänderung der Eltern ist ein betreutes Wohnen bei ständigen Streitereien und high expressed emotions-geprägter destruktiver Kommunikation der Eltern relativ wirkungslos. Ebenso kann ein betreutes Wohnen fehlende Liebe und Zuneigung der Eltern weder ändern noch ersetzen. Daher sind deine beiden Antwortmöglichkeiten völlig unsinnig gewählt. Tut mir leid.