Wahl in Frankreich 2024?

9 Antworten

Von Experte vanOoijen bestätigt

Beschäftige dich mal mit dem Wahlsystem! Frankreich verwendet ein Mehrheitswahlsystem - der Kandidat, der seinen Bezirk gewinnt, zieht in die Nationalversammlung ein.

Im ersten Wahlgang werden nur die Stimmbezirke entschieden, wo ein Kandidat die absolute Mehrheit erzielt. Das ist aber eher die Ausnahme.

Im zweiten Wahlgang reicht dann die relative Mehrheit der Stimmen. Und die hatte in den meisten Fällen nicht der Kandidat des RN, auch wenn dieser nach dem ersten Wahlgang möglicherweise noch in Führung lag.


DerFlotteOtto 
Beitragsersteller
 08.07.2024, 09:16

...ich rieche Wahlmanipulation ☝️

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RobertLiebling  08.07.2024, 09:17
@DerFlotteOtto

Ich rieche Verschwörungstheorien!

Zieh den Aluhut lieber fest auf, es soll wieder windig werden.

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DerFlotteOtto 
Beitragsersteller
 08.07.2024, 09:20
@RobertLiebling

Du willst also damit sagen, ich bin ein Verschwörungstheoretiker, Aluhutträger und Schwurbler 🤔

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RobertLiebling  08.07.2024, 09:32
@DerFlotteOtto

Deine bisherigen Einlassungen geben zu diesen Annahmen Anlass.

Rechtes Schwurbelwürstchen, das immer dann eine Verschwörung wittert, wenn die rechten Kandidaten nicht genügend Stimmen bekommen haben.

Die letzte US-Wahl zweifest du doch bestimmt auch an!?

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IanGaepit  08.07.2024, 09:38
@DerFlotteOtto
...ich rieche Wahlmanipulation ☝️

Naja, kannst du so sehen. Aber nicht unbedingt wie du es dir vermutlich vorstellst.

Im zweiten Wahlgang hat Macrons Partei ca. 200 Kandidaten zurückgezogen um die Stimmen nicht zwischen der Volksfront und den eigenen Kandidaten aufzuspalten. Das hat dann dazu geführt, dass in diesen ca. 200 Wahlkreisen, nur noch Volksfront und RN Kandidaten zu Wahl standen. Die meisten vorherigen Macron Wähler haben sich dann wohl für die Volksfront entschieden, was diesen zu Siegen verhalf.

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DerFlotteOtto 
Beitragsersteller
 08.07.2024, 09:39
@RobertLiebling

...ja, aber egal, Donald macht sich dieses Jahr noch das White House klar. Opa Joe geht schlafen ☝️😉

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terminierertot  08.07.2024, 09:48
@DerFlotteOtto

Du hast einerseits Recht und andererseits nicht.
Frankreichs Mehrheitswahlrecht macht es möglich, dass das Rassemblement National 10 % mehr Stimmen als letztes Mal erreicht, aber deren Anzahl der Sitze im Parlament dennoch sinkt.

Es ist zwar keine Wahlmanipulation, da es schon seit Jahrzehnten so ist, aber es lässt sich diskutieren, ob es demokratisch ist.
Das lässt sich damit vergleichen, wenn in Deutschland Landratswahl ist und die Systemparteien erhalten alle gemeinsam 51 % und die AfD alleine 49 %. Dann siegen in dem Fall die Systemparteien und die AfD bekommt keinen Kandidaten.
Genauso ist es beim RN in Frankreich passiert.

Auf einer großen Liste haben sich teilweise Christdemokraten mit Hardcorekommunisten gemeinsam aufgestellt.

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IanGaepit  08.07.2024, 10:02
@terminierertot
Auf einer großen Liste haben sich teilweise Christdemokraten mit Hardcorekommunisten gemeinsam aufgestellt.

Wobei man natürlich nicht vergessen sollte, dass die sogenannte "Mitte," aber auch rechte Parteien oft inhärent von der relativen Spaltung der Linken, meist über eher kleine Unstimmigkeiten profitieren.

Eine Umstand der das Linke Spektrum mit unter schon seit vor Marx begleitet.

Das sieht man in Frankreich auch daran, dass sich in der Volksfront ein Haufen Kleinparteien zusammengeschlossen haben die größten Teils ähnlich politische Ansichten vertreten und sich primär über genannte Kleinigkeiten uneins sind.

Es stimmt zwar, dass auch Parteien beteiligt sind, die nicht so ganz ins Muster passen. Aber du stellst die Diskrepanz größer da, als sie eigentlich ist.

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IanGaepit  08.07.2024, 10:13
@IanGaepit

Um da vielleicht ein Deutsches Beispiel zu bringen. Die Diskrepanz ist auf keinen Fall größer als die zwischen der neoliberalen Mainstream AfD und dem "Höcke-Flügel" der mit seinen Vorstellungen der "Regionalwirtschaft" eher zu NPD passen würde.

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Nur ein kleiner Teil der Sitze wurden im ersten Wahlgang gewonnen. Die Rechten fühlten sich deshalbn schon als Sieger, weil in vielen anderen Wahlkreisen ihr Kandidat zwar die meisten Stimmen, aber nicht die absolute Mehrheit hatte. Dort fanden Stichwahlen statt. Die anderen Stimmen verteilten sich auf viele andere Kandidaten.

Nun haben sich aber die anderen Parteien dazu entschlossen, gegen rechts zusammenzuarbeiten und haben die Kandidaten mit den drittmeisten Stimmen zurückgezogen. Dadurch hat der Gegenkandidat zu dem rechten Kandidaten alle Stimmen gegen Rechts auf sich vereint und das waren nun halt deutlich mehr als für die Rechten. Außerdem war die Wahlbeteiligung extrem hoch, weil viele Franzosen die Gefahr von Rechts erkannt haben und zu den Wahlen gegangen sind, um gegen den rechten Kandidaten zu stimmen.


DerFlotteOtto 
Beitragsersteller
 08.07.2024, 09:15

Welche Gefahr 🤔

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Hamburger02  08.07.2024, 09:16
@DerFlotteOtto

Die Gefahr, dass die Rechten an die Regierung kommen und das Land ruinieren. Das ist weltweit eine Spezialität von extrem rechten nationalistischen Regierungen.

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Hamburger02  08.07.2024, 09:22
@DerFlotteOtto

Bloß weil man aus Eigeninteresse eine Gefahr verdrängt, ist sie noch lange nicht beseitigt. Extrem Rechte haben nun mal so ihre Schwierigkeiten mit Demokratie und Menschenrechten. Da machen RN und AfD keine Ausnahme.

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DerFlotteOtto 
Beitragsersteller
 08.07.2024, 09:23
@Hamburger02

Deshalb all diese Rechten vorbeugend verhaften und internieren, schon aus vorbeugenden Selbstschutzmaßnahmen ☝️

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Hamburger02  08.07.2024, 09:38
@DerFlotteOtto

Das wäre jetzt eher ein typisches Rezept der extremen Rechten, aber keinesfalls von überzeugten Demokraten.

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myotis  08.07.2024, 09:56
@DerFlotteOtto

'türlich...

...deshalb war ja auch niemand von den rechten als Kandidat verfügbar...

Mei denk erstmal nach, bevor du so einen Mumpitz von dir gibst...

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DerFlotteOtto 
Beitragsersteller
 08.07.2024, 10:01
@myotis

...mir doch egal, ich wähle eh nur die DBP ☝️

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Das ist in einem System in zwei Runden oft so, wenn alle gegen eine Partei sind. Viele Kandidaten des FN sind in die zweite Runde eingezogen gegen einen Kandidaten von EM oder der Linken. Die EM und die Linke halten dann zusamnen und so verliert der FN Kandidat in der zweiten Wahlrunde, auch wenn er die erste möglicherweise deutlich gewann

daß in Frankreich die Rechten zuerst die Wahl gewonnen haben 

Sie haben die Wahl nicht gewonnen. Beim Wahlsystem in Frankreich, wie auch in den USA, gewinnt nicht der, der die meisten Stimmen hat.

Das hat mit Wahlbetrug genau gar nichts zu tun. Höchstens mit Unkenntnis des Wahlsystems.

Das ist vor allem für die traurig, die sich eine rechte Regierung (-sbeteiligung) wünschen.

Es ist sogar legitim, dass Parteien im zweiten Wahlgang ihre Bewerber zurückziehen, um die, die noch Chancen haben, durch diese Stimmen zu stärken.

das sind andere Wahlsysteme:

in Frankreich hat der RN die meisten Stimmen bekommen (etwa 3 Mio. mehr als das NFP) aber viel weniger Mandate

in den USA hatte Hillary Clinton mehrere Millionen Stimmen mehr als Donald Trump und verlor