Wäre es didaktisch sinnvoll in der Schule einen Rechenschieber anstatt eines Taschenrechners zu nutzen?

5 Antworten

Können Rechenschieber Gleichungssysteme lösen? Bestimmte Integrale ausrechnen? Wertetabellen erstellen? Matrizen mutliplizieren und invertieren? Wie sieht es mit dem Logarithmus und Exponentailfunktionen aus? Winkelfunktionen?

Taschenrechner sind ein wunderbares Werkzeug um sich der eigentlichen Mathematik widmen zu können, aber trotzdem noch ein greifbares Zahlenergebnis zu erhalten. In der 3. Klasse mag das ergänzend vielleicht ganz nett sein, aber wenn man in der Schule den Taschenrechner bekommt, dann braucht man ihn auch und ein Rechenschieber ist einfach keine brauchbare Alternative.


5ever1n 
Beitragsersteller
 20.10.2019, 14:32

Ja, mit etwas händischer Arbeit funktioniert das und man lernt was dabei.

Ich red vor allem von der Unterstufe.
Später ergibt das ja durchaus Sinn einen TR zu verwenden. Dann sollte man aber auch das volle Potential ausreizen. Bei uns waren z.B. programmierbare TRs aber nicht erlaubt. Da konnte man zwar ein bestimmtes Integral berechnen aber wusste nicht wie das Ganze im Hintergrund arbeitet. Letztlich hat man dann wieder stumpfe Grundrechnungen gemacht, wo es ein Schieber auch getan hätte. Da wäre es doch besser, die Schüler z.B. die Simpsonregel, oder auch eine LU-Zerlegung im TR programmieren zu lassen.

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Heute wäre das reine Nostalgie, das muss man sehen. Genausogut könnte man ja auch den Abakus wieder einführen.

Die Ansprüche derjenigen, für die Rechnereien ausgeführt werden müssen, sind heute höher, was die Genauigkeit betrifft, auch wenn das Interpolieren ziemlich lustig war.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb

5ever1n 
Beitragsersteller
 20.10.2019, 13:33

Es geht da um den Einsatz in der Schule. Da sehe ich nicht wirklich den Bedarf an exakten Ergebnissen. Im Berufsalltag benutzt ja auch kaum jemand einen Taschenrechner. Der wurde ja durch Excel und Matlab etc. abgelöst.

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Volens  20.10.2019, 14:03
@5ever1n

Der Einsatz der TR hat z.B. die umfängliche Darstellung von Funktionenscharen möglich gemacht. Man muss immer sehen, was man hat und was man kriegt.

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Das hat man bereits schon mal gemacht. In den 70er...


5ever1n 
Beitragsersteller
 20.10.2019, 13:27

Naja, da waren Taschenrechner auch noch zu teuer.

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Surja27  20.10.2019, 16:10
@5ever1n

Richtig. Didaktisch hat man das schon probiert und die modernen können im Vergleich zum Rechenschieber gleich ganze Funktionen, also wie die aussehen, ausspucken

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5ever1n 
Beitragsersteller
 20.10.2019, 17:25
@Surja27

Die Grafikfähigen durften wir nie nutzen

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Die Idee ist faszinierend. Ich beobachte immer wieder, dass Schüler bereits zwei Monate nach dem Verteilen der Taschenrechner den Unterschied zwischen 'mal' und 'plus' nicht mehr kennen. Beides sind für sie einfach Tasten auf dem Taschenrechner. Sicher fördert es das Zahlenverständnis, wenn man so oft wie möglich schriftlich oder im Kopf rechnet.


Volens  20.10.2019, 14:01

Nur, dass du mit dem Schieber leider nicht addieren kannst ...

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Hallo Severin,

du hast im Prinzip recht, dass die Schüler die Prinzipien lernen sollten, die den ganzen Maschinen zugrundeliegen. Abstraktes Denken. Das sollte meines Erachtens aber nur heißen, dass der Rechenschieber für einen kurzen Zeitraum im Lehrplan steht.

Ich persönlich finde ihn im Sinne der Wissenschaft der Zahlen gar nicht so interessant. Aber wenn er das für dich ist, bitte schön.