vorteile und nachteile : kinder bei Großeltern aufwachsen , weil die Eltern beschäftigen sich sehr mit ihrer arbeit?
9 Antworten
Da könnte man einen schönen Besinnungsaufsatz drüber schreiben, mit Pro und Contra.
Meine Einschätzung: Es kommt einfach auf die Eltern und auf die Großeltern an. Wenn das Kind abgegeben wird, weil die Eltern sich um die Existenzsicherung kümmern müssen und patente und kompetente Großeltern bereitstehen, dann kann das durchaus in Ordnung sein.
Wenn die Kinder abgeschoben werden, weil für die Eltern das Materielle wichtiger ist als die Familie, dann spürt das Kind das ganz genau und wird sich - trotz aller materieller Zuwendungen und vielleicht toller Flugreisen in alle Ecken der Welt - mit einer emotionalen Vereinsamung herumschlagen müssen.
Großeltern können wunderbare Eltern sein - oder eben nur Verwahrstationen für eigentlich überflüssige Kinder.
Und Eltern, die rackern müssen, um die Familie über Wasser zu halten, können auch wunderbare Eltern sein, wenn sie die knappe Zeit, die sie für die Kinder haben, mit Leben und Zuwendung füllen können.
Wie gesagt: Es kommt darauf an!
Meiner Meinung nach ein unzumutbarer Nachteil für das Kind, denn die einzige Liebe die der Mensch im Leben braucht ist die der Eltern in der Kindheit.
Bekommt das Kind diese nicht ist es für immer Psychisch Geschädigt dies kann auch nicht Psychologisch behoben werden.
Die Einzige Lösung die ich hier sehe ist vielleicht ein Mittelding das sich die Eltern trotzdem oft mit dem Kind beschäftigen usw.
Wenn man nicht bereit ist für sein Kind einiges zu Opfern sollte man gar nicht erst darüber nachdenken eines zu bekommen. Es geht schließlich um ein Menschenleben.
ich bin 1985 geboren und seit kindergarten tagen an, bis zu meinem 18ten bei meinen großeltern aufgewachsen. meine großeltern sind 1935 und 38 geboren. meine eltern habe ich nur an etwa 4-5 tagen im monat an wochenenden gesehen und habe sie später nur noch wahrgenommen, wie onkel und tante. ich sehe heute keinen vorteil darin, sondern nur nachteile. grund für die unterbringung bei ihnen war, dass ich ungeplant gewesen bin und meine eltern mitten in einem hausbau steckten, für den sie beide zeitweise 2 jobs hatten und ihnen klar war, dass sie mir nicht die zeit geben können, die ich brauche und ich daher bei meinen großeltern mehr aufgehoben bin und kein schlüsselkind werden muss
meine großeltern hatten eine ganz andere kindheit, geprägt von hunger und leid, durch die nachkriegs zeit. sicher, danach hatten sie das wirtschaftswunder.. dennoch blieb das hängen und bestimmt viel ihrer sichtweise, moral und weltanschauung. und ich kanns auch verstehen. wenn man im winter fast erfriert und tagelang hungert und eine kartoffel der himmel auf erden ist, dann ist alles, was ein kind 1993 vor und um sich hat, purer luxus. wenn dann neid dazu kommt bringt das schnell viel zunder. und das war irgendwie immer thema zuhause.
dazu unverständnis für die bedürfnisse eines kinds der 90er, kein verständnis für technik oder die anschaffung davon, kein essen verschwenden, egal ob es einem schmeckt oder nicht. eine völlig andere arbeitsgeschichte. für die war schule nie wichtig, die konnten sich im betrieb einfach hocharbeiten und haben mir das so weiter vermittelt, auch wenn es garnicht mehr zeitgemäß war. (stichwort: ich hab nicht mal einen abschluss und aus mir ist auch ein schichtleiter geworden!) was moral angeht, genau so wie etikette, war es das gleiche. im grunde haben sie in allen belangen versucht, aus mir einen jungen mann zu machen, der perfekt ins jahr 1960 passt. daher gab es viel streit, viel unverständnis auf beiden seiten und "eltern" die glaubten ein verwöhntes kind zu haben, weil er sich nicht darüber freut, im winter warme socken zu haben, sondern das als selbstverständlich sieht. und mit 14 interesse an mädchen zu haben, ist ein unding, man hat zu warten bis man 18 ist und heiraten kann, dann darf man seinen bedürfnissen auch folgen. das problem dürften heutige kinder mit ihren großeltern weniger haben. es kann natürlich auch ganz anders kommen aber 2 generationen unterschied bilden ein spannungspotential, das eltern zu ihren kinder viel weniger haben. ich würde meine kinder nicht in die obhut meiner nachkriegs großeltern geben. ich beschreibe mein herranwachsen bei den großeltern damit: unvorbereitet für die welt der 2000er, eingeschränkt und auf dem level der 60er gehalten. als undankbar gelten, für jede noch so kleine sache und allein aufgrund der tatsache in den 80ern geboren zu sein, automatisch verwöhnt zu sein
Naja das kommt immer darauf an wie lange die Kinder bei den Großeltern sind. Wenn ich mein Kind in die Kita gebe, dann wird es dort ja auch für einige Stunden betreut.
Wozu hat man kinder, wen man sie nur noch "wegorganisiert"?
Dagegen das Großeltern mal oder regelmäßig einspringen (abholen, bringen, betreuen) ist aber nichts zu sagen ...