Vorstellen unhöflich?

2 Antworten

Von Experte DianaValesko bestätigt

Schau,

liebe Eva,

es ist doch, wenn wir ehrlich sind und, wie wir im Schwabenländle sagen "Gehupft wie gesprungen!" - sprich: "Jacke wie Hose!" - W E R von Euch beiden, Du oder das andere Mädchen, zuerst "Hallo" und mit der Begrüßung begonnen hat!

Entscheidend, ist, dass E i n e r der Beteiligten den ersten Schritt tut! Nachdem Du das fremde Mädchen bis heute immer noch nicht kennst und nicht hast kennenlernen können, kennst Du auch ihe Beweggründe für Ihr Verhalten nicht, Dich nicht als Erste begrüßt zu haben. So gibt es einerseits Menschen, auch junge Frauen ode Mädchen, die beim Zusammentreffen mit ihnen fremden Menschen so schüchtern sind, dass sie scheinbar recht unhöflich wirken. Dies kann bei dem Mädchen durchaus der Fall gewesen sein!

Dennoch macht mich ihr Verhalten etwas stutzig, denn Du sagst ja, bei der Mutter Deines Freundes habe sie sich, im Gegensatz zu Dir, vorgestellt - bei Dir aber nicht! Vielleicht betrachtete sie die Mutter Deines Freundes als "die Dame des Hauses", zu der sie auf jeden Fall freundich sein wollte, um sich in ein gutes Licht zu stellen und sich dabei daran erinnerte, wie nicht nur ein freundliches, sondern auch ein anständiges Verhalten aussieht und war deshalb bereit, der "Dame des Hauses" so weit entgegenzukommen und so viel Anstand aufzubringen, um sich bei ihr, der Mutter ihre Freundes, vorzustellen - um einen guten Eindruck auf sie zu machen!

Wie es scheint, hat D i c h dieses Mädchen nicht als Teil oder als Freundin der Familie und des Hauses angesehen und als solche akzeptiert! Denn w e n n sie dies getan hätte, so hätte sie DIch auf jeden Fall genauso behandelt, wie auch die Mutter Deines Freundes, die sie, ebensowenig wie DIch, vorher nicht kannte.

Doch, wie meine geliebte Mama immer sagte: "Einem bösen Hund wirft man immer zwei gute Brocken hin!" Damit will ich sagen: Warum hast Du, liebe Eva, die Gelegenheit nicht beim Schopf gepackt, bist über Deinen Schatten gesprungen und bist auf das Mädchen zugegangen und hast gesagt: "Hallo (ihr Vorname!)! Ich bin Eva! Und die Freundin von (der Vorname Deines Freundes!) s Bruder! Es ist schön Dich zu treffen! Ich freue mich! Und begrüße sich herzlich!"

Dabei hättest Du, liebe Eva, ihr die Scheu genommen und hättest ihr überdies auch noch eine Lehre erteilt: Du hättest ihr auf diese Weise gezeigt, wie man sich in einer solchen Situation angemessen und der Situation entprechend benimmt und hättest ihr damit in puncto gutem Benehmen und Anstand eine Lektion erteilt, die sie allem Anschein nach nötig hatte!

So aber, liebe Ava, hast Du auf stur gestellt und dieses Mädchen für ihr schlechtes Benehmen, das sie Dir gegenüber an den Tag legte und zeigte, bestraft, indem D u als die Klügere und diejenige, die weiß, wie man sich zu benehmen hat, nicht auf dieses Mädchen zugegangen bist und sie nicht begrüßt, sondern sie in eben demselben Maße ignoriert hast, wie sie Dich!

Denn, so macht es auf mich wenigstens den Eindurck: Dieses Mädchen scheint Dich als Konkurrentin in dieser Familie Deines Freundes betrachtet zu haben und hat Dich wohl aus diesem Grund nicht in demselben Maße respektvoll und zuvorkommend und auch so freundlich behandelt, wie sie dies bei der Mutter Deines Freundes getan hat! Und d a s, liebe Eva, wirst Du bei diesem Mädchen und in seinem Verhalten Dir gegenüber sehr wohl gespürt haben! Zumindest hat dies Dein Unterbewusstsein gespürt! Und die Botschaft dann an Dich witergleitet!

Um ehrlich zu sein, liebe Eva, ich weiß nicht, ob es mir in dieser Situation, diesem Mädchen und seinem unfreundlichen und unanständigen Verhalten gegenüber gelungen wäre, Haltung zu zeigen und sozusagen über der Situation zu stehen und ob ich die Bereitschaft gehabt hätte, auf sie zuzugehen und sie zu begrüßen, nachdem es doch eigentlich offensichtlich war, dass es eigentlich s i e war, die auf dich hätte zukommen und dich begrüßen müssen!

Daher, liebe Eva, kann ich Dich und dass Dich dieses leidige Erlebnis innerlich so bewegt und bebschäftigt, sehr gut verstehen! Auch mir sind in meinem Leben schon solche Menschen begegnet, die von Anbeginn an gegen mich unfreundich und unhöfich waren und mit ihre Ablehnung, obwohl ich ihnen dazu absolut keinen Grund gab, offen zeigten. Und durch ein entsprechendes maßvolles Einlenken meinerseits wider besseren Wissens dennoch nichtt breit waren, ihr Verhaten mir gegenüber zu ändern!

Es ist nur allzu schade, dass Dein Freund dies so vollkommen anders sieht als Du! Und Dir nicht zur Seite steht und nicht versucht, Deine Motive und Gefühle zu verstehen und nachzuvollziehen! Ich habe sogar fast den Eindruck, als verhielte sich Dein Freund Dir gegenüber in dieser Sache regelrecht parteiisch, indem er sich, obwohl es dazu überhaupt keinen Grund gibt, auf die Seite des Mädchens stellt und ihr unanständiges Verhalten sogar noch in Schutz nimmt! Kann es sein, dass Dein Freund, was dieses Mädchen betrifft, sozusagen "Tomaten auf den Augen" hat bzw. Scheuklappen trägt, die es ihm erschweren, der Realität ins Auge zu blicken?

Offenbar braucht dieses Mädchen Deinem Freund gegenüber nur ein wenig mir den Wimpern zu klimpern und ihn ein bisschen freundlich anzulächeln - und schon ist er bereit, zu vergessen, dass sie sich Dir gegenüber ja so vollkommen anders verhält: Nämlich ablehnend und eine demonstrative Verweigerungshaltung einnehmend!

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten für DIch, liebe Eva! Die eine Mögichkeit besteht darin, mit Deinem Freund ein eingehendes Gespräch zu führen und ihm in aller Ruhe aber in ebensolcher Eindringlichkeit Deinen Standpunkt und Deine Sicht der Dinge und Deine Gefühle in dieser Sache nahezubringen und ihn daran zu erinnern, w i e sich ein Mensch in allem Anstand fremden Menschen gegenüber zu benehmen hat, auf die er zum ersten Mal trifft! Und dass es ja nicht sein kann, dass ein Mensch nur einer Person, der Mutter gegenüber, zu Anstand bereit ist, und die andere weibliche Person dabei außen vor lässt, ignoriert und mit Ablehnung straft!

Dann gibt es noch die Mögichkeit, zu dem Mädchen Kontakt zu suchen und ihre Beweggründe für ihr Verhalten zu erfahren! Wenn Du sie, was ich von Dir erwarte, liebe Eva, in aller Freundlickeit auf ihr Verhalten und die Situation im Hause Deines Freundes ansprichst und warum sie zwar die Mutter Deines Freundes, nicht aber DIch begrüßt hat, so wirst Du innerhalb von nur ein paar Sekunden durch ihr Verhalten Dir gegenüber erfahren, ob sie Dir gewogen ist, indem sie Dir zeigt, dass sie in eurem Gespräch auf Dich und Dein Anliegen eingeht oder Dich als Konkurrentin betrachtet, indem sie DiIch abwiegelt und ein entstehendes Gespräch unerbindet.

Oder ob diesem Mädchen letztlich ihr unmögliches Verhalten, die Mutter Deines Freundes und Dich so unerschiedlich zu behandeln, ihr freundlich zu begegnen und Dich auszublenden, - ob ihr das überhaupt bewusst war, w i e sie sich da in diesem Moment überhaupt verhalten hat - und w a s sie da bei Dir innerlich ausgelöst hat!

Es kann natrülich gut sein, dass dieses Mädchen ein dermaßen oberflächliches Naturell und eine so seichte Seelenstruktur hat, dass sie über derlei Dinge überhaupt nicht nachdenkt! Zudem mag noch hinzukommen, dass dieses Mädchen keine besonders gute Erziehung genossen hat und im Elternhaus nicht gelernt und vorgelebt bekommen hat, w a s Anstand und anständiges Verhalten ist und w i e man sich in welchen Momenten im Leben anderen Menschen gegenüber sowohl freundlich als auch anständig verhält!

D a s, liebe Eva, sind die Dinge, die mir bei Deiner Frage durch den Kopf gehen, wobei ich festelle, dass mich d a s, was Dir mit dem Mädchen im Haus Deines Freundes passiert ist, genauso bewegen und auch duchaus mitnehmen würde!

Du wirst, liebe Eva, die Erfahrung machen, dass Du noch so manches Mal im Leben auf Menschen treffen wirst, denen die elementaren Umgangsformen der zwischenmenschlichen Kommunikation in einem persönlichen Gespräch fehlen und Dich unmöglich behandeln, sodass Du in diesem Augenblick den Eindruck haben magst, in einem falschen Film zu sein! Doch, liebe Eva, in solchen Momenten gilt es, sich seiner Selbst bewusst zu sein und sich daran zu erinnern, dass man selbst ein Mensch ist, der es gelernt hat, mit anderen Menschen aufrecht, fair und ehrbar umzugehen - und dass es eben solcherlei Rüpel auf dieser Welt gibt!

Diese Erkenntnis und den Glauben an Dich selbst und an Deine Werte werden Dir die Kraft geben, um über den Dingen und über solchen Menschen zu stehen und solche unliebsamen Situationen mit ihnen auszuhalten!

Und nein, liebe Eva, Du warst alles andere als unhöflich! Ich habe sogar bei Dir den Eindruck gewonnen, dass Du ein tiefgreifender und ebensolch wertvoller Mensch bist, der sich viele Gedanken um sich und die Welt und seine Mitmenschen macht!

Deshalb: Bleibe so, wie Du bist, liebe Eva! Und lass Dich nicht verbiegen, von niemandem, sondern stehe weiter zu Deinen ehrlichen und menschlichen Werten! Denn diese sind die Grundlage Deines Wesens! Auch wenn Dich Dein Freund, was ja eigentich unerhört ist, mit Liebensentzug straft und Dich sogar aus dem Haus schmeißt, weil er in seiner Pateilichkeit das rechte Maß für die wahre Sicht der Dinge verloren zu haben scheint!

Dir, liebe Eva, alles Liebe und Gute! Und denke daran: "Alles wird gut!" Und glaube weiter an Dich! Dies wird Dir helfen und guttun!

Mit lieben Grüßen und besten Wünschen!

Regilindis

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich mag Menschen!

Ich mache jetzt wahrscheinlich aus ner Mücke nen Elefanten 

ja, und du nimmst dich selbst reichlich wichtig.