Vorbereitung fürs Psychologie Studium?

4 Antworten

Geh in die Bibliothek der Uni, an der du studieren wirst, und mach dich damit vertraut, was du dort wo findest. Wenn du dabei über ein Statistikbuch stolperst, schau auch ruhig mal rein ;). Aber vor allem: lerne, die Bibliothek optimal zu nutzen!

Und schau am besten auch direkt nach ruhigen, wenig besuchten Ecken abseits vom Trubel. Denn wenn du diese "Geheimecken" kennst, kannst du sie später in der Prüfungsphase, wenn die Bibo überrannt wird, direkt ansteuern und findest so eventuell doch einen ruhigen Lernplatz im Chaos ;).

Ansonsten, informier dich (zum Beispiel beim Fachschaftsrat) möglichst genau über den Ablauf des Studiums. Also, was du wann belegen musst. Beim Fachschaftsrat kannst du zudem diverse "Insidertipps" aufschnappen - angefangen dabei, welcher Prof besonders leichte/schwere Klausuren schreibt bis hin zu den besten Gerichten in der Mensa und den spannendsten Ersti-Partys zu Semesterbeginn ;).

Ansonsten, lass das Studium auf dich zukommen! Wirklich effizient vorarbeiten wirst du da nichts können, denn Uni ist komplett anders als Schule - kein klarer Lehrplan, kein einzelnes Lehrbuch, was alles abdeckt. Das wichtigste am Anfang ist, dass du die "Infrastruktur" von Uni und Studiengang kennenlernst - inklusive Menschen, an die du dich wenden kannst, wenn du irgendwann mal nicht weiter weißt -> Fachschaft :).

Auf youtube gibt es einige Kanäle zum Thema Statistik, z.B.

  • Kurzes Tutorium Statistik
  • Mathe by Daniel Jung

Auf englisch:

  • Brandon Foltz
  • jbstatistics

Mit folgenden Themen könntest du dich jetzt schon beschäftigen:

  • Skalenniveaus
  • Maße der zentralen Tendenz (Mittelwert, Median, Modalwert)
  • Streuungsmaße: Varianz und Standardabweichung
  • Unterschied zwischen stetigen (kontinuierlichen) und diskreten Variablen
  • Die Gauß'sche Normalverteilung (= eine Wahrscheinlichkeitsverteilung für stetige Variablen) und Bedeutung dieser für die Psychologie
  • Einfache lineare Regression
  • Grundzüge des Hypothesentestens (Grundgedanken)

Schwächen in Statistik? Abseits der Uni kommt man mit Statistik gar nicht in Berührung. Vorab lernen wird dir rein gar nichts nützen weil du dafür einen SPSS Zugang brauchst (den man bei Belegung des Moduls über die Uni erhält) um das Angelesene umsetzen zu können.


WelleErdball  18.07.2018, 20:08

Sehe ich im Grunde genau so und finde es auch ziemlichen Schwachsinn. Stoff, der Studierenden zwei Semester gelehrt wird, Varianzanalysen, Inferenzstatistik, Regressionsfälle, Matrizenrechnung, Häufigkeitsverteilung, statistische Testverfahren... das kann sich eine Schülerin auch einfach mal anlesen weil man eine "Schwäche in Statistik" ausgleichen möchte ;-D

Zu den Bibliotheken im Kommentar von HappyMe sei noch angemerkt, dass der Zugangsbereich für nicht-Studierende zumeist eingeschränkt ist und diverse Fachbücher nicht entlehnbar sind. Laien müssen sich auch keine Fachbücher borgen die anderen für die Vorbereitung auf Prüfungen und Hausarbeiten fehlen. Es spielt auch keine Rolle ob Auskunft dazu erteilt wird welcher Professor leichte oder schwere Klausuren austeilt. Je nachdem ob es sich um Pflichtmodule, Wahlpflichtmodule oder Wahlmodule handelt ist es nicht immer zu umgehen und das Modul einfach zu belegen.

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blechkuebel  19.07.2018, 00:01
@WelleErdball

Ach kommt, Leute, seid doch nicht so negativ. Es gibt zahlreiche Tutorials im Internet, und man kann Statistik auch lernen, ohne ein Computerprogramm wie SPSS zu verwenden. Um zu wissen, was eine ANOVA ist, muss man nicht mit SPSS gearbeitet haben.

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Ostsee1982  19.07.2018, 11:26
@blechkuebel

SPSS ist ein Standard mit dem in der Uni gearbeitet wird. Es geht auch in keinster Weise darum negativ zu sein aber ich wüsste beim besten Willen nicht wozu eine Schülerin in Statistik "vorarbeiten" muss. Wäre Statistik so einfach, dass man es sich über Onlinetutorials anlesen kann würde es nicht 2 Semester an der Uni gelehrt werden. Ich finde man muss irgendwie auch realistisch bleiben. Wenn ich mir über Youtube OPs anschaue macht mich das auch nicht zum Chirurgen oder verschafft mir Vorteile im wissenschaftlichen Arbeiten.

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blechkuebel  19.07.2018, 11:41
@Ostsee1982

So schwer ist Statistik gar nicht. Dass es über 2 Semester gelehrt wird, liegt einfach an der Menge des Stoffes.
Ein Schüler kann sich auf jeden Fall schon mit Themen wie Skalenniveaus, Standardabweichung / Varianz oder der einfachen linearen Regression beschäftigen. Das sind z.B. Themen, die man verstehen kann.

Zur Frage, warum man vorarbeiten möchte: Das muss die Person doch selbst wissen. Schaden kann es nicht.

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Ostsee1982  19.07.2018, 12:17
@blechkuebel
So schwer ist Statistik gar nicht.

Deswegen liegt auch die Durchfallquote bei jeder Prüfung bei ü50%, und deswegen gibt es noch gesondert ein Masterstudium. Skalenniveaus und Standardabweichungen sind lediglich methodische Voraussetzungen der Varianzanalyse. Ein gewisses Zahlen- und Formelverständnis braucht es auf jeden Fall.

Ich hatte für ein Semester über 900 Seiten Lehrmaterial plus Fachbücher und dabei geht es sicher nicht nur um Masse um den Studenten zu beschäftigen sondern da gilt es was zu lernen.

Schaden kann es nicht.

Nutzen hat sie auch keinen. Da wäre die Zeit besser investiert wenn sie sich bei den Temperaturen ins Schwimmbad legt.

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blechkuebel  19.07.2018, 12:51
@Ostsee1982

"Lediglich methodische Voraussetzungen": Du klingst, als würdest du das Fach unterrichten, und vor diesem Hintergrund wundert mich aus folgendem Grund dieses Statement sehr:

Damit redest du die Bedeutung der Streuungsmaße ein bisschen klein. Nicht immer müssen Signifikanztests durchgeführt werden, sondern es kann ja auch sein, dass man die Daten einer Stichprobe einfach nur beschreiben möchte (nicht umsonst gibt es die Unterscheidung zwischen deskriptiver und Inferenzstatistik). Das sind also keineswegs "lediglich methodische Voraussetzungen", außerdem wundert mich, dass du die ANOVA so stark hervorhebst, wo es doch auch sehr viele andere statistische Verfahren gibt, die auch Annahmen zum Skalenniveau machen.

Jedenfalls sind das in den Statistik-Modulen des Bachelors Psychologie häufig Einstiegsthemen, und mit denen kann man anfangen.

Dass es auch darum geht, etwas zu lernen, bestreite ich gar nicht. Ich habe nie gesagt, dass es darum geht, die Studenten nur zu beschäftigen. Der Stoff ist ja auch in der Breite wichtig. Aber trotzdem kann man irgendwo anfangen.

Dein Argument mit den 900 Seiten Material ist daher nicht nachvollziehbar. Je mehr Stoff, desto unmöglicher wird es, anzufangen? Oder was soll ich daraus ziehen?

Dass die Durchfallquote hoch ist, liegt nicht nur an der Schwierigkeit des Fachs, sondern häufig auch an der Qualität der Lehre. Ich habe es z.B. oft erlebt, dass Dinge nicht explizit genug gemacht werden, nicht ausführlich genug auf den Folien erklärt werden, nicht oft genug geübt werden, nicht didaktisch genug aufgebaut sind. Ich will dir damit nichts unterstellen und es kann auch sein, dass an eurem Standort Statistik auf einem höheren Schwierigkeitsgrad unterrichtet wird als dort, wo ich Psychologie studiert habe.

An meinem Standort ist die Durchfallquote auch recht hoch. Meine Erfahrung als Nachhilfelehrer ist jedoch, dass so ziemlich jeder die Klausur mit angemessenen Erklärungen bestehen kann (und sofern die Person die Zeit und den Willen hat, sich mit dem Stoff auseinanderzusetzen). Und aus dieser persönlichen Erfahrung schließe ich, dass die Lehre nicht so toll ist oder diesen Leuten nicht ausreicht.

Ob es sinnvoller ist, sich mit Statistik zu beschäftigen, oder sich ins Freibad zu legen - darüber kann man streiten. Offenbar geht es der Fragestellerin darum, ein Unsicherheitsgefühl zu beseitigen.

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Ostsee1982  19.07.2018, 14:19
@blechkuebel

Ich sehe keine Notwendigkeit zu einem Hahnenkampf um das letzte Wort und ich sehe ebenso keine Notwendigkeit mir als Akademikerin von einem Studenten lang und breit die Uni Abläufe erklären zu lassen.

Anstatt Energien zu investieren um meine Antworten zu demontieren, kannst du deine Fähigkeiten als Nachhilfelehrer nutzen um die Fragestellerin ein Stück des Weges aktiv zu begleiten. Das wäre doch eine positive Entwicklung. Sicher gäbe es noch mehr als Statistik worauf du sie optimal vorbereiten kannst.

Ich bin davon überzeugt, sie wird noch früh genug zum Handkuss kommen und dann auch früh genug erfahren was sie konkret zu lernen hat. Ich finde es unsinnig aber so hat halt jeder seine eigene Sichtweise anhand seiner Erfahrungen.

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blechkuebel  19.07.2018, 14:39
@Ostsee1982

Ich finde es unsinnig, Leute grundlos zu entmutigen.

Aber du hast deine Erfahrungen, ich habe meine und dabei belassen wir es, würde ich sagen.

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Du kannst evtl. der Öffentlichkeit zugänglich gemacht Skripte im Internet als pdf Datei finden. Meistens von Unis gestellt.

Und ab in die Bibliothek Bücher ausleihen!

Viel Erfolg!