Vor dem Urknall?

14 Antworten

Eine These ist, dass mit dem Urknall Zeit und Raum entstanden sind. Damit sind Zeit und Raum - anders als es Kant meinte, keine apriori-Kategorien, welche wir den Dingen beimessen - sondern physikalisch Vorhandenes, wie Materie und Energie.

Mit Raum und Zeit sind dann wohl auch die uns im Mesokosmos geläufigen Kategorien von Kausalität intellektuell vorbelegt, jedoch bedenke, dass bereits die Relativitätstheorie mit der potentiellen Verschiedenheit zeitlicher Reihenfolge verschiedener Beobachter stark an der bisherigen Kausalitätsvorstellung gerüttelt hat.

Da die Ursuppe jedoch nicht nur sehr schwer, sondern auch sehr klein ist, kommen darin die quantenmechanische Effekte sehr intensiv zum Tragen. Und dann wird es mit den Einordnungen von Zeit, Raum und Kausalität nochmals deutlichst komplexer.

Wenn man jetzt - wie Du und viele andere - quasi im "Zeitablauf" rückwärts durch Ursuppe gehen will, wird es richtig schwer, ggf. gerät man in einen Limes gegen 0, so dass man zeitlich gar nicht rückwärts aus der Ursuppe kommt oder - sofern man solche mathematisches Limesbetrachtungen in der Mechanik nicht anerkennt - man verliert sich in eine komplett bizarre Theorie. Nur als Beispiel: In einem schwarzen Loch gibt es wohl auch weder Zeit noch Raum (wobei: was ist insoweit "in"?), zumindest nicht so, wie wir sie allgemein kennen, der Kern hat sich komplett aus dem Ereignishorizont herausgekrümmt. Vgl. folgende Aussage

Von außen gesehen ist das Schwarze Loch damit unendlich ausgedehnt in der Zeit, aber räumlich gesehen nur von endlicher Größe. Im Inneren ist es gerade anders herum: Die Zeit ist dort nur von endlicher Länge (sie beginnt am Horizont und endet in der Mitte an der Achsen-Singularität), aber dafür ist nun eine der Raumdimensionen, nämlich diejenige, die der Achsenrichtung entspricht, unendlich lang.

https://www.einstein-online.info/spotlight/rollentausch-von-raum-und-zeit/

ob es physikalische Theorien gibt (oder eventuell eure), was der Ursprung vom Urspung ist

Das Problem an der Frage ist, dass man nicht weiß ab wann die uns bekannten Naturgesetze galten. Daher ist uns die Beschaffenheit des kosmischen Ei's oder ein "davor" für ernsthafte, wissenschaftliche Theorien nicht zugänglich. Man kann da tatsächlich nur spekulieren.

also haut eure theorein raus

Die Spekulation zum pulsierenden Universum, dass immer wieder explodiert, in sich zusammen fällt um wieder neu zu explodieren, hat seinen gewissen Reiz, aber auch enorme Schwächen. Soweit ich weiß ist ein Stopp der Ausdehnung unseres "aktuellen" Universums eher nicht zu erwarten.

Es gab das Universum schon immer irgendwie vielleicht halt nicht in der Form wie wir es jetzt kennen und das ist der witz es ergibt keinen Sinn


PatrickBatemanx 
Beitragsersteller
 25.04.2022, 05:08

Also sozusagen dass das Universum ,,Gott'' selber ist, weil es schon immer gab? Das ist eine gute und interessante theorie danke

DerKev27  25.04.2022, 05:12
@PatrickBatemanx

Ist halt schwer zu sagen weil man sagt ja immer es gibt einen Anfang aber im fall. Des. Universum trifft das nicht zu es muss ja schon immer irgendwas gegeben haben

Nach Quantenphysik:

Entfernt man Raum, Zeit und Materie - dann fluktuieren Quanten. Sie "klopfen an der Pforte zur Existenz". Darum sei der Begriff "Nichts" genau genommen inkorrekt.

Diese Quanten "wurden im Casimir-Effekt belegt", sie "seien also keine Fiktion".

Und dann kam es zum Symmetriebruch, das sei in der Quantenphysik gängig. Darum meint manch Quantenphysiker "es musste einfach etwas entstehen, das war unvermeidlich".


DandyPiecemaker  20.03.2023, 22:50
Entfernt man Raum, Zeit und Materie - dann fluktuieren Quanten.

Mooooment!

Auch Quanten brauchen einen Raum, da sie eine Größe haben. Es gibt die Planck-Länge, es gibt eine Planck-Fläche, es gibt ein Planck-Volumen (Raum) und es gibt die Planck-Zeit.

Die Bedeutung der Planck-Einheiten liegt zum einen darin, dass die Planck-Einheiten minimale Grenzen (z. B. für Länge und Zeit) markieren.

Wie groß sind die Quanten?

In der Physik sind Quanten die allerkleinste Einheit, die man nicht weiter teilen kann. Das Wort kommt aus dem Lateinischen von "quantum", das heißt übersetzt: "wie groß" oder "wie viel". Physiker nannten diese allerkleinsten physikalischen Einheiten auch schon Quanten, als sie noch gar nicht entdeckt waren.

Ergo:

Ohne Raum, Zeit und Materie gibt es auch keine Quanten!

Also auch keine Quantenfluktuation!

Sturmtaucher2  21.03.2023, 09:05
@DandyPiecemaker
Auch Quanten brauchen einen Raum

Daher kam es zum Urknall, als sich mal ein Teilchen und Antiteilchen nicht gegenseitig auslöschten, denn dieses brauchte Raum.

Wäre die Quantentheorie so einfach zu widerlegen, wäre sie schön längst ad acta gelegt.

Du scheinst zu glauben, noch kein Physiker kam je auf den Gedanken "Huch! Geht ja gar nicht! Die brauchen ja Raum!"

Aber natürlich steht es dir frei, den Physikern deinen Einwand mitzuteilen, so funktioniert Wissenschaft. Wenn da etwas nicht passt, werden nicht nur Thesen und Hypothesen, sondern sogar Theorien verworfen.

DandyPiecemaker  21.03.2023, 17:53
@Sturmtaucher2
Daher kam es zum Urknall, als sich mal ein Teilchen und Antiteilchen nicht gegenseitig auslöschten, denn dieses brauchte Raum.

Ach - und wo kamen diese Teilchen/Antiteilchen her? Zumindest die Teilchen sind Materie und brauchen daher Raum. Den soll es aber - ebenso wie die Zeit - VOR dem Urknall nicht gegeben haben. Wie sind also diese Teilchen/Antiteilchen von NACH dem Urknall VOR den Urknall gekommen, um diesen aus zu lösen? Haben die einen "Zeitsprung" gemacht - oder wie?

Wäre die Quantentheorie so einfach zu widerlegen, wäre sie schön längst ad acta gelegt.

Ich will sie nicht widerlegen, ich will sie verstehen. Das kann ich aber nicht, da ich da einen Widerspruch sehe.

Du scheinst zu glauben, noch kein Physiker kam je auf den Gedanken "Huch! Geht ja gar nicht! Die brauchen ja Raum!"

Nein. Aber "kein Physiker kam je auf den Gedanken", mir das so zu erklären, dass ich darin keinen Widerspruch sehe.

Sturmtaucher2  21.03.2023, 20:05
@DandyPiecemaker
Ach - und wo kamen diese Teilchen/Antiteilchen her?

Sie "springen in die Existenz" wurde es mal genannt. Ausser natürlich, sie löschen sich direkt aus.

Dieses Fluktuieren könnte man so wie ich das sehe als den "Grundzustand" bezeichnen, dass was laut Quantenphysikern auch dann ist, wenn man besagten Raum und Zeit und Materie nicht hat.

"Aus Nichts entsteht immer Etwas, darum bezeichnen wir das Nichts auch als instabil" oder so ähnlich lautet eine Aussage.

Wie sind also diese Teilchen/Antiteilchen von NACH dem Urknall VOR den Urknall gekommen, um diesen aus zu lösen? Haben die einen "Zeitsprung" gemacht - oder wie?

Die Aussagen dazu die ich bisher gelesen habe, betonen immer wieder, dass diese Mechaniken sich dabei auf die Abwesenheit von Zeit beziehen und na klar, dass das schwer zu verstehen sei, aber quantenmechanisch richtig und erklärbar ist.

Diese Quanten fluktuierten "davor" auch wenn zeitliche Angaben hier überhaupt keine Rolle spielen, aber auch danach bis heute noch. Das sei kein Zustand der an das Universum gebunden sei - oder so ähnlich hieß es.

Wie schon gesagt, wäre die Widerlegung so simpel, dann wäre es bereits widerlegt.

Aber stattdessen scheint dieses Modell mit allen aktuellen Erkenntnissen vereinbar zu sein, immerhin wurde es zur Theorie erhoben und es wird immer wieder betont, dass es nicht nur plausibel ist - sondern von allen Modellen sogar das wahrscheinlichste.

Ich will sie nicht widerlegen, ich will sie verstehen. Das kann ich aber nicht, da ich da einen Widerspruch sehe.

Ah.

Dann wäre vielleicht eine Korrespondenz zu einem Quantenphysiker bzw einer sich damit beschäftigenden Institution angebracht.

Ich habe mal versucht, mich da auf eigene Faust da einzulesen - ohne massive Vorkenntnisse in diversen Physikalischen Gesetzen und deren Grundlagen.... keine Chance.

Daher halte ich mich an "Zusammenfassungen" in denen Aussagen wie die hier wiedergegebenen geäussert werden.

Gott hat uns und das Universum meiner Ansicht nach geschaffen. Ich bin Christ.

Ich glaube, dass diese Welt durchdacht und geplant wurde, ich glaube nicht, dass die Erde "einfach so" entstanden ist. Auch gibt es die Meinung, dass für den Urknall ein Eingreifen von Gott nötig ist.

Wenn Du mehr wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar.


opendoor345  25.04.2022, 11:55

Das mit der Vereinbarkeit der katholischen Kirche mit der Evolutionstheorie, mag sein, ich halte es für unmöglich. Die Leute schauen zurück. Die Frage lautet, wohin entwickelt sich die Evolutionstheorie?