Von Western (Trail Riding) ins Englisch Reiten (Dressur) wechseln?

4 Antworten

Komisch. Wir haben eine Westernreitlehrerin im Stall. Wenn die unterrichtet, sehe ich keinen Unterschied zu den (gute) FN Reitlehrern, die auf E/ A Niveau lehren. Sie lässt ihre Schüler ebenfalls mit anstehenden Zügeln reiten, weil sie sagt, dass ein Westernpferd das Laufen am durchhängenden Zügel erst lernen muss. Es muss nämlich lernen, in Selbsthaltung zu laufen, damit es nicht auf der Vorhand herumlatscht. Und in Selbsthaltung laufen, kann auch ein Quarterhorse nicht auf Anhieb.

Ich habe eine BEkannte, erfolgreiche Westernreiterin - Trail und Horsemanship - die in NRW durchaus erfolgreich auf Turnieren ist. Unterricht nimmt sie bei meiner RL (Goldenes RA), weil sie sich von ihr erwartet, dass die fliegenden Wechsel ihres Pferdes besser werden. Meine RL hatte mal ihren eigenen Trainer mitgebracht, weil der so neugierig auf diese Westernreiterin war und ihr gerne mal eine Stunde gegeben hätte. Ich habe die Stunde gesehen und konnte keinen Unterschied zum UNterrichten meiner RL feststellen. Er war auch überrascht, wie ähnlich sich beide Reitweisen sind. Letztlich sind die Ziele doch dieselben: das Pferd soll von hinten nach vorne gehen, das Pferd soll über den Rücken gehen, das Pferd soll nicht auf der Vorhand latschen.

Lass das Vergleichen, sondern lerne Reiten ganz von vorne, als hättest du noch nie auf einem Pferd gesessen. Vergiß erst mal alles, was du bisher konntest. Es ist, als würdest du eine zweite Fremdsprache lernen. Da kämst du ja auch noch auf die Idee, englische und französische Grammatik miteinander zu vergleichen, um dich darüber zu beklagen, dass die eine oder die andere Aussprache lieber sei. So, wie du für jede Sparache den Mund zum Reden brauchst, hast du in jedem Sattel den Hintern zum Sitzen, und das Pferd hat 4 Beine - lass dich einfach auf das neue ein, oder lass es ganz. Schau nach vorne und versuche, „die andere Sprache“ beiseite zu lassen.

Irgendwie passt da einiges nicht.

Ein Westernsattel hat genauso eine vernünftige Bügellänge wie ein Dressursattel - genauso wie weder die Zügel einfach locker sind im Westernreiten und aber beim Dressurreiten auch nicht "eng" oder voll auf Anschlag.

Die Bügellänge ist also nicht besonders anders und die Zügellänge individuell, aber nie "eng".

Suche dir ggf. eine bessere Reitschule.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Eigentlich sollte es genau die von dir genannten Unterschiede gar nicht geben.

Man hat beim Western reiten nicht ewig lange Bügel, das Bein liegt genauso wie im Dressursattel.

Man reitet weder mit weggeworfenen Zügeln Western noch mit angezurrten Dressur. Was der Westernzügel schwerer ist, darf er länger sein, sodass es sich nach gleich viel anfühlt.

Man treibt auch in der klassischen Dressur, um etwas zu erreichen und hört auf, wenn man es erreicht hat. Exakt wie beim Western reiten.

Trifft man auf Lehrer, die eine Reitweise als Alibi für das vorschieben, was sie nicht können, sind da plötzlich Unterschiede. Die wären für mich Anlass zum Trainerwechsel. Offensichtlich hattest du bei beiden Reitweisen solche.