Reagiert ein Pferd, welches nur Western geritten wurde auch auf "englische" Hilfen?
Also kann ein "englischer" Reiter, welcher noch nie Western geritten ist, ein Westernpferd ohne hilfe eines Westernreiters/trainers korrekt reiten?
8 Antworten
Nein. Zum einen ist ein Reiter, der meint auf den Trainer verzichten zu können, einfach nur dumm und überschätzt sich maßlos.
Zum anderen kann man die beiden Reitweisen nur in wenigen Bereichen miteinander vergleichen. Das Westernpferd wird gezielt darauf ausgebildet, alleine zu arbeiten, da der ursprüngliche Cowboy sich einfach um andere Dinge kümmern musste, als dem Pferd durch Hilfen zu erklären, was es tun soll.
In allen anderen, jedenfalls den mir bekannten, Reitweisen muss das Pferd nicht alleine arbeiten, sondern wird durch Hilfen geführt.
Naja, in jeder Arbeitsreitweise müssen die Pferde auch selbständig mitarbeiten. Eigentlich ist der Satz falsch herum formuliert... nur bei der FN Reitlehre wird durch Missverständnisse das Dauertreiben und ständige Paraden geben gelehrt. Alles andere sind Arbeitsreitweisen.
Genau deswegen schrieb ich in den mir bekannten Reitweisen. Ich selbst kenne mich in den Arbeitsreitweisen schlicht zu wenig aus, als dass ich da alle aufzählen oder detailreicher beschreiben könnte
Was die ursprüngliche Art der FN war und wie sehr sie sich ins Negative entwickelt hat, will ich auch gar nicht abstreiten. Eigentlich sollte ein Dressurpferd z.b. nicht ständig getrieben und dazu pariert werden. Die Hilfen sollten eigentlich am Bein, sowie in der Hand so fein sein, dass sie nicht sichtbar sind. Das Pferd sollte überwiegend über das Kreuz des Reiters geführt werden. Das Bein, sowie die Hand sollten eine feine, elastische Verbindung zum Pferd halten. Leider gerät das immer mehr in Vergessenheit.
Die Basis sollte schon gleich sein bei beiden.
Ein guter (!!!) Englischreiten braucht vll 5 Minuten zum Eingewöhnen auf dem Westernpferd. Das sind dann aber auch die Reiter, die eh nicht schieben, nicht dauerhaft treiben und fein in der Hand sind.
Lenkung bleibt gleich, denn die Hüfte vom Reiter dreht sich ja nicht anders dadurch.
Gas und Bremse ist auch recht gleich, auch beim Englischreiten sollte nicht dauerhaft getrieben werden und durchparieren sollte auch hier fein über die Atmung funktionieren.
Reitet man also sowieso fein und korrekt, kein Problem.
Schiebt man, treibt dauerhaft und blockiert sowieso das Pferd, wird das eher schief gehen.
Pauschal kann man das also nicht beantworten.
@Pferdelillyich trotz damals schon langjähriger Reiterfahrung (war allerdings nur auf gutem E Dressur Niveau) nicht so recht von A nach B gekommen und Bremse und Gas waren auch irgendwie am falschen Platz
Das ist komplett falsch!
Entweder bist du kein guter Englischreiter oder deine langjährige Reiterfahrung entpuppt sich als Irrglaube.
Ich bin seit meiner Kindheit in der klassischen Reitweise sehr lang unterrichtet worden und habe sie auch meinen drei Töchtern weiter gegeben.
Aber leider erlitt ich vor 15 Jahren einen schweren Reitunfall der mich zum Umsatteln im wahrsten Sinne des Wortes veranlasste, da ich nur noch einen Arm und ein funktionierendes Bein zum Reiten einsetzen kann.
Die feinen Hilfen sind letztendlich nicht so sehr unterschiedlich und jedes Pferd stellt sich auf seinen Reiter ein. Das Gas und Bremse anders sind stimmt, denn wir Westernreiter kommunizieren viel ca.75% mit der Stimme und den Gewichtshilfen.
Die Zügel kommen nur sehr sehr fein dosiert zum Einsatz, was in der klassischen Reitweise auf zu viel benutzt wird.
Dann brauchen wir natürlich keine Gerte, da unsere Pferde entspannt am langen Zügel laufen.
@johanna202
Wenn Du deine erlernten Hilfen feiner dosiert und die Paraden am Zügel, was dem Pferd in den Maulspalten sehr unangenehm ist, weglässt und Du zuerst das Vertrauen deines Pferdes vom Boden aus erwirbst (höre deinem Pferd stets zu), dann kannst du auch ein Westernpferd, nun ja korrekt?aber auf jeden Fall reiten.
Ich als Englischreiter durfte mal das Westernpferd einer Bekannten reiten. Also ohne ihre Anleitung bin ich trotz damals schon langjähriger Reiterfahrung (war allerdings nur auf gutem E Dressur Niveau) nicht so recht von A nach B gekommen und Bremse und Gas waren auch irgendwie am falschen Platz :D Nach 20 minütigem Unterricht hat es dann so einigermaßen geklappt aber von "korrekt reiten" war da noch lange nicht die Rede. Also meiner Erfahrung nach nicht möglich.
Nein. Das versuche ich seit einem Jahr.
Englischreiter haben immer die Tendenz viel zuviel Hand und massiv Bein reinzubringen. Das Westernpferd ist aber eher Impulsmässig unterwegs. Ohne Trainer richtig reiten......daran glaube ich nicht. Nur Zügel wegschmeissen ist leider kein Westernreiten
Nachtrag...ich hatte mal in grauer Vorzeit sogar 1 Jahr Westernunterricht. Also bin ich etwas weiter als die Theorie aus dem Buch. Und ich bin kaum in der Lage simple Aufwärmübungen sauber zu reiten