verstehen sich unterschiedliche Pferderassen untereinander?

12 Antworten

Das sich "verstehen" ist üblicherweise kein Problem. Aber das unterschiedliche Futterbedürfnis manchmal schon.

Wir hatten in meinem alten Stall eine große Herde (ca. 40 Pferde) zusammen und dabei alles vom Shetty bis zum Noriker. Das ging aber nur gut, weil es einen sehr großzügigen Offenstall, zwei Liegehallen, zwei Wasserstellen und instesamt 6 Futterstellen gab. Plus noch einer kleinen Nebenalle in die nur die kleineren Pferde unter 1,30 rein konnten in der es nochmal Futter und Wasser gab.

Und dann natürlich auch noch Koppelgang je nach Witterung.

Man musste immer viel Zeit mitbringen weil man sein Pferd oft nicht gleich finden konnte.

In meinem aktuellen Stall mit nur 8 Pferden pro Gruppe gibts wesentlich mehr Verletzungen, auch wenn wir dort auch den Platz großzügig bemessen haben.


littlelucy03 
Beitragsersteller
 07.05.2021, 10:06

Das ist ja cool, hab ich noch nie gehört dass es sowas gibt :)
Wie groß war denn das alles insgesamt dass da 40 Pferde Platz hatten?

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MaryLynn87  07.05.2021, 10:17
@littlelucy03

Boa, ich bin ganz schlecht darin so Flächen zu schätzen und ich hab nie gefragt.

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littlelucy03 
Beitragsersteller
 07.05.2021, 10:26
@MaryLynn87

okay ist ja kein problem, ich bin auch voll schlecht darin flächen zu schätzen xD

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Nicht unbedingt rasseabhängig, aber es gibt Rassen, die eher harmonieren, auch von den Haltungsbedürfnissen.

Was ich als schwierig empfinde und das ist lediglich meine persönliche Erfahrung: Island Pferde.
Wenn ein Isi lange in einer Isi-Herde aufgewachsen ist und dann in eine gemischte Herde (Rasse) kommt, habe ich zumindest meine Erfahrungen damit gemacht, dass der Isi seeeehr schwer zu integrieren war. Ist keine wissenschaftliche Meinung, nur meine persönliche Erfahrung (falls die Reiter-Polizei mich gleich in den Kommentaren anmachen möchte).

Ich mag gut gemischte Herden, wenn der Bedarf passt. Also zB alles was eher aus den Kargland-Regionen kommt und nicht so viel Koppelzeit bekommen dürfen.

Oder eben Rassen, die vom Charakter und vom Körper her gut zusammenpassen. Aber auch bunt gemischt, wenn es an den Bedarf der Tiere angepasst ist, ist toll!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe drei eigene Pferde, mehrere Zertifikate und Kurse

ja. das tun sie. Obwohl ich zugebe, dass meine Araberstute und das bayrische Kaltblut in unserem Stall sich nicht ausstehen können. (gott sei Dank stehen sie nicht zusammen, da er ein Wallach ist und bei uns Stuten und Wallache getrennt sind). Sie findet ihn doof, aber bekommt richtige Wutanfälle, wenn er sie sieht. Die beiden kann man nicht nebeneinander am Putzplatz festbinden.

Wichtiger bei der Zusammenstellung der Herde ist, ob sie futtermäßig zusammenpassen. Ein dürres, schwerfuttriges Pferd und ein rundliches, sehr leichtfuttriges Pferd passen futtermäßig nicht zusammen. Jedenfalls nicht im Offenstall. Das schwerfuttrige Pferd kann/sollte Heu ad lib. haben, das dickliche leichttfuttrige Pferd würde das auf die Dauer nicht aushalten. Es geht nur dann, wenn der Dürre der Chef ist und die Dicke ihm nichts wegfressen kann.


littlelucy03 
Beitragsersteller
 07.05.2021, 07:43

Ja das stimmt. Aber wenn die Pferde zum Beispiel jeder eine Box hat, dann kann ja jedes Pferd selbst sein eigenes Futter bekommen.

Bzw. das bei meiner RB ist zwar ein Offenstall, aber die Pferde bekommen dennoch jeder sein eigenes Zusatzfutter neben Heu und Gras, was alle gleich bekommen.
Jedes Pferd bekommt täglich (dazu wird es raus geholt und herausen angehängt) sein eigenes Zusatzfutter. Ob Heuflakes, Mash, Kraftmüsli, etc. is da für jedes Pferd individuell angepasst.
Aber es bekommen alle das Futter von Fixkraft, ist eine super Marke ohne Chemie.

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Ist nur eine kleine Herde, da klappt das meistens mit unterschiedlichen Rassen ganz gut. Problem sind da eher die oft unterschiedlichen Futterverwerter. Es kommt auch immer drauf an, wie konstant die Herde ist, also viel oder wenig Wechsel, wie ist das Platzangebot, gibt es Beschäftigungsanreize, werden die Pferde ausgelastet, etc pp.

In größeren Herden gibt es mit verschiedenen Rassen doch öfter Themen, gerade auch, wenn groß u. klein zusammengestellt werden ist das uU auch für die Kleineren ein ziemliches Verletzungsrisiko.

Isländer zB sind gerade wenn es mehrere sind, besser unter sich aufgehoben, die können ganz ordentlich aufmischen u. das tun so einige von ihnen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Jain.

In gewissen Bahnen klappt es gut, in echten großen Herden, findet sich oft Rasse und oder Farbe zusammen.

Mangels Auswahl, bleibt hier nur "vertragen".

Es gibt schon einige Studien darüber. Uniform zu sein hat für die Herde nur Vorteile. Es macht Beutegreifern schwerer ein Tier zu selektieren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut