verschiedene martingals?

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Ursprünglich ist das Martingal dazu gedacht, die Zügel bei einem Reitersturz am Pferd zu halten, sodass es sich nicht reintreten kann.

Das geschlossene hält die Zügel zusammen und dadurch dichter am Pferd, daher heißts auch irisches Martingal (da werden gern Jagden geritten) oder Rennmartingal (da segelt auch gern mal wer). Alleine für diesen Zweck war es eigentlich gedacht.

Das offene hat den Lederfleck dazwischen nicht, da kann es dann durchaus passieren, dass die einzelnen Strippen so weit weg kippen, dass sich das Pferd doch noch in den Zügel steigt. Also hat das offene leider wirklich nur die einzige Aufgabe, das Pferd daran zu hindern den Kopf hochzureißen. Was ja eigentlich ein deutliches Zeichen für den Reiter sein sollte, dass er grade jetzt in diesem Moment nicht so mit dem Pferd umgeht, wie es das leicht verstehen kann. Statt die Ursache abzustellen, wird eben das Symptom zu kaschieren versucht. Funktioniert nicht, aber wenigstens tut sich das Pferd dann nur mehr selber weh.

Da Martingale heutzutage leider auch oft deutlich zu kurz verschnallt werden und schon bei leichtem Kopfheben des Pferdes einen Knick in den Zügel machen, ist da das irische fast noch bedenklicher - das zieht das Pferd noch tiefer runter als das offene.


Punkgirl512  18.07.2013, 14:49

Hinzu kommt, dass man durch die Ringe des Martingals auch dem Pferd eine bessere Anlehnung bieten kann - ich z.B. habe sehr oft einen springenden Zügel. Diesen Fehler bin ich am beheben, reite auch zur Zeit mit Martingal. Durch die Ringe kommt das Zügelspringen nicht so arg an.

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Baroque  18.07.2013, 15:02
@Punkgirl512

hm ..., das hat schon einen wahren Kern, aber sollte mehr erklärt werden, find ich: Durch das Gewicht des Martingalrings mit dem Leder dran ist das Zügelgewicht etwas größer, schon wenn man nur auf Zügelgewicht arbeitet.

ABER: man sollte auch dran denken, dass man eben eine Wirkungsrichtung dieser Gewichtskomponente hat, die eher unglücklich ist. Hm, was tun? Auch schwerere Zügel lösen das Problem nicht, weil die Gewichtskraft nunmal eher nicht nach oben wirkt bzw. in richtung Maulspalte. Hilft wohl doch nur üben?

Was ich beim geschlossenen noch einwenden würde: Mal deutlich zur Seite zeigen fällt damit flach. Das könnte man im Einzelfall ja auch mal sanft machen, auch wenn es natürlich keine "Normhilfe" ist.

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Punkgirl512  18.07.2013, 15:54
@Baroque

Üben sowieso, aber übergangsweise das Martingal drauf haben, damit das Pferd schonmal nicht mehr so stark den springenden Zügel hat, finde ich hierbei dem Pferd gegenüber nur fair.

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Aristella  05.08.2013, 17:30

Danke für den Stern :)

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moin.

ein martingal ist tatsächlich NUR dazu gedacht zu verhindern, dass das pferd in die zügel tritt ( ob der reiter dabei abgestiegen ist oder die zügel verliert ist unerheblich ).

in dem moment, wo das martingal die zügellinie unterbricht ( und die geht idealerweise in der englischen reitweise immer direkt vom zügelanschnallpunkt zur hand ) ist es zu kurz verschnallt.

wer ein martingal anschnallt, um dem pferd den kopf unten zu halten oder mehr gewicht auf den lockeren zügel zu bringen, hat erstens den fehler gemacht, dass er nicht weiss, wozu das martingal gut ist- und kann zweitens nicht reiten, weil sein pferd den kopf hochreisst ( was ein korrekt ausgebiletes pferd nicht tut, weil der hals auch wenn er korrekt getragen wird, locker bleibt- warum sollte es ihn hochreissen? ursache für kopf hochreisssen ist meist eine zu harte hand, der sich das pferd entziehen will, oder probleme im rücken .

mehr gewicht auf dem zügel macht auch keinen sinn- das desensibilisert das pferd im maul und bringt mehr zug nach unten richtung kinnlade statt in richtung sensibler maulspalte.

eine korrekte parade ist unsichtbar- weil der weg, den der zügel verkürzt wird so minimal ist ( wenn du in der faust den kleinen finger zudrückst, kommt der ringfinger automatisch ein paar millimeter mit- DAS ist ausreichend ! )

in der wirkungsweise sind das offene und das geschlossene gleich- wobei das geschlossene noch mehr sicherheit bietet.

ich habe mein lebtag noch nie ein martingal gebraucht, weil- ich nur mit pferden ins gelände gehe, bei denen ich mir sicher bin, dass ich oben bleibe- und beim springen lieber einen sprung im anreiten abbreche, bevor ich das pferd so unpassend anreite, dass gefahr besteht, dass es sich in den stangen verheddert.

klar bin auch ich oft genug abgestiegen- aber die zügel musste ich noch nie loslassen- und ich reite ein paar jahre, habe junge pferd ein- und angeritten, habe jagden geritten und das ein oder andere military- also gelegenheit wäre genug gewesen verwendung für ein martingal zu haben...

also ein martingal ist dazu da, dass das Pferd den kopf nicht hochreißen kann. Ich reite meine Stute auch damit. Ich glaube ein geschlossenes martingal ist fürs springen besser, weil es mit seinen beinen nicht hängen bleiben kann. (denke ich jedenfalls ;) ) ich hoffe ich konnte dir bissl weiterhelfen lg