Vermieter hat bewusst zu niedrige nebenkosten angegeben - hohe nachzahlung?
Wir haben diese woche die abrechnung für unsere alte wohnung bekommen. Laut dieser sollen wir fast 500€ Nachzahlen. Bei genauem hinschauen haben wir gesehen, dass die Nebenkosten (ohne strom) 140€ Jeden monat kosteten. Wir haben jeden Monat aber nur 100€ bezahlt, so wie es eben im mietvertrag geregelt war. Nun sind das genau 40€ jeden Monat zu wenig gewesen, was wir aber nicht wissen konnten. Der vermieter allerdings schon, weil es in der abrechnung von 2019 schon steht. (Wir wohnen erst seit ende 2019 dort) Dementsprechend musste er eigentlich die nebenkosten vorauszahlungen erhöhen, was er aber nicht tat. Naja und jetzt stehen wir da. Ich sehe es nicht ein, etwas zu zahlen, was nicht meine schuld ist und wo der vermieter genau wusste, dass es am ende so kommen wird. Aber da ist ja aussage gegen aussage bei ihm.
anscheinend sollte die wohnung mit dem günstigen preis attraktiver ausschauen..
was kann ich nun tun? Ich weiß nicht, ob es sich lohnt für den anwalt nochmal geld auszugeben und dann vielleicht doch zu verlieren...
kennt sich hier jemand mit sowelchen dingen aus?
vielen dank im voraus!
12 Antworten
Und der Mieter hat bewusst zu wenig bezahlt, warum?
Woher soll ein Vermieter Deinen Aufwand kennen, den kennst eigentlich nur Du aus der bisherigen Wohnung.
Zudem fehlen im Winter die Vorauszahlungen vom Sommer für Wärme, wurde das etwa vom Mieter auch nicht berücksichtigt?
Wir sind Ende 2019 eingezogen, das ist für mich nicht Sommer.
Und festlegen, Mietvertrag ist keine Einbahnstraße, beide Vertragsparteien vereinbaren etwas, müssen sie sogar, so der BGH.
Ich füchte, wegen Hinweis auf Wirtschaftsplan, das gar keine Wohnung angmietet wurde, sondern eine Eigentumswohnung.
Vllt hilft das weiter:
https://www.nebenkostenabrechnung.com/nebenkosten-hoeher-als-im-mietvertrag/
Das ist jedenfalls dann so, wenn man als Vermieter dem Mieter bei Abschluss des Mietvertrages bewusst eine falsche und zu niedrige Höhe der Nebenkosten zusichert (BGH, Urteil vom 11. Februar 2004, Az.: VIII ZR 195/03). So zum Beispiel in dem Fall, dass der Vermieter bei einer Wohnungsanzeige eine unrealistische Höhe der Nebenkosten angibt, um seine Chancen zu erhöhen schnell einen Mieter zu finden
Strom, den meldest selbst bei deinem Versorger an, nicht Bestandteil der Nebenkosten, oder ist das so vertraglich vereinbart?
Dementsprechend musste er eigentlich die nebenkosten vorauszahlungen erhöhen, was er aber nicht tat
sorry, das muss er nicht.
Ich sehe es nicht ein, etwas zu zahlen, was nicht meine schuld
aber verbraucht hast es, also darfst das zahlen.
Wir wohnen erst seit ende 2019 dort
Nebenkosten können NUR für 2019 entstehen, das kann nicht viel sein. viell. 1 oder 2 Monate
Dadurch dass du es erst jetzt bezahlen musst, konntest du es zu Zinsen anlegen und du hast einen Inflationsgewinn. Die Nachzahlung ist für dich nur vorteilhaft gegenüber der monatlichen Direktzahlung.
Ja klar, bei der aktuellen Zinzlage hätte man da bei 40€/Monat bestimmt einen Cent Zinsen erhalten und könnte nun wochelang rauschende Ballnächte feiern.
Eher nicht: https://www.tagesgeldvergleich.net/tagesgeldvergleich/sparbuch.html#rechnermaske
1,4% Festgeld zzgl. 2% Inflation sind für dich ein Gewinn von
500€ * 0,5 * (1,4+2)/100 = 8,5€
Setze für Festgeld und Inflation etwas andere Zahlen ein und du landest bei 4-5€
Alles schön und gut wqenn du irgendwo aktuell für festgeld auf 6 oder 12 Monte soviel kriegen solltest. Aber das setzt vorraus, dass du mit einer dermaßen hohen Nachzahlung rechnest. Wer macht das schon wenn er neu in eine Wohnung einzieht? Da gehen die 40€ doch eher im Monatsbudget unter. Daher ist die Nachzahlung in dieser Höhe kein Vorteil wie du darzustellen versuchst.
wenn er dafür rechnungen hat die er selbst bezahlen musste wegen eures verbrauchs, dann müsst ihr die wohl erstatten
ihr hättet beim einzug den energieausweis verlangen können und damit ausrechnen was das für wärmeerzeugungskosten werden bei eurer nutzung
andere machens höher und zahlen dann zurück ... aber das würde ja bedeuten, dass er ein jahr sowas wie nen kredit kostenlos von den mietern bekam. also besser ist es andersrum, so dass ihr einen kredit bei ihm habt, den ihr halt nach 1 jahr ohne zinsen zahlen müsst
Und in dieser Lügemmelddung stehen der Verbrauch der jetzigen Mieter wirklich schon drin?
Die heizung wird bei uns pauschal abgerechnet und fällt in der abrechnung nicht ins gewicht. Es sind eher so sachen wie treppenhaus reinigung, grundsteuer, hausmeister, die ins gewicht fallen.
und wie kann es sein dass er dann bei fixen kosten weniger verlangt ... das ist ja dann quatsch
Das ist ja genau das worum es geht, wir verstehen auch nicht wieso er das getan hat. Das hätte man ja die ganze zeit wissen müssen..
aber ihr doch auch vorher ... stand ja aufgeführt drin, oder ? was ihr beim Anwalt erreichen könnt ist, dass evtl. einige Leistungen zu hoch abgerechnet sind. Z.B. die gleiche Leistung auf mehrere Mietpartien voll berechnet owohl sie geteilt werden müssten.
oder aber Vetterleswirtschaft. Also Arbeiten extra an befreundete Unternehmen teuer gegeben, und die Mieter zahlen die Zeche. --- obwohl andere Unternehmen das wesentlich günstiger anbieten.
Ich kenne keine Vermieter von Wohnungen, die für Mieter einen Wirtschaftsplan aufstellen, wozu?
Und so lange es keine Rechnungen gibt, gibt es eigentlich auch keine BK-Abrechnung, wie auch?
Beispiel: Jeder zahlt für die Wartung der Satelittenanlage einen Betrag der auch mit Rechnung nachgewiesen wird. Aber die Anlage ist für mehrere Mietpartien. Jede Partie zahlt so als würde sie alleine Nutzen.
Weil der Vermieter die Höhe der Betriebskostenvorauszahlung festlegt.
Äh? Wie meinst du das? Nebenkosten zahlt man üblicherweise nach Wohnfläche oder Personen. Das weiss der Vermieter alles vorher. Nur wenige punkte auf der Nebenkostenabrechnung können überhaupt nur nach Verbrauch abgerechnet werden wobei viele Wohnungen da auch keine Messeinrichtungen haben (Wasseruhr, Müll).
Man zahlt das ganze Jahr über die monatliche Heizkostenpauschale. Eine Nebenkostenabrechnung umfasst im allgemeinen 12 Monate. Daher versteh ich auch diesen Einwand nicht.