Verhalten als Soldat in der Öffentlichkeit?
Ich bin erst seit 2 Monaten in der Bundeswehr und bin noch nicht Vertraut mit manchen Situationen in der Öffentlichkeit. Natürlich hatten wir viel Unterricht über unser Auftreten und unsere Einsatzbereitschaft in der Öffentlichkeit aber es gibt noch einige Situationen, die verhäuft vorkommen und es mir unangenehm ist meine Vorgesetzen zu Fragen.
Zum einen passiert es oft das manche Menschen( ü30-40 Deutsche Männer) zunehmend passiv aggressiv auf mich reagieren oder in meiner Gegenwart.
Erst vor kurzem ist vorgefallen dass, ein Mann sich über dreckige Toiletten im ICE beschwerte. Laut seiner Aussage sind zu viele Flüchtlinge Abgeschoben worden um die drecksarbeit zu erledigen etc. Ich habe auch einen Migrationshintergrund und ich bin Soldat.
Zu seiner Abwertenden Haltung anderen Menschen gegenüber habe ich, ihn nicht belehrt da, es seine freie Meinung ist die er Lautstark vertritt, doch wenn ich mit Uniform unterwegs bin dann, versuche ich mich zu 100% Soldatisch zu verhalten.
Habe ich richtig gehandelt dass, ich nichts gesagt habe?
Außerdem höre ich oft ein "Danke" "Danke für deinen Dienst" oder Zivile Grüßen mir und werden Aggresiv wenn, ich nicht zurück Grüße, was macht man in so einer Situation???
9 Antworten
Es macht keinen Sinn, Diskussionen mit Meckerfritzen anzufangen. Jemand, der sich deutlich äußert, hat i.d.R. kein Interesse an einer argumentativen Diskussion inkl. Revision seiner Meinung. Sondern der will seinen Senf loswerden und damit hat es sich.
Belehren ist erst recht falsch ;) Mit so einem Ansatz wirst du nur die Reaktion hervorrufen, dass du doch eh überheblich und blöd bist.
Wenn sich ein Zivilist sachlich beschwert dass du nicht zurückgrüßt, wird er die Grußrichtlinien nicht kennen. Je nachdem wie du gerade in Stimmung bist, kannst du akzeptieren dass er da einem Missverständnis aufsitzt oder dieses aufklären.
Auch wenn du Uniform trägst, hast du an und für sich in der Öffentlichkeit seltens Zuständigkeit. Insofern solltest du dich, denke ich, vorrangig nicht anders verhalten, als ein Zivilist.
Was deine Uniform allerdings ausstrahlt ist eine gewisse Neutralität. Sprich, was du tendenziell eher damit machen könntest, wäre Streitschlichtung.
Auch kennzeichnet sie dich als Staatsdiener. Staatsdiener sind auch Volksdiener, sprich, man wird vermutlich von dir eher erwarten, dass du anderen Menschen in Alltagssituationen hilfst (beispielsweise alten Menschen).
Was die Situation mit dem Ausländerfeind angeht, hätte ich den Idioten auch erst mal ignoriert. Was gesagt hätte ich, wenn er das penetrant und lautstark weiter macht oder Leute angeht oder dergleichen (ihn bitten dies zu unterlassen, andernfalls würdest du das Zugpersonal verständigen oder so etwas).
Wenn dir jemand für deinen Dienst dankt (auch egal, ob das jetzt ernst gemeint ist oder nicht), dann solltest du natürlich darauf möglichst freundlich reagieren, sofern du es bemerkst.
Da kommt dir nicht mehr Verantwortung entgegen als jedem anderem Menschen auch, wenn man gegrüßt wird, dann grüßt man möglichst zurück.
Was passiv aggressive Personen angeht: Die würde ich möglichst höflich behandeln, auch wenn sie dir gegenüber nicht höflich sind. Ansonsten vielleicht etwas wachsamer da sein, denn wenn die passiv aggressiv gegenüber dir werden, dann vielleicht auch aktiv (insbesondere wenn Alkohol im Spiel ist).
Zum einen passiert es oft das manche Menschen( ü30-40 Deutsche Männer) zunehmend passiv aggressiv auf mich reagieren oder in meiner Gegenwart.
Das wäre ungewöhnlich, da so mancher der betreffenden Altersgruppe selbst noch Militärdienst geleistet hat. Ich wüsste nicht warum ausgerechnet diese übermäßig aggressiv auf aktive Soldaten reagieren sollten.
Die Verhaltensweise der Soldaten werden u.a. durch das SG geregelt.
Zu seiner Abwertenden Haltung anderen Menschen gegenüber habe ich, ihn nicht belehrt da, es seine freie Meinung ist die er Lautstark vertritt,
Bezüglich der geschilderten Situation; ja, die Person vertritt eine Meinung, besonders wenn du in Uniform unterwegs bist, solltest du darauf nicht reagieren, denn das könnte tatsächlich provozieren, zudem ist es nicht deine Pflicht.
Manches sollte man einfach unkommentiert hinnehmen.
Außerdem höre ich oft ein "Danke" "Danke für deinen Dienst" oder Zivile Grüßen mir und werden Aggresiv wenn, ich nicht zurück Grüße, was macht man in so einer Situation?
Freundlich bleiben, nicht weiter darauf eingehen, Provokationen einfach ignorieren.
Vollkommen Richtig verhalten!
Als Bürger in Uniform hat man eine Vorbildfunktion und eine bbesondere Verantwortung.
Vollidioten, gibt es immer. Leider.
Bei uns in der Tankstelle jemand mit erhobenen Arm.
Was doll man dann machen?
Belehren, hat kein Sinn sonst verstrickt man sich in langfierige, unnötige Diskussion.
Nur wenn Menschen um mich Bedroht werden oder Hilfe brauchen, setze ich meine Uniform dann auch ein.
Zb die Sicherheitsstiefel.
Aber nur so, dass der Täter andere nicht mehr schädigen kann.
Ich schweife ab.
Wären Ausländer mit im Abteil oder Anwesend hätte ich sicher was gesagt.
Es gibt kein soldatentypisches Verhalten, man sollte sich einfach nur so verhalten, wie man will, dass mit einem selbst auch umgegangen wird: Freundlich, offen, kompromissbereit, seriös. Dann klappt's auch - und es bringt nichts, sich über andere aufzuregen; die lernen es dann trotzdem nicht.
In meiner Heimat fielen "Bundler" übrigens öffentlich oft sehr negativ durch ruppiges oder aggressives Verhalten. Wenn sich ein junger Mann im Aldi sonderbar aufführte wusste man bzw. konnte Gift drauf nehmen, dass er Soldat war. Sie haben sich oft wie primitive Rüpel aufgeführt und wurden entsprechend negativ rezipiert; je älter und ranghöher sie waren, umso freundlicher waren sie allerdings. Bei Polizisten war es ähnlich zu beobachten.
Ja leider fühlen sich viele Typen unbesiegbar weil sie Soldat geworden sind aber Danke für deinen Rat. Ich verhalte mich in Uniform ganz anders und ich denke auch das es gut ist.