Verbindet ihr eine konservative Einstellung automatisch mit Religiosität?


01.02.2023, 23:27

Hilfreichs können heute leider nicht mehr vergeben werden, weil das Limit erreicht wurde


01.02.2023, 23:39

und Nicht-Hilfreichs leider auch nicht

ich werde das ab 0 Uhr nachholen

Das Ergebnis basiert auf 28 Abstimmungen

nein 64%
ja 21%
etwas 14%
TheBoyWonder  01.02.2023, 23:36

Wieso die Frage?

Liebello 
Fragesteller
 01.02.2023, 23:39

wieso nicht?

TheBoyWonder  01.02.2023, 23:57

Pure Neugier. Was war der Anlass? Bist du etwa konservativ?

Liebello 
Fragesteller
 02.02.2023, 00:29

manche sagen das, ja

vielleicht weil ich fremdgehen, "offene Beziehungen" und "das biologische Geschlecht als Spektrum" Scheiße finde

12 Antworten

Ich denke schon, dass Religion immer etwas mit einer konservatien Haltung oder einer Vorliebe für Beständigkeit oder dem Wunsch danach zu tun hat. Man hält an einem sehr lange bestehenden geistigen Regelwerk der jeweiligen Religion fest und lebt über Generationen danach. Das ist konservativ.

Ich denke aber nicht, dass eine konservative Haltung immer etwas mit Religion zu tun hat. Man kann auch Werte über die Zeiten hinweg retten, die niemals an Wert eingebüßt haben und dabei nicht religiös sein.

In einer Zeit der gefühlt immer zügigeren Veränderungen entsteht auch Unsicherheit. Etwas Beständiges schafft dagegen ein Gefühl von Sicherheit.

nein

Ich sehe die Fragestellung eher umgekehrt beantwortet: Sowohl per Definition der Begriffe als auch aus meiner Erfahrung ist eine konservative (oder auch liberal-konservative) Lebenseinstellung NICHT gleichbedeutend mit Religiosität.

Allerdings tendiert ein religiöser Mensch per se eher zum Konservatismus, denn dieser Mensch will ja seine Glaubenseinstellung im Grundsatz bewahren - was vom, Ansatz einen Grundpfeiler des Konservatismus darstellt.

Woher ich das weiß:Hobby – Kommunalpolitik und Themen bis auf Landtagsebene
nein

Ich bin selbst eher konservativ, was das Politische und die Lebenshaltung angeht, aber mit Sicherheit nicht das, was man bibelfest nennt. Ich bin katholisch, aber nicht sehr kirchenaffin bzw. ich stehe der Institution Kirche nicht sehr nah und war thematisch oft mit dem sehr kritischen Schweizer Theologen Hans Küng einer Ansicht, dem der Vatikan 1979 die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen hat.

Landläufig denkt man zwar bei "konservativen Menschen" an irgendwelche altmodischen bis rückständigen CDU-Vasallen mit tiefchristlicher oder oft auch öffentlichkeitswirksam scheinchristlicher Prägung (oft eher Letzteres, ich kenne diese Typen aus meiner Heimat nur zu gut), aber das heißt nicht, dass jeder, der konservativ ist, auch so ist.

Konservativ sein - da hatte ich neulich eine nette Unterhaltung mit einer guten Bekannten, die sich als sehr konservativ bezeichnet, das sicherlich auch ist und vor Jahren aus der kath. Kirche ausgetreten ist - kann auch darin bestehen, dass man in vielerlei Hinsicht traditionelle oder althergebrachte Werte schätzt und in vielen Dingen, vielleicht was Mode oder Kunst angeht, dem eher klassischen Geschmack folgt. Es ist eine fast dogmatisch wirkende Unsitte, dass so vieles immer geradezu zwanghaft politisiert erden muss.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
nein

Ich denke, früher war das so. Religiosität gehörte zumindest nach außen zum Erscheinungsbild des Konservativen. Heute orientieren sich die großen Kirchen stärker an Werten als an Riten. Das halte ich für nicht konservativ und schreckt viele Leute ab.


Liebello 
Fragesteller
 02.02.2023, 12:27
Heute orientieren sich die großen Kirchen stärker an Werten als an Riten. Das halte ich für nicht konservativ und schreckt viele Leute ab.

ja?

ich bewerte es eher als positiv, wenn Kirchen sich modernisieren und der Lebenswirklichkeit der Menschen anpassen, also dass z.B. Schwule akzeptiert werden (natürlich sollte man dennoch bei Werten wie Treue und Ehrlichkeit bleiben!)

wer Riten liebt, ist in der katholischen Kirche nach wie vor gut aufgehoben und auch in der evangelisch-lutherischen Kirche gibt es Riten wie das Beten des Vaterunsers

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Geraldianer  02.02.2023, 17:13
@Liebello

Die meisten Gläubigen sind heute aber stark an den Inhalten interessiert. Und die sind mittlerweile kaum noch politisch konservativ. Ich denke bei Konservativen an Herrn Lindner. Der und seine Frau sind aus der Kirche ja ausgetreten. Hat aber eine kirchliche Trauung gewünscht. In der evangelischen Kirche wurde das aber eher negativ gesehen.

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nein

Man könnte sagen, dass es unter religiösen Menschen mehr konservativ denkende Personen gibt als unter liberalen.

Leute, die sich als konservativ verstehen, müssen jedoch nicht religiös sein.