Vater gestorben,was nun?

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Mein herzliches Beileid zu Deinem Verlust :'( Das ist wirklich sehr traurig, Du bist noch so jung und musst schon so etwas Schreckliches verkraften. Das Schicksal ist manchmal echt ungerecht, wie in Deinem Fall. Dein Papa hat sich offenbar leider tatsächlich totgearbeitet, weil 70 Stunden in der Woche hält kein normaler Mensch durch. Das ist unmenschlich und wenn Dein Papa nun schon sterben musste, dann versuche, daraus die Erkenntnis zu ziehen, dass man eine gute Balance im Leben braucht von Arbeit und Erholung. Gerade, wenn Du so sehr nach ihm kommst, könnte es sein, dass Du auch diesbezüglich in seine Fußstapfen treten könntest. Also achte auf Dich. 

Aber nun bist Du erstmal einfach noch jung und hast Deine vertrauteste Person verloren. Ich weiß nicht, wie Du damit umgehen sollst. Du darfst und musst natürlich traurig sein, das ist völlig normal und diese Gefühle muss man zulassen, sonst zerbricht man daran. Es wird Dich immer wieder überrollen, in allen möglichen Situationen, in denen Du Deinen Papa gefragt hättest, was er davon hält, in denen Du ihn angelächelt hättest und er Dich und so weiter. Lass Deinen Schmerz und Deine Trauer zu. So lange Du willst und kannst.

Dass Du Dich für die Zukunft in einem Konflikt mit Deiner Mama siehst, die Dich so schon nicht gut zu verstehen scheint, ist völlig verständlich. Vielleicht schafft ihr beide es, euch über Papas Tod etwas mehr anzunähern. Sie wird sich allerdings nicht mehr groß ändern, dazu ist sie zu alt. Ausschließlich leistungsorientiert zu sein, zu denken und zu handeln ist meiner Ansicht nach nicht das gelbe vom Ei. Aber auch das wirst Du nicht aus ihr rausbekommen. Sie ist wie sie ist und wenn Du nicht noch eine liebe Omi hast oder einen engen Freund oder jemandem, dem Du vertrauen kannst, ist es wohl so, dass Du erstmal allein dastehst mit Deiner Verzweiflung. Nur bist Du nicht die Einzige, der es so geht. Es gibt viele Menschen, die sich Hilfe suchen - beim Psychologen (Du bist ja nicht bekloppt, aber die kennen Möglichkeiten der Trauerbewältigung), in Gruppen in Deine Nähe oder im Internet, die sich mit Trauerarbeit beschäftigen und Hilfestellung geben können. Versuche, Dich aus dem "normalen" Leben, was sich jetzt bei Dir gerade total auf den Kopf gestellt hat, nicht allzu weit zurückzuziehen. Das macht eine Rückkehr in die Normalität dann nur schwerer.

Ich wünsche Dir, dass Du Verständnis bekommst, für diese schwere Situation - von Deiner Familie, von Deinem Umfeld, Deinen Lehrern und Freunden. Ich wünsche Dir, dass irgendwann Dein Schmerz weniger wird, dass Du weißt, im Herzen ist Dein geliebter Papa immer mit bei Dir, er wird Dich auf Deinem weiteren Weg begleiten und über Dich wachen, auch wenn er im Himmel ist. Man kann dran glauben oder nicht, ich bin aber sicher, dass die Seelen unserer verstorbenen Angehörigen, die wir geliebt haben, immer in unserer Nähe sind.

Alles Liebe für Dich ♥


SvenjaKahle 
Beitragsersteller
 20.10.2016, 21:41

Danke. Meine Großeltern sind leider alle Katastrophen,die einen betrinken sich und sie anderen ertrinken im Müll. Meine Freunde sind alle im Urlaub. Danke für deine antwort♡

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Piadora  20.10.2016, 22:46
@SvenjaKahle

Sehr schlimm. Sei froh dass du nicht so bist. Deine Freunde kommen wieder. Sei so lange stark, und dann kannst Du Dich auch mal fallen und trösten lassen. Du bist ein tapferes Mädchen. Fühl Dich fest umarmt :-*

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Liebe Svenja! das tut mir echt Leid, du bist jetzt in einer Phase deines Lebens die sehr schwer ist. Es ist auch sehr traurig das dein Vater so viel arbeiten musste, und so plötzlich verstorben ist.

Weißt du, ich hatte auch schon sehr traurige Tage, wo ich Menschen verloren habe die ich sehr liebte.

Und ich weiß wie man sich fühlt, man möchte am liebsten gar nicht mehr weiterleben, weil man keinen Sinn findet.

Es hatten damals viele Menschen versucht mich zu trösten, und es war auch ganz gut das sie alle da waren, aber ich hatte kein richtigen Trost. Weißt du wer mir geholfen hat? Gott! Er hat dich gemacht, und er kennt dich ganz genau, alle deine Gefühle, und deine Gedanken, er weiß alles!!  und liebt dich. Er hat dich so sehr geliebt das er seinen einzigen Sohn (Jesus) gab bis in den Tod, damit wir Menschen ewiges Leben haben, alle die an IHn glauben.

Und Er möchte auch dir helfen in dieser schwierigen Situation. Ich rate dir in der Bibel zu lesen, (kann man auch online lesen wenn du keine hast) und bitte Gott das Er zu dir redet und dich tröstet. Er hat es bei mir wirklich gemacht, klar war ich noch traurig, aber er gab mir wahre Frieden so das ich stark war weiterzugehen.

Jesus sagte: "Kommt her zu MIR, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch Ruhe geben."


SvenjaKahle 
Beitragsersteller
 21.10.2016, 10:14

Ich bin zwar eigentlich nicht religios,da mein vater es auch nicht war,aber ich werde es mal versuchen

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Das tut mir wirklich leid. Ich kann das nachfühlen. Auch ich habe meinen Vater verloren . Da war ich allerdings schon etwas älter als du was die Sache nicht einfacher macht. Auch ich könnte jetzt nur darüber reden wie toll mein Vater war aber das hilft dir kein Stückchen weiter. Deshalb möchte ich lieber über meine Erfahrungen sprechen. Ad 1 ist : Mann hat viel zuwenig miteinander gesprochen. Nutze die Zeit die du hast um zum Beispiel auch mit deiner Mama zu sprechen. Wir sind nach dem Tod meines Vaters noch enger zusammengerückt. Es wird mit der Zeit nicht wirklich leichter aber mann lernt damit umzugehen. Und das Leben normalisiert sich. Ein Satz des Redners hat mir leichten Trost gegeben . " Er ist nicht weg, er ist nur in einem anderen Raum". Denke weiter an Ihn! Manchmal wirst du von ihm träumen. Das alles lässt dich irgendwie damit Umgehen. Und frage dich was hätte er gewollt? Das du unendlich Traurig bist für den Rest deines Lebens? Das glaube ich nicht. Gib deiner Mama eine Chance. Auch sie spürt den Verlust. Und leb dein leben , so wie auch er es gewollt hätte. Vielleicht reden unsere Väter ja gerade irgendwo miteinander und deiner erzählt wie stolz er auf dich und deine Schwester ist. Ihr seid seine Mädels. Das wird auch immer so bleiben . Ich wünsche euch alles gute.


SvenjaKahle 
Beitragsersteller
 21.10.2016, 10:12

Danke. Deine antwort hatmir echt weiter geholfen

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magnum72  22.10.2016, 03:34
@SvenjaKahle

Ich wünsche euch echt viel Kraft und das ihr ein Stückchen zusammenrückt.

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Hallo SvenjaKahle,

erstmal möchte ich Dir mein Mitgefühl sagen, das war ein furchtbarer Schock für Dich und es tut mir so leid, dass Du das jetzt durchmachen musst.

Ja, weine nur. Ich nehme Dich in Gedanken in den Arm und halte Dich.

Mache Dir aber bitte erstmal nicht so viele Gedanken, wie es mit Deiner Mutter wird. Es könnte nämlich auch sein, dass sich Euer Verhältnis zu einander durch dieses gemeinsam erlittene Leid unerwartet verbessern wird. Aber das wird die Zukunft zeigen.

Jetzt zählst erstmal Du, Deine Schwester und Deine Mutter. Alle seid Ihr traurig und jede von Euch wird eine eigene Trauerzeit brauchen, um das zu verarbeiten. Diese Zeit ist wichtig und oft sehr intensiv.

Hast Du eine oder gar mehrere Freundin/nen, Svenja? Wenn ja, lasse auch sie an Deinem Schmerz teilhaben und gebe ihnen bitte auch die Chance, Dich abzulenken. Auch für sie wird es schwer sein, also mache Du bitte den ersten Schritt, denn oft sind Außenstehende so verunsichert, dass sie nicht wissen, wie sie Dir am besten helfen können. Sage ihnen einfach, was Du brauchst.

Es wird irgendwann eine Zeit kommen, in der wirst Du an Deinen Vater denken können, ohne zu weinen. Zunächst erst manchmal, dann immer öfter und es wird immer mehr schöne Erinnerungen an ihn in Dir ihren Platz einnehmen.

Ich weiß, dass ich Dir nicht den Schmerz nehmen kann, aber ich kann in Gedanken bei Dir sein und werde nun eine Kerze für Dich anzünden und hoffe, Dir damit ein kleiner Lichtbringer in dieser dunklen Zeit zu sein. Bitte nimm' mein Lichtlein an und lasse Dich in die Hoffnung führen.

Denn Traurigkeit und Hoffnung sind ein Paar. Sie gehören zusammen. Und auch, wenn Du das im Moment noch nicht sehen kannst, die Hoffnung und das Licht sind stets bei Dir.

Wenn Du magst, kannst Du mir auch gerne schreiben.

Buddhishi

 - (Psychologie, Angst, Familie)  - (Psychologie, Angst, Familie)

Loxkrim369  01.09.2020, 22:17

Sehr schön geschrieben von dir!

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die Kinder -und Jugendhilfe anrufen, jederzeit möglich und kostenlos, Tel: 0800/ 111 03 33. lg.