Uunterstützt die Ukraine neben der MNLA (Tuareg-Rebellen in Mali) noch andere Rebellengruppen in Afrika die gegen die Wagnersöldner kämpfen?

2 Antworten

Im Sudan sollen ukrainische Spezialkräfte Drohnenangriffe gegen Wagner-Stellungen durchgeführt haben. Dies zeigt, dass die Ukraine an mehreren Fronten versucht, die Aktivitäten der Wagner-Gruppe zu stören, die als wichtiges Instrument Russlands in Afrika gilt. Durch diese Unterstützung positioniert sich die Ukraine nicht nur militärisch, sondern auch geopolitisch als Gegengewicht zu Russland in Regionen, die zunehmend von Wagner und ähnlichen Gruppen destabilisiert werden

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Globalgeschichte/ internationale Politik
Sudan Bekämpft die Ukraine die Wagner-Söldner im Sudan?

Im Sudan will die Ukraine fernab der Heimat gegen "russische Kriegsverbrecher" vorgehen. Doch der Einfluss des Kremls auf dem Kontinent ist kaum eindämmbar

Analyse/

Christian Putsch

11. Februar 2024, 17:00

https://www.derstandard.de/story/3000000206796/bekaempft-die-ukraine-die-wagner-soeldner-im-sudan

Mali Ukrainer bekämpfen Russen bis in die Sahara

Russen und Ukrainer treten erstaunlicherweise auch in Afrika gegeneinander an: Im Sahelland Mali hilft Kiew den Tuareg-Rebellen gegen Wagner-Söldner

Es ist bekannt, dass die Ukraine daran interessiert ist, den Einfluss der Wagner-Gruppe zu schwächen, insbesondere in Regionen, in denen sie aktiv sind, wie in Mali oder der Zentralafrikanischen Republik. Es könnte also sein, dass die Ukraine auch andere Gruppen unterstützt, die gegen diese Söldner kämpfen, aber offizielle Bestätigungen sind rar.

Neben der MNLA könnten auch andere Gruppen in Betracht gezogen werden, die sich gegen die Wagner-Söldner stellen, jedoch sind spezifische Informationen über direkte Unterstützung oft schwer zu verifizieren und unterliegen geopolitischen Überlegungen.

"Instruktoren" vor Ort

Das Wüstenvolk der Tuareg kämpft in Mali seit Jahren für einen eigenen Staat namens Azawad. Neu ist, dass ihre Organisation Dauernder Strategischer Rahmen (CSP) Unterstützung aus dem fernen Kiew erhält. Andry Jusow, der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR, bestätigte, dass seine Organisation den Tuareg "die nötigen Informationen" zukommen lasse, um "erfolgreich militärische Operationen gegen die russischen Kriegsverbrecher zu lancieren". Gegenüber der Pariser Zeitung Le Monde präzisierte ein ukrainischer Militärexperte anonym, dass sich eine "bedeutende Gruppe unserer Instruktoren" in den Sahel begeben habe und "sich dort immer noch befindet".

Damit kämpfen russische und ukrainische Einheiten in Afrika indirekt gegeneinander. Diese Konstellation ergab sich schon 2023 im Bürgerkrieg im Sudan, wo ukrainische Soldaten versuchten, den zunehmenden russischen Einfluss zu kontern.

Und dies nicht nur auf militärischem Gebiet. Kiew will in Afrika, wo der russische Präsident Wladimir Putin eine sehr aktive und effiziente Diplomatie verfolgt, seinerseits zehn zusätzliche Botschaften eröffnen. In Côte d'Ivoire, einem westlich orientierten Nachbarland Malis, ist dies bereits geschehen. Außerdem hilft Kiew acht armen Sahelstaaten mit dem Nahrungsmittelprogramm "Korn der Ukraine".

Drohnenattacken

Russland kooperiert seinerseits mit Sahelländern wie Burkina Faso oder Niger. In Mali haben 2000 russische Ex-Söldner zahlreiche Feldlager – so beim internationalen Flughafen in der Hauptstadt Bamako – errichtet, die langsam zu Garnisonen werden. Die ursprünglich 5000 französischen Soldaten und Fremdenlegionäre mussten das Land dagegen 2023 verlassen.

Die Militärjunta in Bamako hat die diplomatischen Beziehungen zur Ukraine nach den Drohnenattacken der Tuareg gegen russische und malische Einheiten umgehend abgebrochen. Sie wirft Kiew vor, nicht nur mit den Tuareg, sondern auch mit den aus Libyen und Algerien einfallenden Jihad-Gruppen unter einer Decke zu stecken. Den gleichen Vorwurf hatte der malische Putschoffizier Assimi Goita – der sich mit militärischer Schützenhilfe Moskaus an der Macht hält – schon an die Adresse Frankreichs gerichtet.

Die Behauptung entbehrt zwar jeder Grundlage, aber sie passt in die neue, nicht nur militärische Frontstellung, die sich in Westafrika und darüber hinaus abzeichnet. Der wachsende russische Einfluss, der nicht nur in Mali die frühere sowjetische Präsenz neu belebt, prallt auf westliche und nun auch ukrainische Interessen.

Dies weckt vor Ort auch Befürchtungen, Afrika könne zum Schauplatz eines russisch-westlichen Stellvertreter- oder gar eines dritten Weltkriegs werden. Sicher ist, dass die Destabilisierung des ganzen Sahelraumes den Migrationsdruck auf Europa erhöht. Und dass dies dem Kreml nur recht ist. (Stefan Brändle aus Paris, 22.10.2024)

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Blueorange25 
Beitragsersteller
 21.11.2024, 09:29

Danke für die Antwort.

Udavu  21.11.2024, 09:34
@Blueorange25

"Gerüchteweise" soll Russland Langstreckenraketen an HUTHI-Rebellen über den Iran liefern wollen, HUTHI Schiffe im Roten Meer-Zugang Suez-Kanal aus ca. 300 KM Entfernung angreifen können. Wie brisant solche Aktionen wären zeigte die Havarie der EVER GIVEN im Suez Kanal.

Das und die Beschädigung der Glasfaserkabel in der Ostsee könnten Reaktionen auf die Freigabe ATACMS durch die USA sein; Putin nutzt gerne die hybride Kriegsführung.