Meinung des Tages: Wie ordnet Ihr den Appell des Papstes an die Ukraine ein - Aufforderung zur Kapitulation oder "nur" ein Schlichtungsversuch?

64 Antworten

Der Papst ist für mich einfach ein Realist, der nach dem Motto "Jeder Tote ist ein Toter zu viel" handelt, und dessen einzige moralische Richtschnur genau das ist. Dem Papst interessiert es nicht, auf welcher Seite nun der Tote ist, er möchte, dass das Sterben ganz aufhört.

Ebenso interessiert es ihn nicht, wie die Ukraine danach aussieht. Er hält das Sterben für Landesgrenzen für eine sinnlose Sache.

So und nicht anders verstehe ich seinen Aufruf. Und da nunmal Putin im Interview mit Tucker Carlson gesagt hat, Russland sei zu Verhandlungen bereit, hat er wohl daraus geschlossen dass es jetzt an der Seite der Ukraine ist, das einzuleiten. Darüber kann man natürlich geteilter Meinung sein. Der Papst hätte auch beide Seiten dazu aufrufen können, das wäre der Sache deutlich dienlicher gewesen.

Wie auch immer: dieser Krieg wird ziemlich wahrscheinlich mit Verhandlungen enden, und für die Ukraine sieht es aktuell einfach schlecht aus. Die sollte sich schon mal langfristig vom Donbass und der Krim verabschieden.


Flora54  13.03.2024, 09:55

Nein sollte sie nicht und allein das der Papst gesagt hat das die Ukraine und Russland die erben des Russichen Zarenreiches sind. Lässt in nicht wie ein realist sondern Blauauge erkennen

2502Andre  29.03.2024, 02:33

Der Westen müsste nur mal den Finger aus dem Allerwertesten nehmen und endlich liefern. Der Kremlzwerg versteht nur Stärke. Er hat doch Angst, so wie jeder Diktator Angst hat. Nicht umsonst wird alles unterdrückt in Russland. Da lebe ich lieber in ner Demokratie. Klar läuft hier auch einiges bescheiden und schlimmer noch. Liegt allerdings an der Dreier-Koalition die sich leider nie "grün" (haha) wird. Aufs wesentliche beschränken und nicht so viel Parteitaktik wäre angebracht!

Ich empfinde es als Schlichtungsversuch da es als Sünde gilt zu töten.

und als Vater kann ich mir nicht vorstellen dass es Eltern als eine tolle Sache empfinden wenn die eigenen Kinder viel zu früh im Krieg sterben. irrelevant dessen ob der Krieg jetzt seine Richtigkeit hat oder nicht.


antiaes  13.03.2024, 21:44

Besser, die Russen kommen ungebremst in die Oblaste und begehen dann ihre 'üblichen' Kriegsverbrechen an den Zivilisten? Warum dann FRAUEN UND KINDER ZUERST???

Bewertung? Er hat es gut, der Papst. Er kann es sich erlauben, Vernunft walten zu lassen - zumindest in Wort und Schrift.

Vermutung?

Wahrscheinlich erinnerte sich der Papst an "alte" Aussagen.

Die des Herr Selenskyj, zum Beispiel, der mit Russland verhandeln wollte und "vom Westen" daran verhindert wurde. Sagte Herr Selenskyj.

Oder, die des Herrn Naftali Bennett, der zig Auswege ausarbeitete, die von Ukraine und Russland zwar akzeptiert, aber vom Westen blockiert wurden. Mit dem Unterschied, dass Herr Bennett die Länder im Westen namentlich nannte.

Wahrscheinlich, möchte der Papst subtil an Dr. Daniel Pinéu erinnern, der sagte (+/-): "Wir reden doch nicht mehr über Frieden. Nach und nach, haben wir normalisiert, dass Krieg normal und wünschenswert ist."

Vielleicht wollte der Papst über Umwege die Lektüre eines bestimmten Dokumentes nahelegen (Overextending and Unbalancing Russia) und so, das Augenmerk auf Realitäten lenken.

Eine weiße Fahne - im Krieg - ist keine Feigheit. Es steht für Erkenntnis.

Der Papst hätte den Friedensappell an die Ukraine und Russland richten sollen.
Nicht nur an eine der beiden Parteien.

Letzten Endes gebe ich ihm aber Recht. Man muss sich an einen Tisch setzen und verhandeln.
Sonst dauert der Krieg ewig.


Thunder4609  12.03.2024, 07:13

Letzten Endes gebe ich ihm aber Recht. Man muss sich an einen Tisch setzen und verhandeln.

Sonst dauert der Krieg ewig.

über was genau soll Verhandelt werden?

die eine Partei will die Ukraine vernichten um aus den Gebiet eigenes Staatsgebiet zu machen und die Bevölkerung zu unterdrücken

die andere Partei will das mit allen Mitteln verhindern und will nicht unter russischer Besatzung leben

wo soll da also ein Kompromiss bei rauskommen?

Wintermadl  12.03.2024, 10:25
@Thunder4609

Ich habe bisher noch keinen gesehen der bei Russland gefragt hat was Bedingungen wären um den Krieg zu beenden. Ob es die Möglichkeit gibt einen Konsens zu finden aus dem beide Parteien mit möglichst wenig Gesichtsverlust rauskommen.

Durchs reden kommen die Leut zsam, sagt man bei uns in Ö. Nur redet bei dem Thema keiner.

2502Andre  29.03.2024, 02:44

Welcher Tisch denn? Der 8m lange Tisch an dem Putin vor jedem Angst hat, der ihm zu nahe kommt?

Christian3684  27.03.2024, 09:01

Nur gibt es von Putin keine Bereitschaft sich an den Tisch zu setzen. Und wie lange müsste dieser auch noch bei ihm sein?

Die Putin-Propaganda aus dem Vatikan kommt wenig überraschend für alle, die sich erinnern, dass Franzl sich bereits vor zwei Jahren als Anhänger der beschränkten Mearsheimer-Schule geoutet hat.

https://www.politico.eu/article/pope-francis-nato-cause-ukraine-invasion-russia/

3. Mai 2022, das übliche Geschwafel von "berechtigten russischen Sicherheitsinteressen" und dergleichen.

Bild zum Beitrag

Was natürlich nur für diejenigen einen Sinn ergibt, die a) komplett ignorieren, dass es sich bei der NATO um ein reines Verteidigungsbündnis handelt, das sich abseits der reinen Verteidigung im laufenden Tagesgeschäft noch nicht mal auf eine gemeinsame Beschaffung von SCHNÜRSENKELN einigen kann.

Man muss mir mal erklären, wie diese Leute einen Angriffskrieg planen sollen, geschweige denn auf eine "Supermacht" (dafür hielten wir Russland damals ja noch).

Selbst wenn die Messlatte für eine solche Planung durch den dilettantischen Überfall der Russen auf Kiev nochmals wirklich unterirdisch tief gelegt wurde - das würde die NATO wohl ebenfalls noch hinkriegen. Rein technisch gesehen. Aber im Unterschied zum autokratischen Mafiastaat Russland mit seinem verbrecherischen Diktator und seiner Oligarchenmafia von Deripaska bis Mogilewitsch müssten sich bei der NATO ja nun etliche Staatsüberhäupter erst mal auf den Überfall einigen. Was ausgeschlossen ist.

Und b) muss man dazu noch voraussetzen, dass Putin kein verbrecherischer Diktator ist, sondern ein ganz normales, demokratisch legitimiertes Staatsoberhaupt. Was ja nun ebenfalls, ich sach ma, reichlich gewagt wäre.

Als ob ich noch einen Grund gebraucht hätte, aus dem Verein auszutreten.

 - (Deutschland, Geschichte, Krieg)

Tannibi  11.03.2024, 12:35
Man muss mir mal erklären, wie diese Leute einen Angriffskrieg planen sollen, geschweige denn auf eine "Supermacht" (dafür hielten wir Russland damals ja noch).

Wie es geplant wurde, weiß ich nicht, aber Merkel
hat einen Angriffskrieg gegen Afghanistan und Schröder
einen gegen das Kosovo geführt. Das klappte ganz gut.

Und wodurch soll Russland den Status der Supermacht
verloren haben?

LDanne  11.03.2024, 12:55
@Tannibi

Ach wie goldig, ein Russentroll, der zum Schei^h^h^hLesen zu blöd ist!

Tannibi  11.03.2024, 13:33
@LDanne

Klingt argumentativ etwas schwach. Immerhin ist Russland eine
Atommacht, und ohne die unzähligen Ukraine-Hilfen aus dem Ausland
wäre der Krieg längst zu Ende. Insofern ist mir wirklich nicht
klar, weshalb Russland keine Supermacht sein sollte.

Tannibi  11.03.2024, 13:37
@LDanne

Weil ich keine Ahnung habe, ist Russland keine Supermacht mehr?
Ich muss ja einen unglaublichen Einfluss haben.

GuteAntwort2021  11.03.2024, 17:30
@Tannibi

Russland die Supermacht. Ein paar Raketen aus dem Ausland reichen offenbar aus, um sie in Schach zu halten. Und ist ja nicht so, als ob sich Russland nicht auch massiv aus dem Ausland bedient. Iran, Nordkorea, ...

PlueschTiger  12.03.2024, 01:07
@Tannibi
Insofern ist mir wirklich nicht klar, weshalb Russland keine Supermacht sein sollte.

Nimm Russland seine Atomwaffen weg, dann weißt du es. Die Ukraine hat bereits am Anfang des Krieges Russland den Hintern versohlt. Eine Supermacht, für die wäre die Ukraine eine Mücke, siehe USA gegen Irak und das Irakische Militär war gut ausgebildet und erfahren. Putin hat Russland mit dem Krieg gedemütigt weil er damit der Welt zeigte was sie bis dahin nur annahmen. Ohne Atomwaffen ist Russland nichts, es ertrinkt in Korruption und Vetternwirtschaft, welche nicht mal vor dem Militär halt macht.

Tannibi  12.03.2024, 06:56
@PlueschTiger
siehe USA gegen Irak

Oder USA gegen Vietnam... Und was heißt "Nimm ihnen die Atomwaffen
weg" - die haben sie nun mal.

PlueschTiger  12.03.2024, 10:26
@Tannibi

Du hast recht, denn das eine mal Irak war auch das einzige mal, neben dem 2 WK wo sie mal einen Krieg richtig gewannen. Der Punkt dabei war, sie haben den Krieg mit kaum Verluste, schnell und effektiv gewonnen und ohne alles in ihrem Weg zerstört. Russland hingegen hat ganze Städte den Erdboden gleich gemacht weil es ohne und selbst mit nur unter massiven Verlusten Boden gewinnen kann.

Anders als die USA ist Russland auch in anderer Hinsicht nicht wirklich eine Supermacht. Russland wird durch Angst und Gewalt zusammengehalten und da versucht man auch noch die Ukraine rein zu zwängen, doch schon die UDSSR hat gezeigt wie fragil das ist und auch Rom ist an seiner Größe zerbrochen. Wie die USA ist Russland ein Vielvölkerstaat, die "Russen" bilden glaube eher die Minderheit. Die meisten Russen haben andere Ethnien was beim schwächer werden gefährlich werden kann. Statt sich mit der Ukraine noch mehr Probleme aufzuhalsen, sollte Putin lieber aufpassen das sich die eigenen Bürger nicht gegen die Russischen Besatzer auflehnen. Jenes Risiko hast du in der USA nicht.

Wenn du mal Medien anschaust, abseits des Themas, da wurde schon in der Vergangenheit gebracht wie einerseits Rechte sich in Russland breit machen, aber auch eher radikale Muslime welche das Land bekehren, genau da wo die Macht Russlands am schwächsten ist und die Menschen am empfänglichsten. Während also Putin sein Reich nach außen vergrößern will und wenn er dafür Hundetausende Russen opfern muss höhlen andere das Land von innen aus.

aircompanion  13.03.2024, 18:06

Der Text kritisiert die Vorstellung, dass die NATO, ein Verteidigungsbündnis, in der Lage wäre, einen Angriffskrieg zu planen. Er betont, dass selbst bei niedrigen Standards, wie dem russischen Angriff auf Kiew, die NATO nicht in der Lage wäre, sich auf eine solche Handlung zu einigen. Es wird auch die Autokratie Russlands und die Verbrechen des Diktators und der Oligarchenmafia hervorgehoben.

PlueschTiger  12.03.2024, 01:11
Was natürlich nur für diejenigen einen Sinn ergibt, die a) komplett ignorieren, dass es sich bei der NATO um ein reines Verteidigungsbündnis handelt, das sich abseits der reinen Verteidigung im laufenden Tagesgeschäft noch nicht mal auf eine gemeinsame Beschaffung von SCHNÜRSENKELN einigen kann.

Das wusste angeblich damals Stalin schon. Deshalb ist angeblich auch die Kuba Krise nicht komplett eskaliert. Die Nato hat immer wieder mit solch Preziosen wie dem Witwenmacher geglänzt. Ob die Russischen Spione beim beobachten der Abstürze mit Zahlentafeln da saßen und ne Bewertung aller Eiskunstlauf abgaben?