Unterfordert in der Schule?
Mein Problem: Ich bin in der Schule stark unterfordert. Ich besuche bereits an einem Wochentag universitäre Vorlesungen, die anderen Tage sind aber immer noch unerträglich. Darunter leiden meine Sozialisation in der Klassengemeinschaft und auch zunehmend meine allgemeine Motivation zum Lernen (auch außerschulisch).
Das Überspringen würde negative soziale Folgen nach sich ziehen, ein Schulwechsel ebenfalls, andere Freizeitaktivitäten verfehlen das Problem, Zusatzaufgaben sind nicht weniger langweilig als die normalen Übungsaufgaben, und sich regelmäßig krank zu melden ist leider verboten.
Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Früher habe ich den Lehrern nach dem Unterricht noch weiterführende Fragen gestellt, mittlerweile bin ich einfach froh über das Ende der Stunde. Wenn jemand weiterweiß — ich bin für jeden Rat dankbar.
In welcher Klasse bist du denn? Und hast du das Thema schon mit deinen Lehrpersonen besprochen?
Elfte Klasse, die Lehrer wissen von meinem Frühstudium und sehen, dass ich mich im Unterricht anderweitig beschäftige. Angesprochen habe ich sie noch nicht — mit welchem Ziel auch?
2 Antworten
Gibt es bei euch 12 oder 13 Jahre bis zum Abitur?
Ein Vorschlag wäre ein Schulwechsel, beispielsweise auf eine Schule mit Begabtenförderung in einem Bereich, der dich interessiert. Wenn es das bei euch in der Nähe nicht gibt gibt es da auch (schulgeldfreie) Internate, falls das in Frage kommt. So kurz vorm Abitur ist das aber vermutlich eher nicht sinnvoll und könnte mitten im Schuljahr auch schwierig sein, und dafür dann eine Klasse zu wiederholen und noch länger die Schule zu besuchen wäre ja auch Quatsch.
Ich habe gefragt, ob du mit deinen Lehrpersonen gesprochen hast weil die als Pädagog*innen auch genau dafür zuständig sind, alle ihren Fähigkeiten und Bedarfen entsprechend zu fördern. Klar, das nehmen nicht alle gleich ernst und einige werden auch sicher keine Lust darauf haben sich damit näher zu beschäftigen. Vielleicht findest du aber wenigstens einige Fachlehrer*innen, die dich da unterstützen. Es gäbe ja ganz unterschiedliche Möglichkeiten, wie das aussehen könnte. Ich kenne die Varianten zwar auch im Unterricht zu sitzen aber mit anderen Aufgaben als der Rest, zeitweise frei gestellt zu werden um an einem anderen Projekt zu arbeiten, was der Lehrkraft dann vorgelegt wird, mal eine Stunde zu einem Thema zu halten statt nur teilzunehmen oder, wenn du nicht komplett eine Klasse überspringen möchtest, in einigen Fächern den Unterricht der höheren Klasse zu besuchen. Und das sind nur die Möglichkeiten die ich selber mitbekommen habe, mit engagierten Pädagog*innen und etwas Kreativität sind da sicher noch mehr Wege denkbar. Ein Kontakt zu Klassen- oder Vertrauenslehrer*in wäre also denke ich meine Empfehlung!
Danke für Deine Antwort. Ich bin im zweiten G9-Jahrgang, habe also noch drei Jahre vor mir. Ich werde mich auf jeden Fall an jemanden von meiner Schule wenden, so weitermachen möchte ich nämlich auf keinen Fall.
Für welche Fachbereiche interessierst du dich denn am allermeisten? Ich kann dich mit ordentlich Extraaufgaben aus der Universität füttern, wenn es mathematisch-physikalisch ist. Überspringe ruhig. Hätte ich in der Nachtbetrachtung gerne auch getan. Die Freunde bleiben, wenn nicht, findest du neue.
Ich meine ja: Ich kann dir für die Zeit gerne Aufgaben geben. Du kannst die ja nebenbei mitnehmen. Einen Ausweg für dich sehe ich nur im Überspringen, wenn dich das absitzen so stört, was ich verstehen kann.
Mein Problem ist ja nicht, dass ich zu wenig Beschäftigung für meine Freizeit hätte, sondern dass ich an vier Tagen die Woche den Unterricht absitzen muss. Trotzdem vielen Dank für Dein Angebot.