Unterbodenschutz Auto?
Guten Morgen. Und zwar hab ich mir vor 1 Jahr einen Audi um ca 28.000€ gekauft. Der war zu der Zeit 3 Jahre alt. Jetzt bin ich zum Autohändler wegen Service und der meinte ich sollte einen Unterbodenschutz machen wegen Salz und so weiter. Weil fast keiner drauf ist. Der kostet in etwa 400€. Bauen anscheinend alle Teile unten ab und versiegeln mit Wachs und eine Unterbodenwäsche. Sinnvoll oder teuere abzocke?
5 Antworten
Hallo
"Premium" Autos nach 2000 kommen ohne "Unterbodenschutz", die haben dafür Plastikverkleidungen. Das ist auch der Normalzustand für USA Auslieferungen dort ist Unterbodenschutz und Rostschutzmassnahmen ein Dealer Extra. Wachs UBS ist inzwischen auch für Premiumhersteller zu teuer und es erhöht das Gewicht also denn Verbrauch und Abgaswerte.
Ausnahme sind Autos für Schweiz/Schweden/Norwegen die bekommen meist etwas mehr Hohlraumkonservierung (der Applikationsrobotor lässt sich ein paar Sekunden mehr Zeit) und klaren "Unterbodenwachsnebel" vor der Montage der Verschalungen.
Unterbodenschutz ab Werk ohne Aufpreis kam in denn 70ern als Reaktion auf die Schnellrosterära bei Alfa Romeo, Lancia, Daimler-Benz, VW, Karman Montagen (AMC, BMW), Peugeot, RR/Bentley, Lada, Saab, Volvo
Darunter ist meist nur Grundierung (aus dem Body in White Prozess, oft "nacktes" KTL) und etwas Nahtdichtmasse. So wie das zb Toyota und Mazda schon immer machte.
Nahtdichtmasse schrumpft und verhärtet durch Oxidation/Alterung, wird dann spröde/rissig und "saugt" Wasser. Deswegen wurden früher Nahtdichtmassen überlackiert aber auch Lack reisst irgendwann. Grundierung ist "Wasserdicht" aber diffundiert trotzdem Wasser durch. Aber wenn das Blech darunter verzinkt ist dauert es 1 Jahrzehnt bis die Rostpickel durchkommen.
Sobald das Auto Streusalz abbekommt beginnt die abtrocknende Salzlake sich in Ecken und Falze durch die Grundierung und Dichtmassen zu fressen, zuerst kommt partieller Flugrost dann Kantenrost der in die Falze und Flansch wandert. Durch die Plastikverschalung kommt nur wenig Regenwasser und Fahrtwind an diese Stellen so das man oft Salzkristallbildung hat. Die Salzkristalle sprengen die Mikoporen von Lack und Grundierung in Mikrorisse vor allem bei Hitze/Kältezyklen mit Frost in denn Kälteregionen.
Aber das dauert 3-5 Streusalz Winter und betrifft nicht die Rostschutzgarantien (OK Daimler und BMW sind mal zischen 1990 bis 2010 schneller gerostet als Garantiert). Und falls doch ist es keine Durchrostung von Innen also kein Problem des Herstellers weil Rost von Aussen zb Flugrost muss der Besitzer selber auf seine Kosten beseitigen bevor es deswegen Durchrostungen gibt. "Vergisst"/Spart man bei denn regulären Wartungen die Rostschutzmassnahmen greift die Rostschutzgarantie der Hersteller nicht.
Das heftigere/tuerere Problem ist auch eher die Korrossion von Aluteilen speziel die Kühler/Verdampfer, Fahrschemmel, Querlenkern, Achsteilen, Bremsteile. Auch Plastikleitungen und Kabelsätze zerbrösseln nach einem Jahrzehnt unter Streusalzdauerwirkung bzw die Haltebolzen werden vom Rost zerfressen und dadurch gibt es Kerbwirkung und Vibrationsermüdungen. Das betrifft auf Bremsleitungen diese sind immer noch aus gerolltem Blechrohr.
Das Problem betrifft nur Autos die älter als 10 Jahre sind/werden und in denn ersten Jahren Streusalz abbekommen haben. Also es betrifft nicht alle. Und wenn der Flugrost auftaucht kann man noch reagieren wartet man zu lange wird es teuer. Aber der Punkt ist;
Dem Neuwagenkäufer ist das egal, der verkauft das Auto sowieso nach 3-5 Jahren. Ist also nicht sein Problem.
Dem Zweitbesitzer ist das egal der will möglicht nix investieren und fährt so lange bis der TÜV das bemängelt und verkauft die Möhre in denn Export. Ist also auch nicht sein Problem.
Denn typischen Schwellenland Exportländern ist dass auch egal die fahren die Dinger bis zum technischen Exitus.
Wenn man ein Auto nicht aufsetzt ist der UBS für ein ganzes Autoleben gedacht. Nachträglich muß da gar nicht gemacht werden. Das Einzige, was wirklich Sinn macht, ist eine Wäsche mit Unterbodenwäsche, wenn es absehbar ist, daß kein Salz mehr zum Einsatz kommt.
Allerdings ist selbst das fragwürdig, da eine Fahrt bei Regen da wesentlich effektiver ist. Da bleibt am Unterboden und in den Radkästen kein einziger cm² trocken.
Und wenn da tatsächlich doch am Unterboden etwas gemacht werden sollte, solltest Dir das zB bei den genannten Stellen explizit zeigen lassen. Und wenn, dann auf keinen Fall einen Bitumenbasierten UBS aufbringen. Denn der härtet aus und blättert ab, wie ein alter Anstich an alten Fenstern...
Nein, aber eine zusatzliche Wachsschicht schadet auf jedenfall nicht. Du glaubst garnicht, was sich hinter den Radschalen im Laufe der Zeit für Dreck sammelt. Deswegen halte ich da auch bei jeder Wäsche richtig gründlich mit dem Kärcher rein, dass sich die Wasserablaufe nicht zusetzen. Das war z.b. beim Golf 4 - 6 ein richtiges Problem, weil die Abläufe zu klein dimensioniert waren.
Bevor du Geld für etwas ausgibst, was wahrscheinlich unnötig ist, solltest du dir fachkundigen Rat holen.
Aber nicht in einer Werkstatt oder beim Autohändler, die dir etwas verkaufen wollen.....
Fahre deshalb bitte zum TÜV, DEKRA, KÜS, GTÜ....oder was in deiner Nähe ist und lasse die Experten dort dein Auto abchecken.
Dann bekommst du eine fachliche Antwort von Leuten, die kein Interesse daran haben, dir etwas "aufzuschwatzen"....
Ja das Ding ist ich war vor dem Winter beim ADAC und der sagte mir auch das Unterbodenschutz zum machen wäre und das ca 800€ kostet bei einer Werkstatt. Denke mal ADAC ist auch keine abzocke weil die verdienen dadurch auch kein Geld weil die sowas nicht machen oder?
Das Problem ist, dass wir dir zwar gerne helfen wollen aber natürlich nicht wissen können, wie der Unterboden aussieht.
Aber auch andere User bezweifeln, dass der Unterbodenschutz, nach nur vier Jahren; erneuert werden muss.
Es ist dein Geld aber es ist sinnvoll, wenn du wirklich nochmal einen Sachverständigen einen Blick darauf werden lässt.
Jaa eben bin mega dankbar wegen der hilfe. Ja werde ihn mal woanderst durchchecken lassen. Der Typ vom Audi Händler meinte bei neuen Autos die aus der Produktion kommen haben generell so gut wie keinen Schutz drauf deswegen erneuern
Fahre selber einen Audi und bei mir ist genug Schutz drauf - auch noch nach fünf Jahren.....und ja, dieser Schutz ist ab Werk.
Die Zeiten, dass man als Unterbodenschutz, mehrere Millimeter dick Bitumen auftrug, sind schon ewig vorbei...
Und hab da noch eine frage. Hatte vom Händler ein Service Angebot bekommen für das große Service mit eventuell Bremsflüssigkeit tausch und generell Motoröl. Filter usw für 670€. Ist das in Ordnung für das große Service? Und die meinten die würden 120€ für eine Klimareinigung verlangen. Eher auch unnötig oder
Der Autohändler hat dir erzählt, es wäre kaum Unterbodenschutz drauf?
Der verarscht dich. Wenn dein Audi nicht mal hart mit dem Unterboden über etwas geschrammt ist, dann ist die Beschichtung nach vier Jahren noch voll in Ordnung.
Da wir den Unterboden nicht kennen können wir schlecht eine Aussage treffen
ABER bei einem vier Jahre alten Auto soll der unterbodenschutz fertig oder gar nicht vorhanden sein? Tschuldige halt ich für nen Gerücht…
im übrigen wäre 400€ für die beschriebene Aktion schon ein echtes Schnäppchen
tipp von mir: hol ne Expertise in einer anderen Werkstatt ein oder fahr zB zur DEKRA und laß nen gebrauchtwagencheck machen (günstiger als ne HU-Vorführung)
Ja das Ding ist ich war vor dem Winter beim ADAC und der sagte mir auch das Unterbodenschutz zum machen wäre und das ca 800€ kostet bei einer Werkstatt. Denke mal ADAC ist auch keine abzocke weil die verdienen dadurch auch kein Geld weil die sowas nicht machen oder?
Aha ok
würd ich aber mal bei Audi vorstellig werden und auf den Putz hauen
aber ja, ADAC ist seriös in der Richtung, keine frage
Sorry, aber bei modernen Fahrzeugen sind z.b. die Kotflügel innen nicht mal mehr lackiert, da ist bestenfalls noch Grundierung drauf. Unterboden oft genau das selbe: Plastikverkleidung drüber, Ars** lecken.🤦🏼♂️ Da ist eine gute Hohlraumkonservierung und Unterbodenschutz mehr als nötig.