Unsicher wegen Studium?
Moin!
seit meinem 6. Lebensjahr will ich Nautik studieren und langsam wird es konkret. so weiß ich schon, wo ich studieren will und wo ich später arbeiten möchte.
Leider gibt es neben den Vorteilen auch auf der anderen Seite immer diesen einen für mich großen Nachteil, der mir nicht aus dem Kopf geht. Ein Familienleben ist sehr schwer möglich und ich bin leider ein Familienmensch und möchte unbedingt Kinder haben. Außerdem weiß ich nicht, ob das Leben an Bord zu 100% was für mich ist, wobei ich mir da eigentlich relativ sicher bin, dass ich das mag, wegen Vorerfahrung.
Klar gibt es immer Alternativen und Möglichkeiten um an Land arbeiten oder zum Beispiel als Lotse. Aber das sagt mir alles nicht so zu und ich möchte eigentlich sehr gerne in der Hochseeschifffahrt arbeiten.
Ich bin jetzt aber immer hin und hergerissen und unsicher, ob das wirklich das richtige für mich ist
Daher habe ich mich auch schon nach anderen Alternativen umgeschaut und finde zum Beispiel selber den Rettungsingenieur ganz spannend und würde nach dem Studium vielleicht Hubschrauberpilot werden wollen (das Studium als Standbein), um dann mit ausreichend Erfahrung irgendwann bei der Bergwacht oder Luftrettung des ADAC zu arbeiten - ist sehr schwer, ich weiß..
Aber wie soll ich mit den Unsicherheiten bezüglich Nautik umgehen? Was würdet ihr mir raten? Wie sieht es mit der Alternative aus?
und Nautik „nur“ auszuprobieren, stellt sich auch als schwierig dar, da ich das Studium erst vollenden müsste, um die Zeit auf See abzuschätzen und wie das wirklich alles ist (die praktische Zeit während des Studiums oder in einer anderen Funktion an Bord würde da denke ich nicht ausreichen)
5 Antworten
Es ist schon richtig, dass du dann mit einem Kontrakt monatelang unterwegs bist. Du verdienst dabei aber so viel, dass du zum Ausgleich auch wieder einige Monate zu Hause bleiben kannst und dich dann völlig dem Hausbau und der Familie widmen kannst.
In der modernen Seefahrt hat man einen Vertrag, bei dem man drei Monate zum Beispiel unterwegs ist und dann drei Monate frei hat und sowohl in der freien Zeit als auch bei der Zeit auf See bezahlt wird
und Geld ist nicht alles - ich möchte halt nicht in die Welt setzen, wenn ich weiß, dass ich sechs Monate im Jahr wirklich weg bin
Wenn du bereits spannende Alternativen gefunden hast, würde ich diese definitiv in Betracht ziehen. Kinder und Hochseeschifffahrt lassen sich nur sehr schwer miteinander vereinbaren, insbesondere wenn man diesen Beruf ein Leben lang ausübt. Es ist oft besser, einen zweiten Wunschberuf zu wählen, der mehr Zeit für die Familie lässt, als einen Spitzenberuf, der kaum Raum für Familie bietet.
Da das Thema Hubschrauberpilot angesprochen wurde und ich mich zufällig ein wenig damit auskenne: Die Ausbildung ist extrem teuer und wird in der Regel nicht vom Unternehmen übernommen. Wir sprechen hier von Kosten in Höhe von 130.000 € oder mehr. Wenn du nicht gerade die Möglichkeit hast, diese Summe von deinen Eltern finanzieren zu lassen, würde ich dir davon abraten.
Ich kann deine Perspektive nachvollziehen: Ich wollte selbst schon als Kind Pilot werden. Zwei Tage vor meinem Termin zum ersten Einstellungstest habe ich jedoch abgesagt. In der Woche zuvor hatte ich ein Praktikum bei Lufthansa Technik absolviert, wo mir jemand, der denselben Karriereweg eingeschlagen hatte, davon abriet. Zum Glück hatte ich immer auch ein starkes Interesse an der IT.
Heute bin ich angehender Dual-Student im Bereich Wirtschaftsinformatik und vollkommen zufrieden mit meiner Entscheidung.
Also aus medizinischer Sicht macht es keinen Sinn mit Vitiligo kein Verkehrsflugzeugpilot werden zu können, hab mir dazu gerade die Regeln zum Medical 1 durchgelesen. Ich glaube auch nicht, dass Firmen dich aus diesen Grund nicht anstellen würden.
Zum Gehalt: Je nach Firma und Erfahrung etwa 60.000-110.000€ Brutto. Ist schon kein schlechtes Gehalt, aber es ist schwer in die Branche reinzukommen, wegen den Einstellungstest und die Arbeitsbedingungen (Bereitschaft, Nachtdienst) kommen noch dazu. Aber ein Familienleben sollte hierbei möglich sein.
Das Problem ist das Hautkrebsrisiko, was wegen der viel höheren Strahlung Exponenziell hoch ist (durch Vitiligo fehlte Pigmentierung und somit der Schutz)
Okay, das Gehalt ist ja OK nicht schlecht aber auch nicht extrem gut. Aber Geld ist ja wie gesagt nicht alles ;)
Ich glaube das ist kein großes Problem, da die Cockpit Scheiben die UV Strahlen "filtern". Am Ende sind ja die Hauteigenschaften nicht anders die von jemanden mit dem Hauttyp 1, die haben ja auch gar kein bis sehr wenig Melatonin in ihrer Haut und trotzdem fliegen diese. Ist an Ende deine Entscheidung, aber ich mir ziemlich sicher, dass es dagegen sinnvolle Maßnahmen gibt.
Beim Medical wurde mir gesagt, dass es zwar nicht verboten wird, mein Hautkrebsrisiko aber extrem hoch ist und es daher nicht zu empfehlen wäre
Na wenn der Arzt das sagt, dann würde ich ihm wohl vertrauen. War das denn ein Hautarzt? Vielleicht kann man sich auch eine 2. Meinung einholen.
Meine Dermatologin hat das erst angestoßen und deswegen hab ich frühzeitig mein Medical gemacht, bevor ich was in die Richtung beruflich machen will
Mach doch erst mal die Ausbildung. Nachher kannst du immer noch sehen, ob du irgendwo eine Stelle angeboten bekommst mit der du auch dein Familienleben unter einen Hut bringen kannst.
Du meinst das Studium, oder? Nicht das wir aneinandervorbeireden
wenn ich das dann mache, habe ich nur Angst, dass das dann aus irgendwelchen Gründen nicht klappt 🥲
Richtig, ich meine das Studium.
Natürlich könnte es auch nicht klappen, aber das Leben geht weiter. Du kannst dein Wissen, was du bis dahin erhalten hast, anders einsetzen.
Ich würde mich von der Sorge nicht leiten lassen.
Du weißt nicht was in Zukunft ist. Vielleicht landest du beruflich ja später ganz wo anders, als du erwartest.
Wenn du ein Familienmensch bist und das wirklich willst, dann wirst du auch mit der Nautik einen Weg finden, das Leben zu können.
Die Dinge ergeben sich. Trau dir einfach, deinen Herzen zu vertrauen.
Okay, danke…ich möchte halt nur keine Kinder haben, wenn ich weiß, dass ich 6 Monate wirklich nicht da bin, also auch nicht mal schnell kommen kann 😅 aber mal schauen, das stimmt
Die Sache ist, du weißt noch gar nicht ob du 6 Monate weg sein wirst. Eins nach dem anderen. Geh erstmal deinen Traum nachbilden studiere Nautik.
Naja, ich wäre ab Mitte des nächsten Jahres erstmal für 8 Monate am Stück weg..
Und danach sind es halt nach dem Studium 3 Monate weg, 3 Monate frei, 3 Monate weg und 3 Monate frei - das weiß ich schon recht sicher
Knackpunkt: du weisst gar nicht, ob es dir selber auf der See gefallen könnte. Das aber ist eine Grunvoraussetzung. Also mache vorher ein Praktikum. Es gibt sicher genug Hilfsarbeiten an Bord . Ich könnte mir schon vorstellen, das man mit entsprechenden Bewerbungen was erreichen kann. Du kannst ja (deine Erkrankung kann ich nicht abschätzen was berufsziel angeht) auch auf Frachtschiffen anheuern z.B.
Aber nicht bei den Linien über Mainz anheuern.....
Ein Praktikum kann man nicht machen, nur wirklich arbeiten. Und dann halt einen Vertrag I.d.R. Also 4-8 Monate lang. Das hätte ich aber sowieso beim Nautikstudium und außerdem sind die Arbeiten als No anders, als die eines einfachen Angestellten
Frachtschiffahrt ist meist die Hochseeschiffahrt und Binnenschiffer will ich nicht werden
dann arbeite doch 4-8 Monate. Es ist wirklich abstrus etwas zu studieren, wo man genau weiss, das es zur See gehen soll und du noch niemals auf einem Schiff warst und dich das verunsichert. Zu Recht. Das verstehe jetzt wer will. Aber es ist dein Leben und du hast um Rat gefragt.
Weißt du überhaupt wie ein Nautikstudium abläuft? Wenn nein, dann lies nochmal meine Frage und schau dir den Verlauf mal an. Man ish gezwungen, auf einem Schiff für 12 Monaten während des Studiums zu arbeiten!!!
und ich war auch schon auf Schiffen, also ehrlich 💀
Lesen kann wirklich nicht jeder, sorry aber ich habe das genau geschrieben
und Nautik „nur“ auszuprobieren, stellt sich auch als schwierig dar, da ich das Studium erst vollenden müsste, um die Zeit auf See abzuschätzen und wie das wirklich alles ist (die praktische Zeit während des Studiums oder in einer anderen Funktion an Bord würde da denke ich nicht ausreichen)
Das ist nicht korrekt. Es ist möglich über den VDR ein Praktikum auf einem Schiff zu machen. Das Programm heißt "Ferienfahrer". Einfach mal Googlen
Ich kann sonst dir die Schlepperrei empfehlen, da ist man 3 Wochen auf See und im Anschluss 3 Wochen zu Hause.
Ich kenne das Programm. Leider fehlt mir jetzt die Zeit dazu. Früher wollte ich es machen, zu jung…
Ich kenne die meisten Schlepper, wo es 2 Wochen sind: aber geht ja beides
Ja, genau deswegen überlege ich, einen anderen Weg einzuschlagen, der halt nichts mit der Seefahrt zu tun hat. Jedoch habe ich auch Angst, dass ich dann bereue, dass ich den Weg nicht gegangen bin. Beides irgendwie blöd.
Ich müsste bezüglich der Summer erst mal mit meinen Eltern sprechen, aber ich kann mir vorstellen, dass sie diese übernehmen würden… also daran sollte es nicht scheitern. Ich wollte auch lange, Pilot für Verkehrsflugzeuge werden, jedoch hat meine Hautkrankheit da nicht mitgespielt (vitiligo). Aber für Hubschrauber geht das
wenn ich mal fragen darf, wie sind die Gehaltsaussichten für einen Hubschrauberpiloten? Ich bin nicht aufs Geld aus, also nicht falsch verstehen, aber ich finde im Internet immer widersprüchliche Infos