Umfrage Schuluniformen
Hallo Leute, mich würde es mal interessieren wie ihr zum Thema Schuluniformen steht.
Würdet ihr es gut finden wenn man an allen Schulen in Deutschland Schuluniformen einführen würde?
Bitte begündet eure Meinung! Egal ob ihr zur Schule geht oder nicht.
Danke! Ich bin gespannt auf eure Antworten, gerade weil ich mir selber über meine eigene Meinung dazu (noch) nicht im Klaren bin.
33 Stimmen
30 Antworten
- Schuluniformen sind eine ganz besonders schlechte Idee, die weit überwiegend Nachteile haben und so gut wie keine Vorteile.
- Durch Schuluniformen werden ärmere Kinder keinesfalls gleichgestellt, wie mehr als genug Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen. Kinder finden ausreichend Möglichkeiten, sich abzugrenzen und Status und Gruppenzugehörigkeit zu zeigen, seien es Accessoires wie Uhren oder Schmuck, Schultaschen, Füller und so weiter. Bedenke zudem, dass sich Kinder auch sehr viel außerhalb der Schulen treffen und dort natürlich keine Schuluniform tragen -- da spielt es dann auch keine Rolle mehr, dass sie vormittags gleichgeschaltet werden, wenn sie dann in der Freizeit genau so unterschiedlichen gekleidet sind wie heutzutage.
- Schuluniformen sparen kein Geld! Die Erfahrung aus vielen Ländern zeigt, dass der angebliche Masseneinkauf von Schuluniformen immer noch zu höheren Preisen führt als günstiges Einkaufen in Läden. Eltern werden dann gezwungen, genau jene Kleidung von dem Monopolisten zu kaufen, für den die Schule sich entschieden hat.
- Schuluniformen sitzen nicht bequem! Hast du schon mal in einem Laden eine Hose oder ein Top anprobiert? Ja, warum wohl?! Weil nicht jedes Teil gleich gut passt! Manche haben eben schmalen Schultern und schmale Hüften, andere haben viel Oberweite oder sind leicht übergewichtig, andere sind extrem zierlich, manche haben lange, andere kurze Arme und so weiter. Schuluniformen passen irgendeinem Durchschnitt und alle anderen sind unglücklich.
- Gleichmacherei ist keine gute Erziehung! Menschen sind verschieden und gerade heutzutage wird Toleranz und Pluralität doch so betont. Kinder müssen lernen, dass nicht alle gleich aussehen, nicht gleich viel Geld haben, nicht gleich sind. Mit Vielfalt zu leben ist ein ganz wesentlicher Punkt guter Erziehung. Gleichschalterei durch Uniformen ist das allerletzte, was unser Land braucht. Wir benötigen Zivilcourage, das Eintreten für eigene Werte und Ziele, den Mut zur Pluralität, das Selbstbewusstsein, so zu sein, wie man ist.
- Uniformen bereiten nicht auf das richtige Leben vor. Egal ob die Freizeitveranstaltungen am Nachmittag, der Berufsalltag später, das Studium oder wo auch immer. Menschen müssen überall damit zurecht kommen, verschieden zu sein. Das muss man lernen und nicht verschleiern.
Eigentlich werden schon jetzt Uniformen getragen: die "Marken". Die blödeste denkbare Art der Uniformierung.
Schuluniformen finde ich gut, aber nicht so, dass jede Schule ihre eigene hat, sondern dass sie in allen Schulen einheitlich nach Stufen sind, so wie in Cuba. Mittelstufe hat dort gelbe Jacken, wenn ich mich recht erinnere -- wie auch immer das Schulsystem ist, jeweils ein Dress mit ein paar Varianten für Oberstufe, Unterstufe, Primarstufe usw. Mit Auswahl zwischen Rock oder Hose, Jacke oder Pulli, langen oder kurzen Ärmeln etc. Markenschuhe, Luxusuhren etc. sollten verboten sein.
Und wegen der Gleichberechtigung (d.h. weil es mir gefällt): Auch Jungs dürfen Rock tragen.
Schuluniformen würden zunächst die äußerlichen und nur die äußerlichen Unterschiede abschaffen und eine Einteilung der Schüler in soziale Gruppen und Schichten verhindern helfen. Das würde auch dem dummen und diskriminierenden Markenterror die Spitze nehmen, der eigentlich nichts anderes ist, als eine Uniformierung der auf Abgrenzung bedachten Gruppen.
Mit Schuluniform hätten die Schüler mehr Ansporn, echte persönliche Individualität zu entwickeln und wären vor dem Versuch bewahrt, sich eine oberflächliche Scheinindividualität, durch Kleidung zuzulegen.
Wie soll Individualität entstehen, wenn die "normale" Schule auf Gleichförmigkeit steht.
Denn nur Gleichförmige können schablonenmäßig bewertet werden.
Danke für deine Rückmeldung, Sophie.
Eine Schuluniform würde natürlich keine Unterschiede bei körperlichen Merkmalen abschaffen oder kaschieren. Das wäre auch nicht ihr Zweck. Eine Schuluniform könnte aber helfen, soziale Unterschiede und damit auch soziale Ausgrenzung im Schulumfeld zu verringern.
Eine Schuluniform wäre auch nicht die geistige Gleichschaltung ihrer Träger, sie wäre aber Ausdruck einer Gemeinschaft. Und um mit einen Vorurteil aufzuräumen, Gemeinschaft ist nicht die Negation von Individualismus. Es geht um Individualismus innerhalb einer Gemeinschaft.
Das Aushandeln einer Hackordnung, einer Hierarchie innerhalb einer Personengruppe ist ein natürlicher Vorgang der durch eine Schuluniform nicht abgeschafft werden würde. Es könnten sich aber die Kriterien, die einer solchen Hierarchie zugrunde liegen, ändern. Persönlichkeit und Leistung würden dabei stärker in den Vordergrund gerückt und nicht die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Eltern.
Wir leben in einer Gesellschaft in der plakativ der Individualismus hochgehalten wird. Bei näherer Betrachtung bleibt davon aber kaum etwas übrig. Konformismus ist so angesagt wie noch nie, wird belohnt und gefördert und das schon in der Schule. Freiwillige Uniformierung, durch die man sich bestimmten Gruppen und Schichten als zugehörig zeigt, sind an der Tagesordnung. Nur dient in diesem Fall die Markenuniformierung oder die Uniformierung durch bestimmte Accessoires der Abgrenzung gegenüber anderen Gruppen oder der Ausgrenzung von Personen, die nicht mithalten können. Diese sozial diskriminierende Funktion von Kleidung könnte durch eine Schuluniform vermindert werden.
Ich sehe mein Argument also nicht widerlegt, denn ich habe nicht behauptet, dass eine Schuluniform das Ende alles Mobbings (was immer man darunter versteht) sein würde. :-)
Ich meine, dass Kleidung Ausdruck von Individualität sein kann. Kleidung verleiht aber keine Individualität. Angst vor Schuluniformen müssen doch nur die haben, denen nur die Kleidung bleibt, um sich zu profilieren.
Ich meine, dass Kleidung Ausdruck von Individualität sein kann. Kleidung verleiht aber keine Individualität. Angst vor Schuluniformen müssen doch nur die haben, denen nur die Kleidung bleibt, um sich zu profilieren.
DH! Du bringst es auf den Punkt.
Eine meiner Schulen war zwar toll, da hätte ich mich gern als dazugehörig geoutet, die andere hingegen wieder gar nicht.
Außerdem passt es nicht, wenn man den Schülern einerseits eigenständiges Denken beibringen will, was zur Individualität führt, anderseits aber die Individualität bei der Wahl des äußeren Erscheinungsbildes unterdrückt.
Das Argument, man würde sich nicht über Schüler lustig machen, die weniger Geld haben, zieht auch nicht - das weiß man eh. Schließlich kennt man sich nicht nur vormittags.
Es sei denn, die Menschen könnten sich aussuchen, ob sie auf solche Schulen gehen möchten. Wer sich freiwillig zum Militär meldet, akzeptiert selbstverständlich die Uniform oder findet sie sogar gut.
Da sich Deine Frage aber auf den Uniformzwang an ALLEN Schulen bezieht, reagiere ich eher ablehnend. Aber ich reagiere schon auf den Schulzwang ablehnend. Da muss von Uniform noch gar keine Rede sein.
Gruß Matti
Sehr gutes Argument - nur muss ich jetzt hier mal eine Diskussion anfangen ;)
Was machst du dnen, wenn die Schuluniform bei einigen Leuten echt mies aussieht? Zum Beispiel korpulentere Jungen/Mädchen mit Shorts/Rock der Schuluniform? Das ist genau so oberflächliches Gehabe. Natürlich setzt Mobbing zunächst bei Kleidung, Haaren etc. an, da das eine echt oberflächliche Sache ist. Allerdings: Wenn Leute gemobbt werden, dann ist es den Mobbern egal, welchen Grund sie haben, Hauptsache, sie haben einen. Da können die SchülerInnen so uniformiert sein, wie sie wollen, die Mobber werden einen anderen Grund finden, die Personen fertig zu machen, bei denen sie es wollen. Ich trage teilweise auch Markenklamotten, gemobbt werde ich trotzdem. Ich spreche leider aus jahrelanger Erfahrung...
Willkommen in der Jugend von heute...somit ist dein Argument widerlegt :)