Trump: If I lose election, Jewish people will ‘have a lot to do with’ it?

6 Antworten

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Naja, wenn man diese Aussage im größeren Kontext betrachtet ist das weniger Antisemitismus als mehr ein Versuch der Panikmache.

So sagte Trump beim selben Event, bei dem die von dir angeführte Aussage fiehl bspw. auch:

I will put it to you very simply and gently: I really haven’t been treated right, but you haven’t been treated right, because you’re putting yourself in great danger

Trump und allgemein die Republikanische Partei versuchen jüdische Wähler zu gewinnen, in dem sie das Narrativ verbreiten dass Joe Biden und in dem Rahmen auch eine zukünftige Präsidentin Harris Israel und im weiteren Sinne auch amerikanische Juden im Stich lassen würden.

Das Rennen zwischen Trump und Harris ist weiterhin recht knapp. Auch wenn es zunehmend in Richtung Harris geht. Trump zieht eben alle Register um eine Wählerschaft zu gewinnen. Bei ein relativ knappen rennen kann auch eine Gruppe die nur 2,4% der Gesamtbevölkerung ausmacht eine bedeutende Rolle spielen. Also, auch wenn ich sicherlich nicht viel von Trump halt. Der Antisemitismusvorwurf ist in dem Rahmen fehl am Platze.

Für die Demokraten könnte bei so einer knappen Wahl potentiell auch der zunehmende Verlust muslimischer Wähler, aufgrund der Israel/Palästina Politik an "Drittparteien" bzw Kandidaten ebenfalls zu einen Verlust der Wahl führen und das obwohl Moslems sogar nur 0,8% der US-Bevölkerung ausmachen.


Steffile 
Beitragsersteller
 20.09.2024, 12:35

Ja, mit der Panikmache hast du recht - Angst ist ja ein beliebtes (da effektives) Werkzeug von Populisten.

Wie ich schon woanders kommentiert habe, denke ich nicht dass er Antisemit ist (auch wenn er keine Problem mit Antisemiten hat solange sie ihn unterstuetzen), aber seine Fans sind etwas anderes - die sind offen fuer jede Konspiration.

IanGaepit  20.09.2024, 12:47
@Steffile
Wie ich schon woanders kommentiert habe, denke ich nicht dass er Antisemit ist (auch wenn er keine Problem mit Antisemiten hat solange sie ihn unterstuetzen), aber seine Fans sind etwas anderes - die sind offen fuer jede Konspiration.

Auch wenn ich dir recht gebe, dass eine Basis "offen für jede Konspiration" ist und die dort geglaubten Thesen manchmal antisemitisch Züge haben, richten sich deren VTs nicht unbedingt per se gegen Juden.

Sicherlich Teile der Basis wie z.B. die sogenannten "Groyper" um Nick Fuentes sind unzweifelhaft Antisemiten. Aber der Hauptteil seiner Basis hat allenfalls etwas gegen (im US-Sinne) "liberale Juden" wie etwa die Sorros. Das Trump 100 Millionen von Miriam Adelson bekommt, damit dieser einer israelische Annektion des Westjordanland, sollte er gewählt werden zustimmt, ist für den Hauptteil seiner Basis nicht mal einen Gedanken wert.

IanGaepit  21.09.2024, 13:06

Danke für den Stern.

Du musst jetzt ganz stark sein:

Trump ist ein Schwerverbrecher, dem es nur um Machtgewinn und vor allem persönliche Bereicherung geht. Sowie natürlich seine Verbrechen in aller Öffentlichkeit zu begehen, um Stärke dadurch zu demonstrieren, dass er wieder und wieder und wieder straffrei ausgeht.

Man darf gern mal öfter hinterfragem wie er das wohl hinbekommt und was die Behörden wohl tun, deren Aufgabe ist, solche Leute zur Verantwortung zu ziehen <hust>Olaf Scholz<hust> Cum-Ex <hust><hust><hust>

Trumps einfaches politisches Rezept dazu besteht darin, die niedersten Instinkte populistisch und verlogen zu bedienen, um verschiedene Bevölkerungsgruppen der USA gegeneinander auszuspielen, und dazu gehört traditionell natürlich auch immer der Judenhass. Da werden dann auch gern sogenannte "dog whistles" als getarnte Signalwörter an die eigenen Anhänger verwendet wie etwa "New York values" oder überhaupt "New Yokr $irgendwas" (denn in New York leben mehr jüdische Menschen als irgendwo sonst auf der Welt außer Israel.) Dass seine eigenen Enkel zum Teil jüdischen Glaubens sind, weil Ivanka natürlich mit dem jüdischen Jared Kushner verheiratet ist, das ist Trump gleichgültig, er hat ja bereits die Nazi-Unruhen 2017 in Charlottesville mit dem klassischen "There were very fine people on both sides" kommentiert, wo die Nazis offen "Jews will not replace us!" skandierten, während sie mit ihren albernen Gartenfackeln und beigefarbenen Cordhosen einen Möchtegern-SS-Umzug simulierten. (Und wenig später eine Gegendemonstrantin mit einem Auto überfuhren und töteten.)

https://youtu.be/5F2kPRW6ZuA?si=G0PvAY4jcKQpGZA9

Und seine Jünger wissen das mit den jüdischen Enkeln oft gar nicht, ganz besonders nicht die vernagelten christlichen Fundamentalisten.

https://www.youtube.com/watch?v=Y9MkN5B-DbU

Auch die Nummer mit den Ausländern, die angeblich den Leuten ihre Haushunde und -katzen wegessen, ist ein ganz altes rassistisches Klischee, das periodisch alle paar Jahre immer mal wieder von dergleichen Nazi-Einpeitschern aufgegriffen wird. Das wird dann nach gusto irgend einer "fremden" Ethnie zugeschrieben, die man halt gerade aufs Korn nehmen will, Asiaten, "Zigeuner", Afrikaner, ganz egal - Hauptsache "Othering".

https://www.theguardian.com/us-news/2024/sep/14/racist-history-trump-pet-eating-immigrant

https://de.wikipedia.org/wiki/Othering

https://www.youtube.com/watch?v=RELR21Boarw

Nein, der ist zu doof, um das ernsthaft antisemitisch zu meinen. Es klingt ungünstig, und dss ist halt ein typisches Fettnäpfchen, in das er treten kann, weil er sich keine Gedanken macht zu dem, was er sagt.

Was er meint, ist, dass er jüdische Menschen für ihn stimmen sollten und er beklagt sich darüber, dass diese eher die Demokraten wählen. Es hat wenig mit echter Schuldzuweisung als vielmehr mit einer etwas dramatischen Aufforderung, ihn zu wählen, zu tun.

Lesen wir mal über seine Lieblingstochter Ivanka:

In Vorbereitung ihrer Ehe mit Kushner trat sie durch den orthodoxen Rabbi Haskel Lookstein vom Presbyterianismus ihrer Herkunftsfamilie zum Judentum über und nahm dabei den neuen Vornamen Yael an.[3][4][5] Das orthodox-jüdisch lebende Paar wohnte in der Park Avenue an der Upper East Side in New York City, besuchte die modern-orthodoxe Synagoge Kehilath Jeshurun und hält die jüdischen Speisegesetze sowie die Vorschriften des Sabbats ein.

(Wiki)

Woher ich das weiß:Recherche

Steffile 
Beitragsersteller
 20.09.2024, 11:54

ich glaube nicht dass Trump na irgendetwas glaubt ausser an sich selbst, aber das ist ja gar nicht der Punkt.

Der Punkt ist - wie werden es seine konspirationsfreudigen Fans auffasssen wenn er verliert? Wenn er jetzt schon die US Juden als Verantwortliche markiert, ist das der Auftakt zu etwas gefaehrlichem?

mendrup  20.09.2024, 12:24
@Steffile

Ich glaube, die Amerikaner sind anders gestrickt, one nation under god. Trump ist der Messias, der Recht und Ordnung in einem evangelikal-konservativen Kontext wiederherstellen will. Der Feind sind linke Kommunisten, das war nie anders. Und orthodoxe Juden wie sein Schwiegersohn sind da eher in der Schublade "rechtschaffen". Aber was weiß ich, was die Trumpspinner denken 🤷🏻‍♂️

Steffile 
Beitragsersteller
 20.09.2024, 12:55
@mendrup

Ja, das ist das Rezept aller Populisten :(

mendrup  20.09.2024, 13:06
@Steffile

Ich lese gerade auch die Botschaft "Trump traurig. Israel machen BumBum. BumBum nix gut. Aufhören, wenn Trump gewinnen! Juden sollen wählen Trump! Trump Freund!"

Steffile 
Beitragsersteller
 20.09.2024, 13:07
@mendrup

Haha, das ist echt Trumps Sprachniveau

Leider glauben viele Israelis dass Trump besser fuer sie ist, ich hatte da erst heute eine Diskussion

mendrup  20.09.2024, 13:10
@Steffile

Was beweist, dass Glaube und Politik in keiner besonderen Relation stehen, auch wenn die Gläubigsten unter uns das anders sehen.

Steffile 
Beitragsersteller
 20.09.2024, 16:58
@mendrup

Im gegenteil - wenn den Populisten die Argumente ausgehen, bringen sie Gott ins Spiel (oder im Fall von Trump, eine gottaehnliche Figur)

Keine Sorge, Trump wird gewinnen. Das hat Israel schon entschieden.

Und nein, Trump ist kein Antisemit.. wie kommst du auf sowas. Der Mann liebt Juden mehr als seine eigene Mutter. Seine eigene Tochter ist Jüdin, genauso ist auch der Ehemann von Kamala ein Jude.

https://blogs.timesofisrael.com/100-times-president-trump-supported-israel/


Steffile 
Beitragsersteller
 20.09.2024, 16:52

Dass er das Iranabkommen, so unvollkommen es auch war, gekillt hat, vergisst der Author aber bequemerweise. Frieden hat er jedenfalls auch nicht geschaffen.