Trauer endlich überwinden?

11 Antworten

Eine sehr schwierige Frage wie ich finde. Meine Antwort könnte durchaus völlig nutzlos sein, da ich mit so etwas keine Erfahrung habe. Ich bin ein eher rationaler Mensch, ich denke viel, fühle wenig, aber ich versuche es mal.

Ich persönlich finde es sehr schwierig jetzt Tipps zu finden, wie man damit umgeht, aus dem simplen Grund dass jeder Mensch damit anders umgeht. Einigen hilft Ablenkung, beispielsweise durch ein neues Hobby oder etwas in der Richtung, anderen hingegen hilft das genaue Gegenteil, nämlich sich direkt mit diesem Thema auseinanderzusetzen, Erfahrungen zu teilen oder auch Erfahrungen von anderen zu hören.

Du hast am Anfang deiner Frage geschrieben dass du nicht mit deinen engsten Freunden/Bekannten darüber sprechen möchtest, da die sich zu viele Sorgen machen, aber sind denn wirklich alle so? Möglicherweise wäre es, obwohl du es ja nicht unbedingt möchtest, ein guter Schritt, dir gezielt eine Person auszusuchen der du vertraust, und dich mit genau dieser Person mal triffst und versuchst ihr deine Situation zu erklären, wie du dich fühlst und warum es dir schwer fällt mit anderen darüber zu sprechen bzw wieso du normalerweise nicht mit anderen darüber sprechen möchtest, in der Hoffnung dass du damit dieses "zu besorgte" Verhalten vielleicht etwas dämpfen könntest.

Ansonsten wäre es vielleicht auch gar nicht so falsch, mal über eine Therapie nachzudenken. Ausgehend von deiner Aussage bezüglich PTBS scheinst du damit ja bereits Erfahrungen gemacht zu haben, und das ist gut, aber möglicherweise würde es dir gut tun, mal bei einer Therapie genau deine hier beschriebenen Probleme anzugehen.

Ich entschuldige mich erneut (obwohl ich das sehr selten mache) dass meine Antwort hier eher weniger nützlich sein könnte, wie gesagt fühle ich nicht all zu viel, es fällt mir schwer mich in Situationen und Menschen hineinzuversetzen, ich kann nur sagen was mein Kopf sagt.

Trotzdem viel Erfolg.


nai96 
Beitragsersteller
 06.11.2021, 01:02

Vielen lieben Dank.

Ich finde deine Antwort sehr gut, und entschuldigen musst du dich nicht.

Ich vertraue meinem Mann, mit ihm bin ich am Engsten. Ich habe schon sehr oft mit ihm darüber geredet. Leider habe ich psychische Erkrankungen, die auch für ihn nicht einfach mitzumachen sind. Deswegen möchte ich nicht immer nur von so etwas reden, er macht sich viele Sorgen. Das möchte ich nicht.

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  1. Du kannst nichts dafür
  2. Bilder bleiben, du kannst nur lernen damit umzugehen
  3. Trauer muss zur Akzeptanz werden, sonst wird man psychisch krank, du kannst ja nichts mehr tun, is vorbei, Vergangenheit, du kannst nur sagen...OKAY, is passiert....OKAY du hast es gesehen, is krass, geht ins Gehirn und an die Gefühle...is halt so

Hey 🤗

  1. Verarbeite den tot in dem du in einem Heft alle Erinnerungen an die Person schreibst, ev. auch Fotos dazu
  2. Lerne deine Gedanken zu steuern. Lerne Selbstliebe, schau dir in Youtube geführte Meditation und finde der Weg zu dir selbst. So kannst du deine Gedanken steuern.

Nur wenn du innerlich stark bist, schaffst du alles.

❤️

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du könntest probieren, jemanden (Arzt?) zu finden, der Hypnose betreibt und den fragen, ob er diese Erinnerung irgendwie "überschreiben" kann. Also ob er dich so hypnotisieren kann, dass du, wenn du diese Erinnerung an den Tod deines Vaters bekommst, schnell zu einer positiven Erinnerung an deinen Vater umschalten kannst.

Es gibt auch Trauerforen, in denen man schreiben kann und auch gemeinsam trauern kann.

Es gibt aber auch viele kostenlose Ansprechpartner, mit denen man einfach mal reden kann, Beratungsstellen, Geistliche, Telefonseelsorge etc. Suche da doch mal verschiedene in deiner Gegend raus und vereinbare einfach mal einen Termin, zu dem du deine Gedanken mal äußern und vielleicht auch etwas Unterstützung bekommen kannst. Es gab jedenfalls vor Corona auch Trauergruppen vor Ort, keine Ahnung, wie das gerade gehandhabt wird.

Es ist schwierig eine passende Lösung zu finden, aber ich habe für mich einen Satz formuliert nach dem ich mich richte: Akzeptanz bringt Ruhe.

Dein Vater hat sich damals entschieden und ist nun von allem Leid erlöst. Wie hätte es sonst weitergehen sollen? Wäre es absehbar, dass er sich noch hätte ändern können? Vielleicht ist es genauso wie es ist in Ordnung. Vielleicht solltest du die Entscheidung deines Vaters respektieren und so seine Entscheidung in einem anderen Licht sehen. Und vielleicht hilft es dann auch besser loszulassen und sich stets an die guten und schönen Eigenschaften deines Vaters zu erinnern und zu realisieren, dass es zum Ende hin nicht besser werden würde. Wenn du das akzeptieren kannst, dann wirst du Ruhe finden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung