Ist es normal, ein halbes Jahr nach einem Todesfall noch stark zu trauern?
Die Person, die ich am meisten geliebt habe, ist vor fast einem halben Jahr verstorben. Es kommt mir immer noch vor wie gestern und ich weine noch fast jeden Tag. In meinem Kopf findet nichts anderes Platz als tiefe Trauer und der Gedanke an die Person. Ist es normal, nach einem halben Jahr noch so stark zu trauern wie am ersten Tag? Es belastet mich sehr und schränkt mich im Alltag sehr ein. Durch die Isolation wegen des Coronavirus ist es noch schlimmer geworden. Sein Tod zerreißt mich innerlich. Ist das noch gesund/normal?
14 Antworten
Das ist ein tiefe, emotionale Empfindung, die nichts mit einer Zeitbegrenzung zu tun hat.
Du führst aus, dass es dich belastet und einschränkt. Überlege dir doch bitte, ob du dir vorstellen könntest, eine Trauerbegleitung zur Trauerbewältigung an deiner Seite akzeptieren zu können.
Ich habe mit 29 Jahren einen sehr geliebten Menschen verloren und bin mit einer Trauerbegleiterin nach 5 Monaten, langsam wieder in das reale Leben "zurückgekehrt". Sie sind geschult, nicht religiös gebunden, stellen sich ganz auf dich und deine Bedürfnisse ein, helfen dir in der Trauerbewältigung bis hin zur neuen Freude am Leben.
Sollte dich das interessieren, könntest du z.B. bei der Caritas nachfragen.
Ich wünsche dir einen baldigen Weg aus der Trauer, wieder zur Lust am Leben.
Ja es ist normal, denn es ist bei jedem Menschen anders wie lange man trauert. dein Verlust tut mir schrecklich leid.. ich hoffe, dass es dir bald besser geht. Eine geliebte Person wird man niemals vergessen, aber irgendwann lernst du, damit umzugehen und andere neue Dinge werden wieder Platz in deinem Leben haben. Am Anfang bleibt einem nichts anderes übrig als sich dem Schmerz hinzugeben, aber grade jetzt in der Coronazeit hat man viel Zeit für sich und konzentriert sich sehr auf eigene Dinge und sich selbst. Versuche dich abzulenken. Alles Gute. <3
Herzliches Beileid zu Deinem Verlust.
Ein halbes Jahr langt gerade mal um den Schock zu begreifen.
Die Trauer muss ja erst mal verarbeitet werden, das braucht Zeit, jeder hat ein anderes Tempo. und es ist vollkommen normal, dass die Trauer, das Weinen schlimmer wird, je länger die geliebte Person verstorben ist, denn dann begreift man erst die Endgültigkeit, das Für immer. Und die Sehnsucht kommt auch, je länger die Zeit vergeht.
Es ist vollkommen normal, natürlich geht es an Deine Substanz.
Magst Du vielleicht eine Trauergruppe aufsuchen, oder Trauereinzelgespräche führen?
Es gibt in jeder Stadt Hospizvereine, die so etwas anbieten. Mir hat es geholfen.
Alles Gute auf Deinem schweren Weg
Ja, jeder geht mit dem Schmerz anders um und manche versuchen es zu verdrängen und es kommt erst spät hoch.
Jeder geht mit Trauer anders um.