Transsexualität nicht wie eine Krankheit behandeln?

8 Antworten

Transpersonen bekommen Therapie, aber ihre Gefühle ihrem Körper gegenüber können nicht weg therapiert werden.

Transpersonen sehen ihren Körper, wie er ist und fühlen sich darin nicht wohl und können nicht authentisch leben. Ihr inneres Empfinden passt nicht mit dem Äußeren zusammen.

Personen mit Magersucht nehmen ihren Körper nicht so wahr, wie er in Wirklichkeit ist. Egal wie dünn sie sind, sie sehen sich als dick und nehmen daher immer mehr ab.

Die Transition einer Transperson führt zu einer Verbesserung des Zustandes, wenn Körper und Geschlecht übereinstimmen, können sie ein authentisches Leben fühlen und fühlen sich wohl.

Wenn man Menschen mit Magersucht dabei helfen würde, weiter abzunehmen, dann wären sie schnell tot, d.h. es kommt zu einer deutlichen Verschlechterung des Zustandes.

Grund dafür ist das verzerrte Körperbild. Im Gegenzug zu einer Person mit Übergewicht, die gerne abnehmen möchte oder es für die Gesundheit muss und dabei tatsächlich z.B. medizinisch unterstützt wird, bis sie ein gesundes Gewicht erreicht, gibt es bei Personen mit Magersucht kein "Ende". Auch wenn sie ihr selbstgesetztes niedriges Zielgewicht erreichen, sind sie nicht zufrieden, da sie sich noch immer als dick ansehen und nehmen so lange weiter ab, bis ihr Körper aufgibt.

Das sind 2 paar Schuhe.

Eine Magersüchtige stirbt zu 100% wenn sie Schlankmacher bekommt. Es ist nicht die Aufgabe des Therapeuten seinen Patienten zu töten.

Beim Trans Menschen nicht. Ja, ein Risiko bei den OPs sind vorhanden. Es sind keine 100% und wenn alles gut geht, dann lebt diese Person Gesund.

Jeder versucht bei einer Krankheit ne gute Heilung zu finden. Es wurde bisher keine andere gute Therapiemöglichkeit für Trans Menschen gefunden. Zudem entscheidet immer der erkrankte selbst wie weit er geht.

Es gibt viele körperliche Krankheiten die auch nach dem Chema ablaufen. Es wird Diagnostiziert, Medis werden verabreicht, ua dadurch gehts den Patienten schlecht, im besten Fall werden sie aber gesund und leben danach glücklich und zufrieden.


Uneternal  16.07.2024, 16:31

Und wie sieht es beim Arm amputieren aus, da stirbt ja keiner davon? Also die Logik passt nicht. Es sind sehr wohl die gleichen paar Schuhe.

Es wurde bisher keine andere gute Therapiemöglichkeit für Trans Menschen gefunden.

Das ist Quatsch. Gender Dysphorie ist eine psychische Störung und kann wie alle Psychische Störungen durch Therapie und Verhaltenspsychologie gelindert werden. Keine anderen psychischen Störungen werden mit einer OP behandelt. Außer mal damals in den 50 und 60ern als man dachte Lobotomien wären eine gute Idee.

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KarlKlammer  16.07.2024, 17:15
@Uneternal
Gender Dysphorie ist eine psychische Störung und kann wie alle Psychische Störungen durch Therapie und Verhaltenspsychologie gelindert werden.

Quelle?

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Lamanini  16.07.2024, 18:06
@Uneternal

Ui, bewerben wir wieder Verbrechen? Konversionsbehandlungen sind als Folter in der Bundesrepublik Deutschland verboten, probier das und geh ins Gefängnis.

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Senbu  17.07.2024, 00:30
@Lamanini

Bevor Sie hier wieder Ihre Polemik betreiben sollten Sie erst Ihr Gehirn verwenden. Schrieb der User etwas von Konversationstherapie? Also dem Bekehren des Genders oder Sexualität zu der Norm? Oder meinte er vielleicht eine Therapie bei der man lernt mit der Realität umzugehen und das Gender was anderes als Geschlecht ist, also zu akzeptieren was man ist.

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Um wirklich "Trans" zu sein benötigt es Gender Dysmorphia, was genau genommen eine Krankheit ist.

Das ist schon falsch. Auch wenn viele Transidente auch Dysphorie haben ist es kein Muss.

Genauso wie es das mit dem Geschlecht gibt, gibt es das auch als Body Dysmorphia. Wenn man Body Dysmorphia mit Magersucht hat bekommt man keine extra schlank macher oder wenn man der Meinung ist dass sein Bein nicht zu seinem Körper gehört wird es in der Regel nicht amputiert.

Man sollte nicht alles in einem Topf werfen. Nur weil einem ein Bein wehtut wenn es gebrochen ist als auch wenn es verstaucht ist, ist ein Bruch nicht dasselbe wie eine Verstauchung.

Magersucht geht mit einer Wahrnehmungsstörung einher. Betroffene sehen sich selbst deutlich dicker als sie es in Wirklichkeit sind, Transidente wissen aber wie sie aussehen. Leute mit dem Wunsch nach einer Amputation streben kein gesundes Leben an sondern wollen einen Schaden der sie in ihrer Handlungsfähigkeit einschränkt, daher versucht man es hier mit Therapie. Es wird aber sogar hier, in Extremfällen, eine Amputation nicht ausgeschlossen. Leute mit diesem Problem neigen dazu sonst die Amputation selbst vorzunehmen.

Wieso werden also Transsexuellen ihre voll funktionsfähigen Geschlechtsteile operiert und Hormone verabreicht, wenn sie eigentlich Therapie brauchen?

Weil man Transidentität ebenso nicht weg therapieren kann wie Homosexualität. Konversionstherapie ist nicht grundlos verboten worden.

Was bringen "original" Geschlechtsorgane wenn es die Person anwiedert diese zu benutzen oder sie in der Geschlossenen auf Lebenszeit hockt, weil die Gefahr eines Suizides besteht? Gar nichts

Davon ab sind Neo Vaginas und Penoide für viele angenehmer, selbst wenn es Einschränkungen geben sollte, als das was vorher da war und noch lange nicht jeder Transidente gleicht sich an oder macht das volle Programm.

Um wirklich "Trans" zu sein benötigt es Gender Dysmorphia

Nein, und das weißt du auch.

Laut APA (American Psychiatric Association) müssen nicht alle trans Personen auch Gender Dysphoria haben:

Not all transgender people suffer from gender dysphoria and that distinction is important to keep in mind.

https://www.psychiatry.org/patients-families/gender-dysphoria/expert-q-and-a

Trans sein an sich ist keine Störung. Das Leiden unter einer eventuell auftretenden Geschlechtsdysphorie aber wird diagnostiziert und behandelt.

Transsexualismus galt als eine Störung der Geschlechtsidentität. In der seit 2022 gültigen ICD-11 findet sich diese Diagnose nicht mehr. Sie ist durch die Diagnose »Geschlechtsinkongruenz« ersetzt worden, womit keine psychische Störung, sondern ein »Zustand der sexuellen Gesundheit« beschrieben wird.

Auch die 2019 veröffentlichte S3-Leitlinie zur Diagnostik, Beratung und Behandlung im Kontext von Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit sieht eine Geschlechtsinkongruenz nicht als pathologisch. Das Vorliegen einer Geschlechtsinkongruenz nach ICD-11 begründet nicht automatisch die Notwendigkeit einer Behandlung. Das Vorgehen hängt vom Beschwerdebild des Einzelfalles ab.

 Body Dysmorphia

Eine trans Person weiß, dass sie biologisch einen anderen Körper hat. Bei Magersucht sieht man sich dick, obwohl man abgemagert ist.

eigentlich Therapie brauchen?

Das ist die Therapie. Andere Methoden haben sich nicht als effektiv herausgestellt.


StanDard1  16.07.2024, 18:46

"Transsexualismus galt als eine Störung der Geschlechtsidentität. In der seit 2022 gültigen ICD-11 findet sich diese Diagnose nicht mehr. Sie ist durch die Diagnose »Geschlechtsinkongruenz« ersetzt worden, womit keine psychische Störung, sondern ein »Zustand der sexuellen Gesundheit« beschrieben wird"

Aber halt immernoch eine Krankheit, denn das D in ICD steht für Diseases und diagnositiziert wird das von einem Psychiater. Also im Grunde ist es eine Krankheit der Psyche.

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Mayahuel  16.07.2024, 19:28
@StanDard1
Also im Grunde ist es eine Krankheit der Psyche.

Guckst du:

... sind in die Kategorie 17 „Zustände im Zusammenhang mit sexueller Gesundheit“ eingeordnet, die keinen Bezug zu psychischen Störungen hat.
Darin spiegelt sich ein Paradigmenwechsel dahingehend, dass ein geschlechtsinkongruenter Mensch eine Eigenschaft hat, die nicht grundsätzlich pathologisch ist.

https://www.uniklinikum-saarland.de/fileadmin/UKS/Einrichtungen/Kliniken_und_Institute/Neurologie_und_Psychiatrie/Kinder_und_Jugendpsychiatrie/Folien_Vorlesung/Moodle/Rieck_K_Transidentitaetmoodle_2020_10.pdf

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Senbu  17.07.2024, 00:32

"Eine trans Person weiß, dass sie biologisch einen anderen Körper hat. Bei Magersucht sieht man sich dick, obwohl man abgemagert ist."

In allen drei Fällen hat man das Gefühl etwas anderes zu sein als man ist. Je nach Ausprägung geht es bis hin zur Realitätsverweigerung und starker Abneigung.

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Mayahuel  17.07.2024, 05:20
@Senbu
 Realitätsverweigerung

eine trans Frau sagt nicht, dass sie eine biologische Frau ist

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Wieso werden also Transsexuellen ihre voll funktionsfähigen Geschlechtsteile operiert und Hormone verabreicht, wenn sie eigentlich Therapie brauchen?

Weil es funktioniert. Den meisten Leuten geht es dadurch viel besser, viele können nur dadurch überhaupt am Leben teilnehmen oder überhaupt weiterleben.

Keine Operation wird ohne abgeschlossene Therapie genehmigt. Das fällt immer unter den Tisch. Transpersonen MACHEN eine Therapie. Aber man kann Genderdysphorie eben nicht weg therapieren. Es funktioniert nicht. Das wäre eine Konversionstherapie, die schwere Traumata verursacht.

Glaubst du die Krankenkassen würden Therapie + Operationen bezahlen, wenn auch einfach nur eine Therapie funktionieren würde?