Tragen die Medien eine Mitschuld am Aufstieg der AfD?
Tagein, tagaus liest man seit Monaten, wie Deutschland angeblich untergeht:
Die Wirtschaft bricht ein, alle Unternehmen wandern ab, Heizkosten explodieren, die Nebenkostenabrechnung 2022 wird viele in die Armut bringen, die Nebenkostenabrechnung 2023 wird nochmal bis zu 60% teurer, usw. usf..
Viele kommen deshalb auf die Idee, die AfD müsse unser Land "retten".
Nun stelle ich jedoch immer öfter fest, dass nichts von diesen Nachrichten sich nichts in der Realität wiederfindet: Die Reallöhne sind zuletzt stark gestiegen, Deutschlands Wirtschaft existiert noch immer, Stromausfälle gibt es auch keine, und obwohl ich eine Gasheizung habe, habe ich sowohl letztes Jahr, als auch dieses Jahr sogar Geld zurückbekommen, sowohl bei meiner Stromabrechnung, als auch bei meinen Nebenkosten (und ich zahle keinen astronomischen Abschlag!).
Ist das Bild, das uns die Medien vermitteln, also viel zu negativ und schüren sie damit nicht genau die Ängste, die Parteien wie der AfD in die Hände spielen? Was denkt ihr?
9 Antworten
Ja, das sehe ich auch so. Wobei "Medien" sich hauptsächlich auf eine bestimmte Gruppe reduzieren lässt.
Das Land wird schlechtgeredet und es wird völlig ungerechtfertigte Panik und Hetze verbreitet.
Politisch wird das durch die Union verstärkt, die sas Wording der afd übernimmt und in die Gesellschaft transportiert.
So wird den Grünen die Schuld an der Stärkung der afd gegeben, angeblich weil sie die Bevölkerung bevormunden wollten oder, noch "schlimmer", die Menschen, die hierherkommen, zunächst ernstnehmen und nicht als Problem pauschalisieren wollen. Eine Auseinandersetzung auf Sachebene findet kaum statt.
Die machen auch nur ihren Job.
Ich finde nur erschreckend das soviel Bürge da wohl aufspringen. Sorry wenn ich es so sage, aber ich dachte wirklich das die Menschen im allgemeinen etwas schlauer wären.
Die wollen ernsthaft zurück zu einem Rechtsradikalen Staat.
Was uns das letztesmal gebracht hat, wisst ihr aber alle noch?
Ich sehe es ein wenig anders.
Ja, die Medien tragen eine Mitschuld am Aufstieg der AfD. Aber nicht, weil sie schlechte Nachrichten bringen. Sondern weil sie zwar einerseits die schlechten Nachrichten bringen, andererseits aber den Kopf in den Sand stecken, wenn es darum geht, die Ursachen für die Mißstände deutlich zu benennen. Und diese Auseinandersetzung mit den Ursachen auch nicht von den etablierten Parteien einfordern. Statt dessen versucht man, die eine Partei, die der Stachel im Fleisch ist, mundtot zu machen.
Wenn die Medien also eine Schuld am Erfolg der AfD tragen, dann weil sie die Diskussion über gescheiterte Integration, über wachsende Gewaltkriminalität, steigende Drogen- und Jugendkriminalität, wirtschaftlichen Abschwung und Fehlentwicklungen in der Regierungspolitik nicht deutlich beim Namen nennen, sondern so tun, als wären das alles Hirngespinste von Rechten, obwohl es mittlerweile jeder hierzulande spürt.
Ich geben den Medien eine große Mitschuld daran. Wie bei einem Autounfall konnten sie es nicht lassen reißerisch darüber zu berichten. Bei manchen Journalisten kam mir sogar der Gedanke, dass sie Sympatisanten sind. Ignorieren wäre der bessere Weg gewesen.
Vielleicht zum Teil. Die meiste Schuld aber hat aus meiner Sicht die miserable Politik der Ampel-Regierung, insbesondere der Grünen. Anscheinend aber sind sie auch nach dem Wahlergebnis der EU nicht aufgewacht…
Gruß NicoFFFan