Tod von Katze Neko: Sollte ein Schnellzug nicht abfahren dürfen, wenn sich ein Haustier unter ihm verkriecht?
Der Tod einer Katze erschüttert derzeit Frankreich. Sie ist der jungen Halterin auf einem Pariser Bahnhof aus der Transportbox entwischt und hat sich verängstigt unter einem TGV verkrochen.
Nach 20 Minuten Diskussion entschied sich das Zugpersonal abzufahren, weil der Schnellzug nicht wegen einer Katze aufgehalten werden könne und die Bergung des Tieres zu gefährlich sei (Strom wird über die Schienen abgeleitet, Lebensgefahr bei Betreten der Gleise etc.).
Trauriges Ende: Katze kommt bei der Abfahrt unter die Räder und wird halbiert. Tot.
Ethische und moralische Frage: Hätte der Zug gestoppt werden sollen?
Mit großem technischen und logistischen Aufwand, stundenlangen Verspätungen und Verkehrschaos wäre eine Rettung wahrscheinlich möglich gewesen.
51 Stimmen
17 Antworten
Es ist tragisch, dass es der jungen, unerfahrenen Halterin ihre Aufsichtspflicht nicht ausreichend wahr nehmen konnte. Eine tragische Erfahrung für einen jungen Menschen – auch ohne Ableben des Tieres.
Wenn eine Bergung der Katze aber nicht ohne Weiteres möglich ist und sogar die Gefährdung von Menschenleben bedeuten würde, so ist ein milderes Mittel zu wählen. Hierbei wurde offensichtlich auf den Selbstschutz des Tieres gesetzt, dass sich an eine Stelle verkriechen würde, wo es ausreichend sicher sei. Nun wird die junge Katze leider nicht einfach unter dem Wagen gehockt haben, vermutlich ist sie eher in ein Drehgestell geklettert, beim Anfahren des Zuges aber ungeschickt abgesprungen und unter die Räder geraten. Oder sie hat zwischen den Schienen gesessen und wollte sich beim Anfahren des Zuges – aber vermutlich nicht noch bei gemäßigter Geschwindigkeit, also rechtzeitig – an der Seite in Sicherheit bringen. Mit gleichem Ergebnis.
In vielen anderen Fällen wäre die Katze vermutlich davon gekommen, aber hier kam es dann doch zu einer tragischen Wendung.
Wo waren Menschenleben gefällt?
Hier ging es rein um den Profit. Ein Ausfall hätte Geld gekostet. Da ist das Leben eines Tieres einfach billiger.
Kann man machen!
Jedoch, darf dann niemand mehr, weiterfahren, wenn eine Taube, eine Katze etc. die Straße benutzt oder kreuzt.
Ich fühle zwar mit der Besitzerin mit, aber letztendlich liegt auch bei ihr die Schuld.
Mit vernünftiger Sicherung wäre es dazu nicht gekommen.
Auch eine bisschen Schuld gebe ich gern an die Hersteller der Transportkäfige ab. Ich hatte paar Mal solche Käfige gekauft um Kleintiere in den Urlaub zu befördern. Aber ich musste immer nacharbeiten. Die Riegel rasteten zu lasch ein, die Halbschalen waren schlabbrig im Material. Irgendwie war das alles immer sehr "Windig" und unzuverlässig.
Es war keineswegs zwingend, dass das Tier dabei zu Tode kommt - und eine Katze lässt sich auch nicht ohne Weiteres unter einem Zug einfangen, da hätte jemand herunter kriechen müssen, am Ende springt die heraus und auf dem Nachbargleis unter den nächsten Zug ...
Hätte man eigentlich auch so einen Aufstand gemacht, wenn es eine streunende Katze gewesen wäre? Wohl kaum, hätte vermutlich niemand bemerkt ... Hier müssen sich die Besitzer an die eigene Nase fassen, das Problem mit der offenen Transportbox geht auf deren Kappe.
Hätte man auch so einen Aufstand gemacht wenn es ein Kind gewesen wäre?
Klar, aber da stellt sich wieder der Mensch mit seiner Profitgier vor das Leben welches in meinen Augen immer vor allem gehen sollte.
Aber selbst in der Medizin geht es längst nicht um Heilung der Menschen, sondern Melkkühe die man jahrzehntelang ausnehmen kann.
Wir essen Nutztiere, die ähnlich intelligent sind. Hier haben wir weniger Bedenken und keine Skrupel.
Ich verstehe nicht, warum wir hier einen anderen Maßstab ansetzen sollten, nur weil das Tier nun einen Namen hat. Eine Vermeschlichung ist nicht angemessen. Von da aus ist es meiner Meinung nach absolute richtig, dass der Zugfahrer den Tod der Katze riskiert.
Mit derselben Logik könnte man den Tod eines Menschen riskieren, da ja ohnehin Menschen getötet werden. Wenn das nächste Mal einer im Bahnhof unterm Zug liegt.
Unsere Gesetze gelten für Menschen. Sonst wäre Tierhaltung so nicht möglich. Der gewollte Tode eines Menschen ist mit unseren Gesetzen zu keinen Zeitpunkt ein anzustrebenes Ziel.
Natürlich können wir als Gesellschaft Tieren eine höhere Stellung zukommen lasse. Dies sollte dann für alle Tiere, oder zumindest mit definierten Kriterien erfolgen. Einen wirklichen Unterschied zwischen Schwein, Pferd, Kuh und Katze sehe ich hier nicht.
Geld vor leben super Einstellung.