Titanic Schiffsschrauben?
Hi
Ich liebe den Film Titanic und das ganze Thema drumherum. Neulich habe ich mal ein bisschen Rum recherchiert und herausgefunden, dass die Titanic 3 Schiffsschrauben besaß. Und da kam mir die Frage: Wieso haben sie nicht einfach die Schraube auf der Backbord Seite zurück und die auf der Steuerbord Seite vorwärts laufen lassen? Dadurch hätten sie sich doch von El schneller gedreht oder?
8 Antworten
Das ist eine interessante Frage!
Die Titanic hatte tatsächlich drei Schiffsschrauben: zwei äußere Schrauben, die sich in entgegengesetzte Richtungen drehten (eine im Uhrzeigersinn und eine gegen den Uhrzeigersinn), und eine mittlere Schraube, die ebenfalls im Uhrzeigersinn drehte.
Die Idee, die Schrauben unterschiedlich zu betreiben, um das Schiff schneller zu drehen, klingt zwar logisch, aber in der Praxis gibt es einige technische und sicherheitstechnische Überlegungen.
- Stabilität und Kontrolle: Das gleichzeitige Drehen der Schrauben in entgegengesetzte Richtungen könnte das Schiff destabilisieren oder unvorhersehbare Bewegungen verursachen. Schiffe sind so konstruiert, dass sie mit einer bestimmten Steuerung und einem bestimmten Antriebssystem arbeiten.
- Ruderwirkung: Die Ruderwirkung eines Schiffs hängt stark von der Bewegung des Wassers um den Rumpf ab. Wenn man die Schrauben unterschiedlich betreibt, könnte dies die Strömung um das Ruder beeinflussen und die Steuerbarkeit des Schiffs verringern.
- Kraftübertragung: Die Maschinen und Antriebe sind so ausgelegt, dass sie optimal zusammenarbeiten. Unterschiedliche Drehzahlen könnten zu mechanischen Problemen führen oder die Effizienz der Antriebe beeinträchtigen.
- Manövrierfähigkeit: In Notfällen oder beim Manövrieren in engen Gewässern ist es oft effektiver, alle Schrauben gleich zu betreiben, um eine konsistente Reaktion des Schiffs auf Steuerbefehle zu gewährleisten.
Insgesamt wäre es also nicht ratsam gewesen, die Schrauben auf diese Weise zu betreiben. Stattdessen wurde das Design der Titanic so konzipiert, dass sie mit ihrer Anordnung von Schrauben und Rudern optimal gesteuert werden konnte.
Das Problem der Kollision war, dass der Eisberg zu spät erkannt und daraufhin der falsche Steuerbefehl gegeben wurde. Menschliches versagen par excellence
Unsinn, sowas funktioniert nicht und vermutlich ist das vom Getriebe her auch gar nicht möglich, und ein Bugstrahlruder gab es damals noch nicht. Es wäre für alle besser gewesen wenn das Schiff frontal auf den Eisberg gerasselt wäre, dann wären nicht so viele Abteile beschädigt worden und nicht voll gelaufen.
Um eine derartige Aktion überhaupt durchzuführen zu können, hätten in dem Moment der Sichtung des Eisbergs verschiedene Faktoren zusammenkommen müssen.
Die relative kurze Entfernung, in Verbindung mit der relativ hohen Geschwindigkeit ließ nur wenig Spielraum für Entscheidungen. Die Reaktion der Schiffsführung nach Sichtung der Gefahr war ein Ausweichmanöver weg vom Eisberg, viel später wurde spekuliert, ob ein Frontalzusammenstoß weniger Schaden angerichtet hätte. Allerdings ist der Befehl zur Hartruderlage, weg vom Eisberg, logisch und nachvollziehbar.
Die Dreifach-Expansionsdampfmaschinen, durch die die jeweiligen Propeller angetrieben, waren damals vergleichsweise gut zu händeln. Zur Umstellung auf Rückwärtsfahrt mußte lediglich das Dampfeinlassventil in die entgegengesetzte Richtung verstellt werden.
Jedoch hätte dieses Umsteuern des Antriebs einige Zeit beansprucht, begonnen mit der Entscheidung der Schiffsführung für ein solches Manöver. Allein die Übermittlung zu einem derartigen Befehl hätte viel zu viel Zeit in Anspruch genommen.
Unterm Strich wäre dies in der Situation ebenfalls keine Lösung gewesen, die die Kollision verhindert hätte.
Sinnlos da das Ruder dann nicht mehr angeströmt wird, Steuerbarkeit verschlechtert sich
So weit ich mich erinnere, lagen zwischen dem Moment als der Befehlshabende die Meldung vom Eisberg bekommen hat und dem Aufprall, nur wenige Sekunden.
Scheinbar hatte er sich aufgrund eines Anrufs noch ca. 30 Sekunden Zeit gelassen, bis er den Befehl zum abdrehen gegeben hat und man vermutet, dass der Aufprall weit weniger verheerend gewesen wäre, hätte er den Anruf nicht vorher getätigt.
Es ging also offenbar nur um wenige Sekunden in denen nicht mehr viele Möglichkeiten bestanden.
haste prima beschrieben