Was ist/war an der Titanic so besonderes?
Jeder weiß vom Untergang der Titanic. Obwohl das über 110 Jahre her ist, tauchen selbst hier bei GF noch Fragen dazu auf. Dabei gehört der Untergang bei weitem nicht zu den größten Schiffskatastrophen bisher. Auch nicht, wenn es um die Anzahl der Toten auf einem einzigen Schiff geht.
Was mach den Mythos aus, so daß immer noch davon gesprochen wird?
Was mich an den bisherigen Antworten "stört", ist, daß sie primär emotional argumentieren. Rationale Argumente finde ich kaum.
Auch das Aufwiegen von zivilen Opfern in Friedenszeiten gegenüber zivilen Opfern in Kriegszeiten kann mich nicht überzeugen.
9 Antworten
Ich glaube die Antwort die du suchst ist folgende:
Der Untergang der Titanic ist einfach deshalb noch nach wie vor so Populär, weil es das perfekt Drehbuch ist, das man sich nicht besser hätte ausdenken können.
Das größte und Luxuriöseste Schiff der Welt, als unsinkbar erachtet, sinkt bei seiner ersten Atlantik Überquerung auf so tragische Weise mit zu wenig Rettungsbooten und einer hohen Opferzahl. Der Gigant, der die Überlegenheit des Menschen gegen die Natur repräsentieren sollte, geschlagen von eben jener.
Die Geschichte hat einfach alles, was man sich vorstellt. Ignoranz, Heldenmut, Drama, Verzweiflung, Liebe und Aufopferung. Das überwältigende und unglaubliche an dieser Geschichte ist aber einzig und alleine die Tatsache, das sie wahr ist....
Es ist kein Drehbuch. Es ist nicht von einem Menschen ausgedacht sondern wirklich so passiert und ich glaube das ist es, was die Menschen letztendlich daran so fasziniert und die Geschichte am Leben hält.
Ich hoffe ich konnte dir eine bessere Antwort geben, als die andern hier ;)
Der Untergang der Titanic ist (nach Opferzahlen) das größte Unglück in Friedenszeiten im europäischen Kontext (die meisten Opfer aus Amerika oder Europa). In den Philippinen wird der Untergang der Doña Paz mit über 4000 Opfern (zumeist Philippinos) sicherlich viel präsenter sein. Wenn ein Haus in Deiner Straße gebrannt hat wird Dich das auch mehr interessieren als ein ganzer Häuserblock in Mogadischu.
Außerdem ist es ein gutes Beispiel für die Hybris der Menschen. Wegen ihres doppelten Rumpfs wurde sie von einigen als "unsinkbar" angesehen. Rettungsbooten wurden daher als unnötig angesehen und viele wurden entfernt. Besonders hohe Vorsicht wegen einer Eiswarnung wurde nicht walten lassen - schließlich war man auf der Titanic! Der Funker der Titanik ignoriert nicht nur eine halbe Stunde vor der Kollision eine Eiswarnung (die 5.!), er unterbricht den Funker des Nachbarschiffs sogar mit einem „Sei still, ich bin mit Cape Race beschäftigt!“, denn er musste noch viele private Nachrichten der Gäste absenden.
Es ist bis heute daher vor allem ein Sinnbild dafür, dass man sich nie für unverwundbar halten sollte, nichts auf der Welt "unsinkbar" oder "unzerstörbar" ist - oder je sein wird.
naja dass etliche rettungsboote weggelassen wurden weil die titanic als unsinkbar galt ist so nicht ganz richtig.
zudem nie wirklich von "unsinkbar" gesprochen wurde sondern von "nahezu" oder "praktisch" unsinkbar. im grunde konnten die schiffe schon was wegstecken, wenn man sich den zusammentoß der olympic mit der hawke ansieht oder der versenkung von U-103 durch rammen. selbst die konstrukteure sprachen nie von unsinkbar.
es wurden die gängigen sicherheitsbestimmungen für die damalige zeit eingehalten, ja sogar übertroffen, nur waren die halt allgemein recht lasch. (im vergleich zu heute oder der zeit nach dem unglück).
die berechnungen basierten auf einem gesetz von 1896 und anhand der tonnage, nicht der passagierzahl.
etliche liner vor der titanic, hatten auch nicht mehr an bord und da hats stets funktioniert.
nach dem untergang gingen dann die umbaumaßnahmen los und die britannic wurde noch im dock mit ordentlichen davits ausgerüstet. (was wiederum dem erscheinungsbild weniger gut tat :D)
Dis Gustoff wurde torpediert und ging am Ende des 2. Weltkriegs unter. Viele fürchteten, dass genau das passierte, was dann auch passierte. Es war nicht völlig überraschend - ganz im Gegenteil. Bei der Titanic sah das ganz anders aus.
Die Wilhelm Gustloff ist den meisten Deutschen aber natürlich auch ein Begriff. Auch ihr Untergang wurde verfilmt (ich habe sogar einmal bei der Firma gearbeitet, die die Wassereinbrüche als Spezialeffekt für den Film produzierte). Es würde als Sinnbild für die Schrecklichkeit von Kriegen taugen - würde es da nicht so viele andere Bilder am Ende des Krieges mit Millionen von Opfern geben. Da ist es nicht verwunderlich, dass Menschen außerhalb von Europa kaum davon gehört haben.
Aber ich gebe Dir recht, dass selbst in D wahrscheinlich deutlich mehr über die Untergang der Titanic wissen als über die Gustloff. Doch die Gustloff war auch seinerseits nur eine Schlagzeile von vielen am Ende des Krieges - da gab es leider nur zu viel schreckliches zu berichten. Die Titanic ging in Friedenszeiten unter und alle Zeitung berichteten von damals fast nur darüber, selbst noch lange danach in Prozessen etc. Ihr Untergang war spektakulär, unzählige Schiffe wurden im 2. Weltkrieg versenkt, auch viele primär zivile. Viele Schiffe versinken nach einem Brand oder durch verrutschte Ladung. Aber von einem Eisberg aufgeschlitzt? Mir fällt kein anderer Schiffsuntergang ein, der ähnlich besonders war - für mich persönlich stellt das sogar die Freakwaves in den Schatten.
Die Nähe ist nur ein Faktor. Die Friedenszeit (und daher der Mangel an auch nur annähernd spektakulären Katastrophen) ein weiterer. Aber solange nicht ein großer Meteorit ein Schiff versenkt, wird das wohl der spektakulärste Schiffsuntergang für mich bleiben. Und selbst wenn jeder einzelne gerettet worden wäre, würde man heute noch von dem Luxusdampfer sprechen, der von einem Eisberg aufgerissen und versenkt wurde.
Anmerkung: Ich bezog mich nicht auf das Gaffen (deswegen sprach in in der Vergangenheit). Aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Du zumindest jemanden kennst der die Leute darin kannte. Wenn es eine - selbst indirekte - Bindungen mit den betroffenen Personen gibt. Damit wollte ich Dir nichts unterstellen, sondern nur festalten, dass Dinge einen normaerweise mehr interessieren, um so mehr man selber davon betroffen ist.
Da ist es nicht verwunderlich, dass Menschen außerhalb von Europa kaum davon gehört haben.
Ich sprach nicht von außerhalb Europas. Ich sprach von Deutschland.
Mir fällt kein anderer Schiffsuntergang ein, der ähnlich besonders war - für mich persönlich stellt das sogar die Freakwaves in den Schatten.
Dafür interessieren mich Schiffskatastrophen zu wenig.
Aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Du zumindest jemanden kennst der die Leute darin kannte.
Eher nicht, wegen fehlender Kontakte. Vermutungen gegenüber Leuten, die man nicht kennt, sind immer gewagt.
Damit wollte ich Dir nichts unterstellen, sondern nur festalten, dass Dinge einen normaerweise mehr interessieren, um so mehr man selber davon betroffen ist.
Wer war hier vom Untergang der Titanic betroffen?
Und damit wäre erklärt, warum mich das Schicksal der Gustloff mehr bewegt, als das der Titanic. (Nicht aber, warum die Titanic so viel Interesse hervorruft.) Die Titanic war weit weg. Irgendwo im Nordatlantik auf dem Weg vom UK in die USA. Die Gustloff war im Vergleich dazu vor unserer Haustür (Ostsee). Außerdem ist zu der Zeit meine Mutter mit ihrer Familie zusammen aus Ostpreußen geflohen. Sie fuhr zum Glück mit einem anderen Schiff nach Dänemark. Sie hätte also auch eine Chance gehabt, zur falschen Zeit auf dem falschen Schiff zu sein.
Wessen Schicksal hier ist auch nur ansatzweise so sehr mit dem Schicksal der Titanic verwoben? Aber laufen neue Fragen bei GF ...
Nur zur Klarstellung:
Die Gustloff war ein bewaffneter Truppen-Transporter, ergo ein Kriegsschiff. Damit war das Versenken natürlich kein Kriegsverbrechen, "nur" eine fürchterliche Tragödie.
Da gibt es so einiges
zB die grüßte Katastrophe der zivilen Schiffahrt bei der Jungfernfahrt eines Schiffs-
Mythos und Kult: Zehn Fakten rund um die Titanicdw.com/de/mythos-und-kult-zehn-fakten-rund-um-die...
Kultur Nordamerika Mythos und Kult: Zehn Fakten rund um die Titanic Rayna Breuer 21.06.2023 Der verunglückte Luxusliner fasziniert noch heute; immer wieder suchen Abenteuerlustige das Wrack auf....
Unvergessliche Titanic: Luxus, Leichtsinn und Legendennordbayern.de/panorama/unvergessliche-titanic-luxus...
Sie war das größte Schiff, mit der die Menschheit den Weltmeeren bis dahin trotzen wollte: fast 270 Meter lang, 28 Meter breit und 53 Meter hoch – mit
Die Nieten wurden von Hand eingeschlagen, mal gut und mal wenigrer gut, das stellte man fest.
bei der Jungfernfahrt
Danach also nicht mehr?
Der verunglückte Luxusliner fasziniert noch heute; immer wieder suchen Abenteuerlustige das Wrack auf....
Deshalb die Frage. Aber warum?
Kein anderes ziviles Schiff ist auf seiner Jungfernfahrt mit einer vergleichbaren Anzahl Opfer untergagangen.
Aber das war Zufall. Es hätte auch bei einer späteren Fahrt passieren können.
Es war aber nun mal so.
Verunfallt das Brautpar auf der Fahrt von der Trauung oder auf der Hochzeitsreisew findet das in der Regel auch eher ein besodere Aufmerksamkeit.
Für mich nicht nachvollziehbar. Aber was soll's?
Sie war halt das größte und komfortabelste Passagierschiff ihrer Zeit und galt als unsinkbar. War halt nicht so.
Das bedeutet was?
Der erstflug der Brüder Wright ist vergleichbar lange her.
Montgolfière sogar deutlich länger.
Den Untergang der Wilhelm Gustloff (laut Wikipedia ca. 8.600 zivile Tote) finde ich weit schlimmer. Aus dem können wir immerhin lernen, daß Krieg wirklich Scheiße ist.
Und vor dem "Erstflug" der Wrights gab es einen früheren Erstflug.
Und um Montgolfière wird kein solches Getue gemacht.
Und vor dem "Erstflug" der Wrights gab es einen früheren Erstflug.
Wann und von wem?
Und um Montgolfière
wird kein solches Getue gemacht.Montgolfiade - Unique Hot Balloon Event at Tegernsee - IWarsteiner Internationale Montgolfiade | Ballon-Festival in Warstein - WIMMontgolfiades de Rocamadour - Rendez-vous fin septembre 2023Montgolfiades de Han sur Lesse | Han-sur-Lesse - Facebook
14. August 1901 Gustav Weißkopf (WIkipedia)
Und wie viele Fragen gab es hier bei GF schon zu dem Ballon? Genauso viele wie zu dem Schiff?
Frage nicht gelesen?
tauchen selbst hier bei GF noch Fragen dazu auf.
Und Frankreich ist für Deutschland auch nicht representativ.
Für GF ist GF natürlich repräsentativ. Wer oder was sonst?
Informativer Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Titanic_(Schiff)#Gr%C3%BCnde_f%C3%BCr_die_Popularit%C3%A4t_des_Untergangs_der_Titanic
Die Titanic war damals das größte Schiff der Welt. Zwar nur um ein paar Tonnen, die Olympic war kaum kleiner, aber trotzdem war sie halt die Nummer 1. Die Opferzahl war äußert hoch (nicht die höchste, aber in der Top ten). Dazu kommt, dass bei ihrem Untergang extrem viele Reiche umgekommen sind. Das waren die Promis der damaligen Zeit. Stell dir vor, heute würde ein Schff sinken, auf dem George Lucas, Steven Spielberg, Jennifer Lawrence, Leonardo Dicaprio und [hier 50 weitere Promis einsetzen] sterben. Davon würde man auch in 300 Jahren noch sprechen.
Noch dazu kommt der Bekanntheitsschub durch die Verfilmung von James Cameron.
Davon würde man auch in 300 Jahren noch sprechen.
Das wäre für mich auch nicht nachvollziehbar.
1. Die Opferzahl war äußert hoch (nicht die höchste, aber in der Top ten)
In aller Regel wird die Opferzahl eingeschränkt auf die "zivile Schiffahrt" damit sind Truppentransporte oder Schicksale wie das der Lusitania also nicht relevant.
Wann hatte die ZIVILE Schiffahrt mehr Opfer?
Obwohl der Untergang der Titanic das berühmteste Schiffsunglück ist, ist er mit ca. 1500 Todesopfern bei weitem nicht das größte in der Geschichte der neuzeitlichen Schifffahrt.
Es gab mindestens vier schwerere Unfälle:
Untergang der Fähre Doña Paz am 20. Dezember 1987 mit 4386 Toten
Da Schiff war massive überladen
Offiziell durfte die Fähre maximal 1.518 Personen befördern. Die Doña Paz war nicht mit Funk ausgerüstet. Die Kästen mit Schwimmwesten auf der Fähre waren verschlossen.[4] Zudem wurde festgestellt, dass die Mannschaft der Vector nicht ausreichend qualifiziert und dass die Zulassung des Tankers abgelaufen war.
- Untergang der Kiang Ya im Dezember 1948 mit bis zu 3920 Toten
Am frühen Abend des 3. (andere Quelle 4.) Dezember 1948 verließ das Schiff den Hafen von Shanghai auf einer Reise nach Ningbo. Die Kiang Ya durfte bis zu 1186 Passagiere befördern, offiziell befanden sich 2250 Passagiere an Bord. Aufgrund des seinerzeit herrschenden Bürgerkriegs flüchteten große Zahlen an Menschen vor den heranrückenden kommunistischen Truppen.
Laut Bericht der französischen Experten über die Ursachen wurde neben der grob fahrlässigen Überladung und dem schweren Sturm auch betont, dass die Le Joola auf einer Route in hoher See unterwegs war, für die sie nicht gebaut war. Dem Hersteller, der Deutschen Schiffswerft Germersheim GmbH, wird kein Vorwurf gemacht: Die Le Joola war 1990 vom Stapel gelaufen und entsprach dem damaligen Sicherheitsstandard. Als Hauptgrund für die Katastrophe nennen die Experten vielmehr die schlechte Wartung des Schiffes durch den Eigner – den senegalesischen Staat.[3]
- Untergang der Tek Sing im Januar 1822 mit 1600 Toten (Opferzahl umstritten)
Die hohe Zahl der Menschen an Bord – echte „Passagiere“ mit entsprechender Unterbringung waren nur wenige – ist durch Quellen belegt,
Immer noch aus deinem Link.
Die Titanic war auf ihrer Jungfernfahrt
Für welches der von dir angeführten Beispiele trifft das zu?
Warum sind Tote bei der zivilen Schiffahrt schlimmer?
Schlimmer?
Weiß ich nicht.
Es sind Frauen und Kinder betroffen,
Vielleicht hängt es damit zusammen?
Unter den 8.600 ziviles Toten der Wilhelm Gustloff waren sicherlich mehr Frauen und Kinder, als es bei der Titanic insgesamt an Opfern gab.
Ja möglich.
Nur wird der Untergang der Gustloff mit Ereignissen der Zeit ins Verhältniss gesetzt. da sind die Bombardierung von Dresden, der Holocaust, etc
Und die Flüchtlinge waren keine Promis ...
Die Toten im Tauchboot waren es.
Mal sehen wie sich das Interesse in einigen Jahren entwickelt.
Aber zu wenige ...
Einigen Verschwörungsfans wird das noch Stoff bieten. Das wird es dann gewesen sein. Und vielleicht gibt es noch so einen Film, bei dem man vorher weiß, wie es ausgeht.
Wieso nicht? Erst der macht es doch für die anderen interessant.
Einigen Verschwörungsfans wird das noch Stoff bieten. Das wird es dann gewesen sein. Und vielleicht gibt es noch so einen Film, bei dem man vorher weiß, wie es ausgeht.
Genau. Ohne die Promis uninteressant.
Aber Informatives ist von dir wohl nicht mehr zu erwarten. Ade.
Bei der Wilhelm Gustloff waren die meisten Opfer deutsche Flüchtlinge. Also müßte das nach deiner Argumentation in Deutschland weit präsenter sein.
Paßt gar nicht. Die Titanic ging weit weg unter, die Gustloff in der Ostsee. Und warum sollte mich das einzelne Haus in meiner Straße groß interessieren? Gaffen ist nicht mein Ding.