Tipps japanisch lernen?


18.04.2024, 20:14

Ich lerne alleine

5 Antworten

Den Schulunterricht Schulunterricht sein lassen und dir selbst ein Lernumfeld aufbauen. Das besteht aber nicht aus Lehrbüchern, sondern natürlichen Texten in der Sprache. Romane, Manga, Anime ect. Dort, wo Japaner die Sprache natürlich anwenden, lernst du, wie man sie natürlich anwendet. Allerdings auch nur das, was du explizit übst. Wenn du immer liest, wirst du besser im lesen. Wenn du sprichst und schreibst, wird dein Output besser. Wobei aber erstmal lesen und hören die Grundlage darstellen sollte, damit das so gelernte später beim Output replizieren kannst.

Ich hab eine Ewigkeit verbracht, um den Vorgang und hilfreiche Quellen für diese Vorgehensweise explizit für Japanisch zu sammeln: https://kawaraban.de/japanisch-lernen/

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Japanologie studiert und nach Japan ausgewandert

Ich bin zwar noch ein Anfänger, aber es hatte mir massiv geholfen

  1. Jemanden über bestimmte Dinge fragen zu können. Diese Jemande sind für mich meine Japanisch-Dozentin und ein paar Japaner auf Discord, die Englisch und oder Deutsch lernen wollen.
  2. Japanisch Unterricht hat mir dabei geholfen motiviert zu bleiben. Ich habe glücklicherweise eine sehr sympathische Japanisch-Dozentin und es macht mich immer froh zu sehen, wie sie munter wird, wenn Leute über Japan reden, selbstständig neue Dinge lernen und nachfragen und versuchen dumme Dinge auf Japanisch auszudrücken.
  3. Freunde o.ä. zu haben, die mit dir, auf dem selben Level Japanisch lernen kann auch hilfreich sein. Je nachdem wie wichtig es dir sein kann dich zu messen, kann wenigstens ein Rivale dich dazu motivieren dein Bestes zu geben.
  4. Halte dich hauptsächlich an die Reihenfolge eines Lehrbuches. Ich benutze Genki. Für JLPT empfiehlt meine Dozentin Minna no Nihongo. Diese Bücher liefern dir eine sinnvolle Orientierung, damit du dich nicht überforderst oder an Decision Fatigue leidest.
  5. Wenn du Videos oder andere Medien auf Japanisch konsumierst, achte auf den Kontext und ziehe daraus Übersetzungen. Je mehr Vokabeln und Grammatik du kennst, desto besser kannst du Unbekanntes analysieren und vielleicht auch verstehen. Wenn ich dadurch auf neue Entschlüsse komme lasse ich mir das immer nach einer kurzen Google suche von einem Experten bestätigen, ergänzen oder korrigieren lassen. Ich kann mir diese neuen Inhalte anschließend viel besser merken und wiedererkennen, als wenn ich es nur aus einem Lehrbuch gelernt hätte.

Btw, meine japanische Dozentin sagt, dass viele Inhalte auf dem Internet nicht gut erklärt werden. Selbst wenn die Inhalte von Japanern beschrieben werden, setzt dies nicht voraus, dass es akkurat und gut erklärt wurde. Sie hat deswegen oft Studenten getroffen, die etwas Falsches gelernt hatten.

Mehr fällt mir grad nicht ein. Ich hoffe du hast was neues für dich entdeckt.

Mein Tipp ist, es ernsthaft anzugehen.

Japanisch lernt sich nicht in drei Tagen, und Sprachenlernen ist wenigstens manchmal dröge, langweilig, frustrierend, unlustig. Sich mal hier und da ein YouTube-Video reinziehen ist maximal etwas für nebenbei, um nämlich wirklich zwischendurch mal die Motivation zu pumpen. Eine langfristige Methode zum Japanischlernen ist es nicht, und du musst dir immer bewusst machen, das die entsprechenden Kanäle meistens monetarisiert sind.

Ich lerne alleine

Und, läuft es gut?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Japanisch in der VHS, an der Oberschule, an der Uni,...

IwyMagNuggets 
Beitragsersteller
 19.04.2024, 06:38

Ja es läuft gut mittlerweile:)

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Vergiss Romaji. Lerne erst Hiragana, dann Katakana, dann Kanji. Lern die Vokabeln sofort mit Kanji. Achte auf den Pitch-Akzent. Verwende Programme wie Anki. Hört dir Sprachbeispiele zu den Vokabeln an, am besten von Muttersprachlern. Sprich diese nach. Lerne Vokabeln immer mit Beispielsätzen, in denen diese angewandt werden. Hör dir viel auf Japanisch an, z.B. Musik, Serien, Filme.

Besuche einen professionellen Sprachkurs.

Praktisch jedes gute Unterrichtsmaterial ist auf die individuelle Anpassung durch geschulte Lehrkräfte ausgelegt und nicht für das Selbststudium konzipiert.

Selbst ein Fernkurs via Zoom ist immer noch sinnvoller, als sich kindisches Anime-Japanisch oder Cowboy-mäßiges Samurai-Japanisch anzueignen.

Außerdem sollte einem klar sein, dass Japanisch lernen auch mit Schreibübungen verbunden ist - die gesprochene Sprache isoliert zu lernen, ist eine Sackgasse.

Selbst der Kontakt zu Muttersprachlern ist kein Garant für gutes Lernen - oft können sie nicht erklären, warum man etwas "so sagt", oder sprechen sogar lokale Dialekte.

Das beginnt schon beim Geschlecht - eine Frau spricht anders, als ein Mann und benutzt andere Formulierungen auf den unterschiedlichen Höflichkeitsebenen.

Das klingt vielleicht nicht besonders motivierend - aber ich halte ehrliche Kritik für wichtiger, als falsche Hoffnungen zu wecken.


Kawaraban  19.04.2024, 01:41

Professioneller Sprachkurse enden im Regelfall mit 1 oder 2 Leuten von 30, die Sprache können. Während den meisten Dann B2 und ähnliches in tests nachgewiesen wird, während sie selbst nur sagen "Ja. Also verstehen tu ich die Sprache nicht, wenn ich sie wo sehen."

Woher kommt der Gedanke, dass diese Herangehensweise ans Lernen gut ist?

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Enzylexikon  19.04.2024, 20:51
@Kawaraban
Professioneller Sprachkurse enden im Regelfall mit 1 oder 2 Leuten von 30, die Sprache können

Das von vielen Teilnehmern letztlich nur wenige einen Japanisch-Kurs abschließen liegt meiner Meinung nach an der hohen Absprungquote von Möchtegern-Otaku und Pseudo-Samurai denen es letztlich zu viel Zeit, Energie, Hausaufgaben und Schreibübungen sind.

Woher kommt der Gedanke, dass diese Herangehensweise ans Lernen gut ist?

So scheidet sich die Spreu vom Weizen.

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Kawaraban  20.04.2024, 00:33
@Enzylexikon

Und wieso sollte ein "Pseudo-Samurai" oder "Möchtegern-Otaku" weniger dazu in der Lage sein, sich eine Sprache anzueignen?

Ok. Du empfindest also, dass Kurse, bei denen einfach nur wenig Leute die Sprache lernen - während sie aber die Kurs-Tests bestehen - gut sind? Weil das ist der Fall. Und nicht "Die machen ja keine Hausaufgaben!"

Viel eher zeichnen sich die Hausaufgaben dadurch aus, dass sie nichts mit echter Sprachanwendung zu tun haben. Wie man auch schnell feststellt, wenn man sich Tests wie den JLPT ansieht. "Wähle die richtige Antwort aus" ist nichts, was man tut, wenn man eine Sprache verwendet.

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