Teilt ihr die Interpretation der taz?
Am Sonntag ist die Hoffnung der SPD zerplatzt, bei der Teilwiederholung der Bundestagswahl von 2021 ihren bundesweiten Abwärtstrend zu stoppen. Auch der Appell der SPD-Führung, ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen, blieb wirkungslos.
In den 455 von rund 2.200 Wahlbezirken der Hauptstadt, in denen nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts wegen zahlreicher Wahlpannen neu gewählt werden musste, stürzten die Sozialdemokraten gegenüber 2021 von 22,4 auf 14,6 Prozent ab. Die AfD hingegen konnte ihr Ergebnis fast verdoppeln und legte von 7 auf 12,6 Prozent zu.
...noch stärker als die SPD brach die FDP ein: sie sackte in den 455 betroffenen Wahlbezirken von 8,5 auf 3 Prozent. Die Grünen konnten ihr Ergebnis dagegen leicht verbessern: Sie legten von 27,2 auf 27,6 Prozent zu.
Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen
5 Antworten
Teilt ihr die Interpretation der taz?
Ich sehe da keinen Interpretationsspielraum, keine eigene Meinung oder dass in irgendeiner Weise Stellung bezogen wird - zumindest nicht in dem kurzen Auszug, den du hier mit uns teilst.
Insofern "glaube ich", dass die Zahlen nicht lügen...
[...] in denen nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts wegen zahlreicher Wahlpannen neu gewählt werden musste...
Aber dass die Grünen nach wie vor überproportional viel Zustimmung erhalten, finde ich schon sehr fragwürdig, zumal die anderen Parteien ja gerade dafür kritisiert werden, dass sie deren Politik mittragen und sich nicht, wie von vielen Wählern erwartet, geschlossen dagegen stellen.
Diese Parteien und Koalitionspartner wurden dafür abgestraft, die Grünen aber nicht? Wo bleibt da der Proporz?
Ich vermute, es sind die Stammwähler, die rein idiologisch und emotional entscheiden.
Vielleicht ist es der SPD gelungen, den weiteren Abwärtstrend zu stoppen.
Aber nach gut zwei Jahren abwärts braucht es erst mal wieder zwei Jahre aufwärts, um dort zu landen, wo man 2021 stand.
stürzten die Sozialdemokraten gegenüber 2021 von 22,4 auf 14,6 Prozent ab.
Stimmt nicht!
Demnach blieb die SPD auf ganz Berlin hochgerechnet mit 22,2 Prozent stärkste Kraft, büßte aber im Vergleich zum Ergebnis von 2021 1,2 Prozentpunkte ein.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/nachwahlen-berlin-2024-ergebnisse-100.html
brach die FDP ein: sie sackte in den 455 betroffenen Wahlbezirken von 8,5 auf 3 Prozent.
Stimmt ebenfalls nicht!
Das Gesamtergebnis der FDP verschlechterte sich um 0,9 Punkte auf 8,1 Prozent.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/nachwahlen-berlin-2024-ergebnisse-100.html
Quatsch. Die "TAZ" vergleicht die Bundestagsergebnisse 2021 mit den "Ladtagswahlen" (Abgeordnetenhaus) in Berlin 2023. Somit werden Äpfel mit Birnen verglichen!
Doch, das stimmt schon. Man darf halt nicht die alten Ergebnisse von 2021 mit einrechnen, wo gar nicht neu gewählt wurde.
Quatsch. Die "TAZ" vergleicht die Bundestagsergebnisse 2021 mit den "Ladtagswahlen" (Abgeordnetenhaus) in Berlin 2023. Somit werden Äpfel mit Birnen verglichen!
Nein, tut sie nicht. Bei den Landtagswahlen hatte die SPD 21,4%. Die 22,4% sind das Ergebnis, das von der SPD 2021 im Wiederholungsgebiet erzielt wurde.
In großen Teilen, ja. Dass die Grünen sich verbessert haben ... soweit ich gehört habe, war die Wahlbeteiligung ziemlich gering - deutlich geringer als bei der "originalen" BTW. Daher würde ich diese Aussage wegen der schlechten Datenbasis, auf der sie ruht, eher mit Skepsis betrachten.
Die Grünen haben sich minimal von 27,2 Prozent auf 27,6 Prozent verbessert.
Das ist kompatibel mit den Umfragen auf Bundesebene. Dort liegen die Grünen in etwa auf dem Niveau ihres Wahlergebnisses von 2021 (14,8 Prozent).
Der inflationäre gebrauch des Wortes "rechtsextrem" von den linksextremen schreck mich eher ab. Wenn ich das lese, bin ich raus. Kann nicht einfach mal irgendwas normal sein?
Sie verstehen es wohl nicht. Die Entwicklung von 2021 auf 2024 kann man ja ausschließlich für solche Stimmbezirke messen, wo sowohl 2021 als auch 2024 gewählt wurde. In diesen Stimmbezirken stürzten SPD und FDP ab. Die Grünen blieben weitgehend unverändert. CDU und AfD legten kräftig zu.
In allen anderen Stimmbezirken, in denen nur in 2021 gewählt wurde, gab es ja keine Veränderung.